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OPs müssen verschoben werden

Städtisches Klinikum in Karlsruhe erweitert Bettenkapazität auf Covid-Station - Impfquote immer noch zu niedrig

Die Lage im Städtischen Klinikum in Karlsruhe bleibt auch weiterhin angespannt. Ein Krisenstab hat deswegen entschieden, eine weitere halbe Station zur Corona-Station zu machen.

Eine Intensivpflegerin versorgt auf einer Intensivstation des Klinikum Ludwigsburg einen Corona-Patienten.
Immer mehr Operationen müssen wegen der Versorgung der Corona-Patienten verschoben werden. Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild

„Die Anzahl der Covid-Patienten hat sich in den vergangenen zwei Tagen nochmals merklich erhöht“, so ist die Einschätzung der aktuellen Corona-Lage am Städtischen Klinikum durch Michael Geißler, den Medizinischen Geschäftsführer, am Freitagvormittag in einer Videokonferenz.

Jeder Fünfte in Deutschland habe zwar schon eine Boosterimpfung bekommen. Dennoch herrsche weiterhin „hoher Infektionsdruck“, insbesondere durch Kinder und Jugendliche. Die allgemeine Impfquote von 69,5 Prozent sei weiterhin zu gering. Eine aktuelle biomathematische Studie zeige, dass an 90 Prozent der Ansteckungen immer ein Ungeimpfter beteiligt sei: „Das zeigt klar den Stellenwert der Impfung.“

Im Krisenstab sei die Entscheidung gefallen, eine weitere halbe Station, die normalerweise für Nicht-Covid-Patienten benötigt würde, zur Covid-Station zu machen. Somit werden jetzt drei volle Bettenstationen mit 47 Betten für Covid-Patienten betrieben.

Auch relevante Operationen werden weiter abgesagt

Aus den pflegeintensiven Patienten resultiere auch die hohe Belastung für das Pflegepersonal. Zwar gingen im Intensivbereich die Patientenzahlen „nicht durch die Decke“. 14 von 37 Intensivbetten seien mit Corona belegt, dennoch würden weiterhin täglich OPs – „auch relevante mit schweren Erkrankungen“ – abgesagt. „Wir schieben zunehmend eine Bugwelle vor uns her.“ Geißler hofft, dass „spätestens ab Januar oder Februar“ die Impfkampagne greift und die verschobenen OPs abgearbeitet werden können.

„Ein erhöhter Personalschlüssel“ müsse vorgehalten werden, so Pflegedienstleiterin Elvira Schneider. Normalerweise versorge ein Pfleger zwei Patienten, bei Covid-Patienten sei es eins zu 1,5. Derzeit seien 187 Mitarbeiter krank, 40 in Quarantäne. Auch das Kontingent der Covid-Mitarbeiter, die sich freiwillig gemeldet haben, sei ausgeschöpft. Viele Mitarbeiter müssten zu Hause bleiben, wenn beispielsweise Kitas schließen. „Das sind Ressourcen, die wir verlieren“, so Elvira Schneider.

„Zwei positive Nachrichten“ verkündet Klinikdirektor Geißler mit der Eröffnung einer externen Teststelle für Mitarbeiter und Bürger auf dem Klinikgelände, die auch am Wochenende geöffnet hat, sowie des eigenen Impfzentrums, das montags bis freitags von 8 bis 13 Uhr für Bürger zur Verfügung steht.

Impfaktion am 18. Dezember

Bei bekannt hohen Covid-Fallzahlen auf dem angespannten Belastungsniveau sei die Situation in der laufenden Woche in den ViDia-Kliniken stabil geblieben, sagt Pressesprecherin Melanie Barbei. „Dramatisch weiter steigende stationäre Covid-Fallzahlen“ hätten sich nicht bestätigt. Dennoch seien alle Intensivbetten belegt.

Unverändert schränke die Versorgung der Covid-Patienten die Behandlung der anderen Patienten und den Umfang planbarer Behandlungen erheblich ein – auch in Folge von Erkrankungen und Impfdurchbrüchen beim Personal.

Durch eine groß angelegte Impfaktion am 18. Dezember am ViDia-Standort in der Südendstraße wird die Kampagne zur Corona-Schutzimpfung unterstützt und ausgeweitet. Dazu stehen mehr als 1.000 Impfdosen von Biontech und Moderna zur Verfügung. Verabreicht werden Erst-, Zweit- und Boosterimpfungen. Weitere Details zur Impfaktion wollen die ViDia-Kliniken Anfang kommender Woche mitteilen.

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