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Für bis zu zwei Fahrgäste

Rikscha-Touren in Eggenstein-Leopoldshafen starten Mitte März

Ehrenamtliche im Sattel des Dreiradgespanns mit Platz für zwei Fahrgäste werden auf befestigten Wegen im Gemeindegebiet Eggenstein-Leopoldshafen Ausfahrten anbieten.

Mitte März startbereit: Eggenstein-Leopoldshafens Seniorenbeiratsvorsitzender Friedrich Jaki präsentiert die neue Rikscha für Ausfahrten mit in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. 
Eggenstein-Leopoldshafens Seniorenbeiratsvorsitzender Friedrich Jaki präsentiert die neue Rikscha für Ausfahrten mit in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen. Foto: Alexander Werner

Im Herbst 2022 unternahm der Seniorenbeirat Eggenstein-Leopoldshafen mit einem Antrag bei der Gemeinde die ersten Schritte für sein neues Rikscha-Projekt. Mitte März soll es an den Start gehen. Dann werden Ehrenamtliche im Sattel des Dreiradgespanns mit Platz für zwei Fahrgäste, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, auf befestigten Wegen im Gemeindegebiet Ausfahrten unternehmen.

„Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen ihre Selbstständigkeit bewahren, in Bewegung bleiben, am Leben teilhaben können und dabei Freude zu haben“, schildert Beiratsvorsitzender Friedrich Jaki die Ziele. Neben den rüstigen und kommunikativen Beiratsmitgliedern Robert Heinbokel, Bernhard Steigerwald und Mario Schönleber wird auch Jaki selbst im Sattel sitzen. Ein fünfter Fahrer kommt noch dazu. Zur Auswahl stehen Fahrten mit einer Dauer von einer halben oder vollen Stunde sowie Sonderfahrten wie zu Arztbesuchen.

„Wir haben uns entsprechend vorbereitet und das in das von uns gepflegte Buchungssystem eingearbeitet“, sagt Jaki. Öffentlich freigeschaltet werden soll es am 15. März auf der Homepage der Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen. Bei Buchungsmöglichkeiten mit Vorlauf von drei bis 30 Tagen könnte die erste Tour also am 18. März starten.

Wunschfahrer kann ausgewählt werden

Das Buchungssystem ist einfach gehalten. Über den Link „Rikscha buchen“ können Interessierte die freien Termine mit Datum und Uhrzeit ersehen, ihren Wunschfahrer und die Zeitdauer auswählen und die gewünschte Strecke eingeben. Vorgesehen sind Fahrten an Werktagen von 9 Uhr bis 17 Uhr. „Wie es an Wochenenden aussieht, ist noch nicht ganz klar. Das hängt von den Fahrern ab“, sagt Jaki.

Bei Sonderfahrten erhalten Bucher einen telefonischen Rückruf, um das Nähere zu besprechen. Eine Unwägbarkeit ist allerdings das Wetter. Denn bei Regen oder Sturm entfallen die Fahrten.

Die Rikscha verfügt über einen Elektroantrieb und erfüllt besonders hohe Sicherheitsstandards. Sie verfügt auch über eine Einstiegshilfe und ist bei zwei Fahrgästen für eine Last von insgesamt 300 Kilo ausgerichtet. Details hatte Jaki bei seiner Projektpräsentation im Juli 2023 im Gemeinderat erläutert.

Das Gremium zollte ihm Lob und Anerkennung für die Initiative und gewährte 12.000 Euro für die Anschaffung des Gefährts. Bestellt wurde es beim niederländischen Hersteller Anfang Oktober 2023.

Jungfernfahrt mit dem Bürgermeister von Eggenstein-Leopoldshafen

Mit der Lieferung zur vom Seniorenbeirat mit Unterstützung der Kommune organisierten Seniorenmesse im November klappte es nicht. So trat bei der dort geplanten Jungfernfahrt und bei großem Besucherinteresse Bürgermeister Lukas Lang (parteilos) in die Pedale einer Leih-Rikscha. „Seither gingen bereits Anfragen bei uns ein, wann die Rikscha-Fahrten endlich kommt“, berichtet Jaki.

Sehr dankbar zeigt sich Jaki für die große Unterstützung durch die Gemeinde. Sie übernimmt auch Inspektionen und gewährleistet die Haftpflichtversicherung. Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat sich bereiterklärt, mögliche kleinere Reparaturen vorzunehmen. Kooperationspartner ist zudem die örtliche Diakonie, bei der das Gefährt untergebracht ist.

„Das Angebot ist derzeit kostenlos. Wir schauen jetzt, wie es angenommen wird und sich entwickelt“, so Jaki. Aktuell benötige man keine weiteren ehrenamtlichen Fahrer. „Sollten wir mehr brauchen, würden wir zuerst versuchen, über die Nachbarschaftshilfe, die Diakonie oder Arbeiterwohlfahrt weitere Helfer zu finden. Bei einem richtigen Run könnten wir uns auch um Sponsoren bemühen.“

Inspiriert vom AWO-Seniorenzentrum

Grundsätzlich musste der Beirat bei seinem Projekt sozusagen das Rad nicht neu erfinden. Inspiriert hatte ihn eine wöchentliche Mitfahrgelegenheit per Rikscha am AWO-Seniorenzentrum Hardtwald. Dass sie komplett ausgebucht war, zeugte vom großen Interesse der Senioren und Seniorinnen. Um den Bedarf weiter abzudecken, sannen die Gremiumsmitglieder nach neuen Wegen.

Als hilfreich erwiesen sich auswärtige Beispiele von Rikscha-Diensten. Konzept und Ablauf hat der Seniorenbeirat schriftlich fixiert. Dabei orientierte er sich an Empfehlungen für das Rikscha-Fahren des Vereins „Radeln ohne Alter Deutschland“ und passte sie dem eigenen Bedarf an.

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