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Liqui Moly Open

WTA-Turnier in Karlsruhe: Schunk schenkt Schur Hoffnung auf mehr Tennisfans

Nastasja Schunk hat als Hauptfeld-Debütantin in einem WTA-Turnier auch ihr zweites Match bei den Liqui Moly Open gewonnen. Die 18 Jahre alte Wimbledon-Finalistin überzeugte im „Match of the day“ auch den Turnierdirektor Markus Schur.

Viertelfinale gebucht: Nastasja Schunk (rechts) nimmt nach dem verwandelten Matchball die Gratulation ihrer australischen Achtelfinalgegnerin Astra Sharma entgegen. .
Viertelfinale gebucht: Nastasja Schunk (rechts) nimmt nach dem verwandelten Matchball die Gratulation ihrer australischen Achtelfinalgegnerin Astra Sharma entgegen. . Foto: Helge Prang/GES

Abseits der Zuschauerthematik war Markus Schur begeistert vom dritten Turniertag der Liqui Moly Open. Das letzte Match, das am Donnerstagabend noch lief, nährte die Hoffnung des Turnierdirektors bei, dass sich am Freitag, Samstag und Sonntag das Tennispublikum in der Region für das Weltklasseangebot auf der Anlage des TC Rüppurr stärker interessiert zeigen könnte, als während der ersten Wochenhälfte.

Die dank einer Wildcard im Hauptfeld des WTA-Turniers der 125er-Kategorie vertretene Nastasja Schunk schaffte gegen die in der Weltrangliste mehr als 300 Plätze höher eingestufte Australierin Astra Sharma (WTA 114) die Überraschung und ist damit die einzige Deutsche in der Runde der letzten Acht.

Das 18 Jahre alte Tennistalent aus Altrip, das im Juli das Juniorinnen-Finale in Wimbledon bestritten hatte, war nach dem 6:2, 6:4 über die Siebte der Setzliste selbst ein wenig baff, wie leicht ihr das fiel.

„Anfangs war ich etwas nervös und ich hoffe, man hat es mir nicht so arg angemerkt. Ich habe dann echt gut gespielt, ihre ersten Aufschläge sind teilweise nicht gut gekommen, was hilfreich war“, sagte die Linkshänderin, die bei der Frage nach ihrer Viertelfinalgegnerin Jaqueline Cristian entwaffnend ehrlich antwortete: „Zu ihr kann ich nichts sagen. Mein Trainer hat sie sich kurz angeguckt, aber ich nicht. Ich weiß noch nicht einmal, wer sie ist.“

„Match of the day“ gegen Cristian

Schunk, die vom früheren Tour-Spieler Denis Gremelmayr betreut wird, darf auch am Freitag das „Match of the day“ (nicht vor 16 Uhr) auf dem Center Court bestreiten.

Schur traut der Deutschen einiges zu. „Sie hat eine schnelle Hand und ein gutes Spielverständnis. Sie geht nicht auf jeden Ball, auf den sie gehen könnte, sondern verteilt die Bälle gut. Mit ihrer schnellen Rückhand ist sie für jede Gegnerin gefährlich“, urteilte der frühere Fed Cup-Teamchef, der liebend gerne auch noch das zweite deutsche Eisen weiter im Turnier gesehen hätte.

Maria unterlaufen in der Hängepartie zu viele Fehler

„Allez, Baby“. Tatjana Maria halfen auch die Aufmunterungen ihres Trainers und Ehemanns Charles Edouard Maria nicht mehr über die erste Runde hinaus.

Als ihr am Vorabend nach 1:1-Satzausgleich wegen einbrechender Dunkelheit unterbrochenes Match gegen die Ukrainerin Katarina Zavatska wieder aufgenommen wurde, unterliefen ihr in entscheidenden Matchphasen auch mit ihrem Rückhand-Slice zu viele leichte Fehler. Nach insgesamt 2:06 Stunden returnierte die in Florida lebende Schwäbin das Service Zavatskas bei deren ersten Matchball ins Netz.

Maria ahnte, dass sie nach einer Dusche zufriedener auf den Aufenthalt in Karlsruhe zurückblicken würde. „Natürlich bin ich enttäuscht. Aber jede Woche wird es besser. Nach meiner Baby-Pause stehe ich gerade erst am Anfang und habe gesehen, dass ich wieder locker mithalten kann. Das ist das Positive“, resümierte die 34-Jährige.

Ihre Bezwingerin musste drei Stunden später schon wieder auf den Platz. Zavatska unterlag in drei Sätzen der Slowakin Rebecca Sramkova, die im Viertelfinale auf die Ägypterin Mayar Sherif treffen wird. Diese präsentiert sich in Rüppurr in starker Form und muss nach dem 6:3, 6:4 gegen die Polin Katarzyna Kawa als heiße Anwärterin für die Endspielteilnahme am Sonntag angesehen werden.

Trevisan trotzt „kleinem Sturm“

Die ersten Spielerinnen, die am dritten Turniertag fast zeitgleich ins Viertelfinale einzogen, waren die an Position vier gesetzte Maria Trevisan und Rüppurrs frühere Bundesligaspielerin Anna Bondar (Ungarn/WTA 153). Die Weltranglisten-106. aus Italien ließ sich beim 6:1, 7:6 gegen die US-Amerikanerin Grace Min im zweiten Durchgang weder von Sirenenalarm noch von den auflebenden Winden bei eigenem Aufschlag irritieren, welche die Stühle und Schirme am Court umher wirbelten.

„Es war wie ein kleiner Sturm. Von der einen Platzseite ließ es sich einfach spielen, von der anderen war es schwierig. Da musste man sehr fokussiert sein“, erklärte Trevisan, die in der Runde der letzten Acht auf Dalma Galfi treffen wird. Bondar spielte zeitgleich ihre Überlegenheit gegen die Polin Magdalena Frech (6:3, 6:2) aus und ist im Kampf um den Halbfinaleinzug die vermeintliche Außenseiterin gegen die gesetzte Maryna Zanevska (WTA 113) aus Belgien.

WTA-Turnier in Karlsruhe (125.000 Dollar)

1. Runde

Katarina Zavatska (Ukraine) - Tatjana Maria (Bad Saulgau) 5:7, 6:2, 6:4

Achtelfinale

Nastasja Schunk (Altrip/WC) - Astra Sharma (Australien/Nr. 7) 6:2, 6:4

Martina Trevisan (Italien/Nr. 4) – Grace Min (USA) 6:1, 7:6

Anna Bondar (Ungarn) – Magdalena Frech (Polen) 6:3, 6:3

Rebecca Sramkova (Slowakei) - Zavatska 5:7, 6:2, 6:4

Maryna Zanevska (Belgien) - Tereza Mrdeza (Kroatien) 6:1, 6:2

Mayar Sherif (Ägypten/Nr. 3) – Katarzyna Kawa (Polen) 6:3, 6:4

Dalma Galfi (Ungarn) - Irina Bara (Rumänien/Nr. 8), 6:4, 6:3

Jaqueline Cristian (Rumänien) – Lucia Bronzetti (Italien) 6:1, 7:6.

Viertelfinale (Freitag, ab 10 Uhr)

Galfi – Trevisan

Zanevska - Bondar

Sherif – Srankova

Schunk – Sharma

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