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Großer Zuspruch von Kindern

Wasserspiele am Karlsruher Marktplatz bringen Spaß und Abkühlung

Die Wasserspiele auf dem Marktplatz zwischen Pyramide und Kaiserstraße entwickeln sich unter Kindern zum großen Spaß: An heißen Tagen sind die 31 Düsen fest in ihrer Hand. Täglich und bis November ist die 345.000 Euro teure Anlage zwischen 10 und 22 Uhr in Betrieb.

Viele Kinder planschen bei heißem Wetter zwischen den Wasserfontänen am Karlsruher Marktplatz.
Viele Kinder planschen bei heißem Wetter zwischen den Wasserfontänen am Karlsruher Marktplatz. Foto: Joerg Donecker

Schon nach wenigen Wochen steht fest: Die Aufenthaltsqualität des Karlsruher Marktplatzes hat durch die Wasserspiele gewonnen. Doch längst nicht alle Passanten sind vom Badebetrieb in Karlsruhes guter Stube begeistert.

Ziad hat Spaß. Von störenden Textilien befreit, jauchzt der Fünfjährige, als er mit kleinen tänzelnden Schritten zwischen den Wasserdüsen rasante Kurven beschreibt. Von Zeit zu Zeit bleibt er stehen und stellt seinen braun gebrannten rechten Fuß auf die Ausströmer.

Sobald es ihm gelingt, den Wasserstrahl für ein paar Sekunden zu unterbrechen, geht sein stolzer Blick hinüber zu einer Bank zwischen den mächtigen Oleander-Kübeln. Dort sitzt Ziads Mutter, flankiert von seinen Geschwistern und ein paar erwachsenen Mitgliedern der Großfamilie. Südliche Gelassenheit im Schatten der Pyramide.

Wasserspiele bringen Aufenthaltsqualität auf den Marktplatz

Die Wasserspiele nahe der Ruhestätte des Stadtgründers haben sich bereits wenige Wochen nach ihrer Indienststellung als Volltreffer erweisen. Nicht nur in technischer Hinsicht funktionieren sie augenscheinlich einwandfrei. Auch in sozialer.

Die „Aufenthaltsqualität“, wie Stadtplaner sagen würden, hat sich deutlich verbessert – und das bereits lange vor dem Abschluss der Marktplatz-Umgestaltung. Vor allem bei Kindern im Vorschulalter sind die Wasserspiele eine echte Attraktion. Die scheinbare Unberechenbarkeit der Fontänen, ihre Barrierefreiheit und die Sitzgelegenheiten ringsum ziehen Badegäste an.

„Schön hier“, befindet Ziads Mutter. Und strahlt.

Wasserspaß gibt es im Karlsruher Zentrum bis 22 Uhr

345.000 Euro hat dieses Geschenk an die Bürger gekostet. Vier Springdüsen pusten das Wasser bis zu vier Meter in die Höhe, die 27 so genannten Schaumquelldüsen ringsum spucken das Nass lediglich knöchelhoch.

Das lädt manchen furchtlosen Radfahrer zum verwegenen Ritt quer über die Wasserspiele. Erlaubt ist das streng genommen allenfalls am späten Abend, wenn die Läden geschlossen sind. Nur: Um 22 Uhr versiegen auch die Wasserspiele.

Nicht nur Entertainment

„Immer was los hier“, freut sich Sieglinde Klotz. Die Seniorin ist gerade auf dem Weg zum Freisitz des benachbarten Cafés Böckeler. Beim Passieren des urbanen Feuchtbiotops hält sie inne und beobachtet die Szenerie. „Früher“, sagt sie, „habe ich im Freibad auch gern am Planschbecken gesessen. “

Natürlich sollen die Wasserspiele nicht nur Entertainment liefern. Es geht auch darum, die angesichts des Klimawandels extremer werdende Sommerhitze abzufedern und für Frische zu sorgen. Zumal das künftige Granit-Pflaster, das den Marktplatz versiegelt, den Hitze-Effekt eher noch steigert.

Zwischenzeitlich haben acht Vorschulkinder, teils in Windeln, die städtebauliche Einladung zur ausgelassenen Abkühlung angenommen. Sie springen teils schreiend und prustend zwischen den Fontänen umher, während ihre Eltern auf den Bänken nahebei lagern und Essbares ausgebreitet haben.

Nicht alle Karlsruher sind überzeugt von der Planschgelegenheit

Die Reaktionen der Flaneure und Passanten sind geteilt. Manche blicken amüsiert auf den Pflaster-Badestrand, andere halten mit ihrer Skepsis nicht hinterm Berg. „So war das ja eigentlich nicht gedacht“, mault eine ältere Dame im Vorübergehen. Wer planschen wolle, solle doch bitteschön eine der kostenpflichtigen städtischen Badeanstalten frequentieren.

Die Studentin Maike Pfahlbusch ist da anderer Ansicht. „Ist doch schön“, meint sie und leckt an ihrer Eistüte. Als sie hierhergezogen sei, habe man ihr erklärt, wie liberal und weltoffen Karlsruhe schon immer gewesen sei.



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