Einmal vor. Rechtsherum, dann links, wieder rechts. Sackgasse. Umdrehen. Rechts, links, noch mal links. Wieder nichts. Verwirrte Väter, aufgeregte Kinder, dazwischen immer wieder Blätterrascheln. Das Maislabyrinth auf dem Bolzhof in Dettenheim ist ein beliebtes Ausflugsziel für Familien im Sommer.
Für die Lösung des Rätsels, die sie auf Karten mit ins grüne Dickicht genommen haben, muss man ein bisschen was tun. Wer an insgesamt acht Stationen die richtige Antwort auf die gestellte Frage findet, kommt zum Lösungswort.
„Was benötigt die Pflanze, damit sie wachsen kann?“, steht dort. „Mit welcher Zugmaschine lockert der Bauer die Erde auf dem Acker auf?“, wird an einer anderen Station gefragt. Und schließlich: „Wo wird der getrocknete Mais gelagert und getrocknet?“
Im Dettenheimer Maislabyrinth warten acht Stationen auf Besucher
Gesucht wird eine Antwort mit vier Buchstaben. Na, wer weiß es? Die acht Antworten ergeben ein Lösungswort, das Kinder beim Bolzhof abgeben können. Für die Jüngeren, die sich mit den landwirtschaftlichen Fragen noch schwertun, gibt es an den Stationen einen Stempel für ihre Stempelkarte.
Unter den erfolgreichen Maislabyrinth-Absolventen werden am Ende der Sommerferien Preise verlost. Ein Hauptgewinn: die Fahrt mit dem Mähdrescher, wenn der Mais im Oktober schließlich abgeerntet wird.
Während die Eltern bei sommerlichen Temperaturen im dichten Grün schwitzen, ist der Nachwuchs mit Begeisterung dabei. Kleine Entdecker wuseln wie wild durch das Maisfeld, das Moritz Hager und seine Frau Jana konzipiert und gepflanzt haben.
„Wir haben 2017 das erste Mal ein Maislabyrinth für unsere Hochzeitsgäste entworfen und gemerkt, dass der Aufwand doch ziemlich groß ist“, sagt Hager. Daraus entstand die Idee, die Entdeckungstour auf dem Feld während der Sommerferien auch für andere anzubieten.
Für Eintrittspreise von 4,50 Euro (ab zwölf Jahren) und drei Euro (ab drei Jahren) können die Besucher auf die Suche nach den Stationen im Mais gehen.
Am Bolzhof entsteht jedes Jahr ein neues Labyrinth: Dazu druckt Hager eine Kartenansicht des Feldes aus dem Internet aus und zeichnet die Wege von Hand ein. Dann wird der Mais, wegen der Blickdichte über Kreuz gepflanzt, dort entfernt, wo die Trampelpfade entstehen sollen.
Maislabyrinth hat in den Ferien freitags bis sonntags geöffnet
„Besucher sollten auf jeden Fall Wanderschuhe mitbringen“, sagt Hager. Denn: Wenn es am Vortag geregnet hat, können die schmalen Wege ein wenig schlammig sein.
An einigen Stellen ist der Mais noch recht niedrig.Moritz Hager
Betreiber des Maislabyrinths
Geöffnet hat das Maislabyrinth freitags und samstags von 15 bis 18 Uhr sowie sonntags von 12 bis 17 Uhr. Auf Anfrage von Gruppen über ihre Homepage öffnen die Hagers auch außerhalb dieser Zeiten. Sonntags findet zudem bei gutem Wetter um 15 Uhr eine Fahrt mit dem von Pferde gezogenen Planwagen über die Felder statt.
Die Witterung spielt auch eine Rolle bei der Frage, wie das Maislabyrinth bei Saisoneröffnung aussieht. „In diesem Jahr waren Juni und Juli ziemlich trocken“, sagt Hager. „Deshalb ist der Mais an einigen Stellen noch recht niedrig.“
Auf den ersten Metern ist er gerade einmal einen guten Meter hoch, auch Kinder können darüber schauen. Weiter drin bringt er es auf stattliche 2,50 Meter. Dort sind selbst groß gewachsene Väter auf ihren Spürsinn angewiesen.
