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Tipps

Wie man sich vor Trickbetrügern schützen kann

Die Maschen von Trickbetrügern sind vielseitig und werden immer dreister. Ein Polizeihauptkommissar aus Karlsruhe nennt ein paar Tricks und gibt hilfreiche Tipps.

Abgelegter Telefonhörer
Nichts geht mehr, seit Wochen: Familien in Wolfartsweier müssen auf Telefon, Fernsehen und Internet verzichten. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Polizeihauptkommissar Michael Ottwaska beschäftigt sich am Polizeipräsidium Karlsruhe damit, wie man einen Betrug erkennen kann. Er gibt Tipps, wie Bürgerinnen und Bürger vermeiden können, auf Betrüger reinzufallen.

Bei einer unbekannten Nummer sollten Bürger Michael Ottwaska zufolge direkt misstrauisch sein. Man müsse jederzeit davon ausgehen, dass es sich um einen Betrugsversuch handeln könnte. „In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, bei einer unbekannten Nummer zuerst den Anrufbeantworter drangehen zu lassen“, sagt er. Betrüger hinterließen meist keine Nachricht.

Wenn man den Anruf annimmt, gilt Vorsicht. Wenn etwa ein Anruf eines vermeintlichen Angehörigen unter einer unbekannten Nummer eingeht, solle man sofort auflegen und die Person unter der bekannten Nummer zurückrufen. Oft fliege bereits dadurch der Betrug auf, da die betroffene Person die Situation aufklären kann.

Niemals persönliche Infos preisgeben

Ottwaska rät, niemals persönliche Informationen preiszugeben, wie etwa Namen von Kindern oder Enkelkindern. „Man sollte sich nie auf Ratespiele einlassen“, sagt er.

Nenne man den Namen eines Familienmitglieds, benutzten die Telefonbetrüger diesen, um Vertrautheit herzustellen. Gibt der Anrufer etwa an, ein Enkel oder eine Enkelin zu sein, solle man stattdessen eine Gegenfrage stellen: etwa, welcher Enkel oder welche Enkelin denn am Telefon sei.

Eine weitere Betrugsmasche sind Anrufe von vermeintlichen Beamten oder Institutionen, wie Polizisten, Anwälten oder Banken. Unter dem Vorwand, Menschen etwa vor Einbrechern zu warnen, versuchen sie, an finanzielle Details zu kommen. „Weder Polizisten noch Banken erkundigen sich, ob jemand Bargeld oder Schmuck zu Hause hat“, sagt Ottwaska.

Manche Betrüger geben ihren Opfern vor, eine nahestehende Person habe einen Unfall verursacht. Sie fordern als vermeintlicher Polizist oder Anwalt eine Kaution, damit der angebliche Unfallverursacher nicht festgenommen wird.

„Dieses Szenario ist komplett unrealistisch“, sagt Ottwaska. In Deutschland werde keine Kaution verlangt, wenn jemand einen Unfall verursacht hat. Man solle den Anruf ignorieren und sofort auflegen.

Opfer sind bei Schockanrufen oft überfordert

Das größte Problem an Schockanrufen sei, dass die Opfer überfordert seien. „Sie werden aus ihrem Alltag gerissen“, sagt Ottwaska. Am wichtigsten sei, ruhig zu bleiben, kritisch darüber nachzudenken und zu hinterfragen, ob glaubwürdig ist, was man hört. Man solle nicht in Panik verfallen und dabei den Verstand ausschalten.

Besonders bei alleinstehenden älteren Personen könne es sinnvoll sein, sich innerhalb der Familie und des engeren Personenkreises ein gemeinsames Code-Wort zu überlegen.

„Damit kann man sich vergewissern, dass es sich tatsächlich um die vorgegebene Person handelt.“ Das werde auch in Zukunft eine Rolle spielen, wenn künstliche Intelligenz etwa dazu benutzt wird, Stimmen von Angehörigen nachzuahmen.

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