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Musikalische Vielfalt

Seit 75 Jahren gibt es das Kantorat an der Auferstehungskirche Karlsruhe-Rüppurr

Auf eine lange Geschichte kann das Kantorat der Auferstehungskirche in Karlsruhe-Rüppurr blicken. Viele Chöre, Stimmen und Gruppen prägen das Kantorat. Und ein Mann.

Mann an der Orgel
Kantor Dieter Cramer leitet seit 1991 die Kantorei der Auferstehungskirche. Er ist damit der dienstälteste Kantor in Karlsruhe. Foto: Jörg Donecker

Wer gute Kirchenmusik genießen will, kommt an der evangelischen Auferstehungskirche in Rüppurr kaum vorbei. Im künstlerischen und auch im geografischen Sinne.

Der im neobarocken Stil gehaltene Nachfolgebau des – für die wachsende Rüppurrer Gemeinde zu klein gewordenen – Nikolauskirchleins wurde 1908 an möglichst zentraler Stelle fertiggestellt. Malereien und Kirchenfenster sind der Reformation sowie Szenen aus der Bibel gewidmet, aber auch die Badische Geschichte spiegelt sich ungewöhnlich ausgiebig in dem großzügigen Bau.

Mit frischen Initiativen fing es 1948 an

75 Jahre gibt es nun die Kantorei an der Auferstehungskirche, die sich mit zahlreichen Konzerten einen Namen gemacht hat. 1948 schuf zunächst Klaus-Martin Ziegler mit frischen Initiativen die Voraussetzungen für die spätere Weiterentwicklung unter Rüdiger Nitzschke. Mädchen- und Knabenchor, ein Instrumentalensemble, ein Chor mit erweitertem Repertoire, Abendkonzerte und die musikalisch-liturgische Gestaltung der Gottesdienste machten die Kantorei attraktiv, auch für junge Menschen.

Chorausflüge und Freizeiten fördern auch heute noch den Zusammenhalt untereinander. Seit 1991 leitet nun Kantor Dieter Cramer – aus der Tradition Nitzschkes kommend – die Kantorei, die er stetig weiterentwickelt. Der 1964 geborene Cramer wuchs in Rüppurr auf und studierte Anfang der 80er Jahre Kirchenmusik in Heidelberg. Danach übernahm er das Kantorat der Auferstehungskirche, und er tat und tut dies auch heute noch mit viel Leidenschaft, Begeisterung und auch Humor.

Kantor leitet in Karlsruhe-Rüppurr neun Gruppen

Familiär seit jeher im Rüppurrer Kirchengeschehen verwurzelt, fließt bei dem engagierten Musiker Privat- und Berufsleben zu einer freudigen Symbiose zusammen. Neun Gruppen leitet der rührige Cramer und eine Besonderheit der Rüppurrer Kantorei ist tatsächlich die Vielfalt der musikalischen Angebote. Kinderchor, Jugendchor und Kantorei begleiten im Idealfall durch ein Kirchenleben.

Zwei der Chöre seien hier stellvertretend genannt: Mehr als 50 Stimmen erklingen in der Kantorei, die montags mit Werken von Haydn, Bach oder Mozart eine lebendige Probe im Gemeindehaus hat, welche sogar manchmal als Anziehungspunkt für vor dem Fenster oder der Tür lauschende Zaungäste wird. Der Gospelchor „2gether“ probt Dienstagabend und bildet eine fröhliche singende Gemeinschaft.

Dieter Cramer, der dienstälteste Karlsruher Kantor, sieht es als Anliegen auch subjektiv „unmusikalische“ Menschen zum Singen zu ermutigen. Trotz aller Aktivitäten: Zentrum seiner Arbeit ist für den im evangelischen Glauben aufgewachsenen Cramer stets der Gottesdienst, dessen Liturgie musikalisch zu begleiten ihm sehr wichtig ist.

Mein Herz gehört der Kinder- und Jugendarbeit.
Dieter Cramer
Kantor

Für den Träger des badischen Kirchenmusikpreis (2019), hat auch die Förderung der Instrumentalmusik einen hohen Stellenwert, und die Posaunenchorarbeit begleitet er auf Bezirksebene. Welche der vielen Chöre und Orchester ihm am nächsten steht, kann der in der Gartenstadt lebende Familienvater nicht sagen, denn er liebt sie alle: „Aber bekanntlich gehört mein Herz der Kinder- und Jugendarbeit.“

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