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Zwei „Greifs“ zum Greifen nahe

Modelleisenbahner aus Europa dampften begeistert durch den Karlsruher Schlossgarten

Die große und die kleine Greif gaben sich am Wochenende im Schlossgarten die Ehre. Sehr zur Freude von zahlreichen Modelleisenbahnern.

Dampflok Greif + Modell
Der Schnappschuss muss sein. Das sagte sich auch Hagen von Ortloff. Er zückte sein Handy, um von der großen und kleinen Greif, hier mit Modellbauer Andreas Schönfeld, ein Foto zu machen. Foto: Klaus Müller

Kaum unterschiedlicher können die zwei „Lok-Models“ sein, die immer wieder von den Objektiven der Fotografen eingefangen werden.

Dort das zwölf Tonnen schwere Original, hier, im Verhältnis gesehen fast ameisenklein, der wenige Gramm wiegende Nachbau. Beide Lokomotiven hören auf die Bezeichnung „Greif“, ein in Karlsruhe allemal bekannter Name. Schließlich, auch das dürfte fast jeder Karlsruher wissen, zieht die große Dampflok Greif die Schlossgartenbahn.

50 Modelleisenbahner im Schlossgarten

Gut 50 Modelleisenbahner machten nun der großen wie kleinen Greif ihre Aufwartung. Unter den Besuchern aus Frankreich, Belgien, Deutschland, den Niederlanden und weiteren europäischen Ländern waren Geschäftsführer und Vertreter von Firmen, die in vielfältigen Formen maßstabsgerechte Modelleisenbahnwelt entstehen lassen.

Das „Goldene Gleis“ führte sie in die Fächerstadt. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung des französischen Modelleisenbahnmagazins „LeTrain“. Für die Verleihung besagten Gleises treffen sich die Modellbauer im elsässischen Wissembourg.

„Da könnte sich doch ein Besuch in Karlsruhe anbieten, verbunden mit einer Fahrt auf der Greif durch den Schlossgarten“, sagte sich Andreas Schönfeld, Geschäftsführer der Karlsruher Firma Standard Light, die unter dem Namen „Minitrains“ Schmalspurbahnen im Maßstab HO entwickelt, baut und vertreibt.

Karlsruher Modell von Karlsruher Lok

Einer dieser Modelle ist eben die Greif – die Schlossgartenbahn. Übrigens: Laut Schönfeld erhielt Minitrains bislang auch das eine oder andere „Goldene Gleis“. Das ist schon eine Art Ritterschlag, wenn eine Originallok als Modell erscheint, hieß es beim „Greif-Treffen“ immer wieder.

„So etwas steigert den Bekanntheitsgrad des Originals“, bemerkte dazu Hagen von Ortloff, der Mann, der in 880 TV-Sendungen (SWR) die Welt der Eisenbahnen in die heimischen Wohnzimmer brachte. Dass Ortloff sodann zum Handy griff, um einen Schnappschuss von der großen und kleinen Greif zu machen, versteht sich fast von selbst.

Um die Greif wusste ebenso LeTrain-Herausgeber Gabriel Acker – auf dem Papier und als Modell. Eine Premiere, wie für die meisten anderen Mitfahrer auch, war für ihn dann die Fahrt mit dem Greif durch den Schlossgarten.

„Wir hatten Glück, dass wir mit der Lok überhaupt fahren dürfen“, ließ Steffen Waidelich durchblicken. Zusammen mit Marco Müller und einem engagierten Team bringen sie die Greif auf den 2,5 Kilometer langen Schienenrundkurs durch den Schlossgarten.

Keine Waldbrandgefahr durch Dampflok

In der Nacht zuvor sei die Waldbrandgefahrstufe von fünf auf vier reduziert worden. Bei „Fünf“ hätte die Dampflok nicht fahren dürfen. Dass so gut wie jedes Karlsruher Kind mal mit der Schlossgartenbahn unterwegs gewesen sein dürfte, so die Einschätzung von Christian Höglmeier, technischer Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, ist eine Sache. Eine andere, dass künftig, auch dank der klitzekleinen Greif, noch viele Kinder aus der weiteren Region hinzukommen könnten.

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