Der Sahara-Staub hat kurzfristig auch am Rheinhafen für etwas Aufregung gesorgt. „Ein Kollege ist schon dabei, alles wieder sauber zu machen“ sagt Klaus Focke, der im Karlsruher Rheinhafen für den Schiffsbetrieb und damit auch für das Fahrgastschiff MS Karlsruhe zuständig ist.
„Der Staub wirkt wie Schleifpapier“, es müsse sofort etwas getan werden, bevor der Sand größeren Lackschäden anrichten kann. Mit reichlich Rheinwasser und genügend Geduld geht es zur Sache. Zwei Tage sind veranschlagt, um das 46 Meter lange und über zehn Meter breite Schiff wieder glänzen zu lassen.
Kurz bevor die „Karlsruhe“ am Sonntag ihre Winterpause beendet und mit einer zweistündigen Südrundfahrt in den Frühling und in die neue Saison startet, herrscht an Bord große Gelassenheit. „Es wird Zeit, dass es los geht“, sagt Sven Schmitt, der in Bälde den in Ruhestand gehenden Focke ablösen wird.
Nach Corona-Ausfällen: MS Karlsruhe beendet ihre Winterpause
Nachdem in den vergangenen Jahren wegen Corona viele Fahrten ausfielen oder nur mit sehr begrenzter Passagierzahl unternommen werden durften, hofft man nun auf mehr Betrieb. Zumal im Hafen insgesamt wenig los war in diesem Winter. Noch nicht einmal ein Hochwasser sorgte für Stress.
Die Motoren wurden durchgecheckt, die Antriebe unter die Lupe genommen und Ölwechsel durchgeführt.Klaus Focke vom Karlsruher Rheinhafen
Nach dem Jahreswechsel begannen dann auf der MS Karlsruhe die Vorbereitungen für die neue Saison. „Die Motoren wurden durchgecheckt, die Antriebe komplett unter die Lupe genommen und Ölwechsel durchgeführt“, sieht Focke die „Karlsruhe“ inzwischen komplett einsatzbereit.
Denn trotz weniger Fahrten in den Corona-Jahren wurde mit gewohnter Akribie jedes Detail unter die Lupe genommen. Natürlich auch im Gastronomiebereich. Kochgeräte, Kühlhäuser, Trinkwasserversorgung – alles wurde startklar gemacht. Die Stadtwerke und das Gesundheitsamt prüften vor wenigen Tagen die Anlagen und mit dem Caterer – erneut das Team von Rhein Dining – wurde nochmals alles durchgesprochen. Laut Focke steht dem Saisonstart wirklich nichts mehr im Wege. Und das Wetter scheint auch mitzuspielen.
Viele Privat- und Firmenfeiern auf der MS Karlsruhe werden jetzt nachgeholt
Dass anfangs trotzdem nur relativ wenige Publikumsfahrten angeboten werden, hat übrigens mit den vielen Privat- und Firmenfeiern zu tun, die in den zurückliegenden Jahren abgesagt werden mussten und nun nachgeholt werden sollen. Denn Firmenfeiern auf der MS Karlsruhe sind beliebt, selbst aus der Region Stuttgart und bis weit in die Pfalz hinein gibt es Anfragen. Diese Fahrten haben nun Vorrang und insbesondere im Mai wird die Karlsruhe wohl fast täglich unterwegs sein.
Vor allem aber hoffen Focke und die „Karlsruhe“-Crew, dass die Corona-Pandemie endlich so stark abebbt, dass man wieder mit bis zu 600 Passagieren unterwegs sein kann. Vorläufig ist aber noch Vorsicht angesagt. Zwar sind alle Tische freigegeben, doch gemischte Gruppen werden nicht an die Tische gesetzt. Noch gilt zudem mindestens die 3G-Regel, wonach nur geimpfte, getestete oder genesene Personen an Bord dürfen. Bei Tanzfahrten gilt vorläufig sogar die schärfere 2G-plus-Regel.