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Schutz vor Schädlingen

Nach Siebenschläfer-Vorfall: Gemeinden im Karlsruher Norden schützen Trinkwasser

Zwei Siebenschläfer sind in Wolfartsweier in einen Hochbehälter eingedrungen und dort verendet. Woher kommt das Trinkwasser im Karlsruher Norden – und wie wird sichergestellt, dass es nicht verunreinigt wird?

Wasserwerk in Linkenheim
Das Wasserwerk in Linkenheim verfügt über vier Tiefbrunnen mit Zugang zu dem aus dem Schwarzwald kommenden Grundwasserstrom. Foto: Pia Frei

Es gibt sie in jeder Gemeinde im Karlsruher Norden: Die kommunalen Wasserwerke, die die Bürger mit Trinkwasser aus Brunnenanlagen versorgen. Vor wenigen Wochen gab es Alarm im Wasserwerk in Wolfartsweier. Verendete Siebenschläfer waren im Hochbehälter gefunden worden, ähnliches ereignete sich fast zeitgleich in Malsch.

Das kann bei uns nicht passieren.
 Christoph Starke 
Wassermeister 

Wassermeister Christoph Starke aus Dettenheim zeigt sich beruhigt. „Das kann bei uns nicht passieren. Unsere Wasserbehälter sind komplett aus Beton. Außerdem sanieren wir aktuell unser Wasserwerk.

Dabei werden neue Lüftungsfilter eingebaut, sodass auch über die Lüftung keine Tiere in die Behälter eindringen können.“ Dettenheim verfügt auf dem Gelände des Wasserwerks über zwei Tiefbehälter und einen Hochbehälter im 45 Meter hohen Wasserturm.

Siebenschläfer-Vorfall: Sichtkontrollen finden täglich statt

Auch wenn nicht davon auszugehen ist, dass Verunreinigungen durch Außeneinflüsse eintreten, werden täglich Sichtkontrollen durchgeführt. „Selbst an Wochenenden und Feiertragen machen wir einen Kontrollgang im Werk. Außerdem gibt es vom Gesundheitsamt einen amtlichen Probenahmeplan. In Linkenheim-Hochstetten sind das – abgabeabhängig – in zwölf Monaten sieben Proben. Wir erhöhen die Anzahl der Probenahmen freiwillig um fünf, um jeden Monat eine Probe zur besseren Selbstkontrolle zu erhalten“, erklärt Wassermeister Alexander Nees.

Dazu entnimmt ein zertifizierter Probenehmer Wasserproben, die anschließend chemisch, physikalisch oder mikrobiologisch untersucht werden. Die Gemeinden der Region profitierten generell von einer guten Grundwasserqualität.

Wir werden unsere beiden Wassernetze verbinden.
Milan Saric
Zuständiger für Trinkwasser

Nach Überprüfung und, wo nötig, anfallender Aufbereitung wird dieses dann von den Wasserwerken als Trinkwasser in das Leitungsnetz gegeben. „Unsere vier Brunnen haben eine Tiefe von rund 30 Metern. Die Wasserentnahmen erfolgen in 15 bis 18 Metern Tiefe zirka in der Mitte eines Grundwasserstroms. Die Grund-Rohwasser-Qualität ist natürlich belassen sehr gut, wesentlich besser als wenn wir Oberflächenwasser nutzen müssten“, ergänzt der zweite Wassermeister, Rolf Heuser.

Wasserversorgung in Graben und Neudorf soll zusammengeführt werden

Wichtig ist allen Kommunen die jederzeitige Versorgungssicherheit der Bürger. Graben-Neudorf hat deshalb ein Strukturgutachten zur Trinkwasserversorgung erstellen lassen. Aktuell ist die Wasserversorgung in Graben und Neudorf noch getrennt.

„Wir werden ein neues Wasserwerk bauen und unsere beiden Wassernetze verbinden. Stimmt der Gemeinderat zu, installieren wir auch eine zentrale Enthärtungsanlage“, berichtet Milan Saric, der seit April für das Trinkwasser in Graben-Neudorf zuständig ist.

Wichtig für die Verbraucher sei auch, dass die Qualität des vom Wasserversorger angelieferten einwandfreien Trinkwassers „nach der Wasseruhr“ nicht beeinträchtigt wird, ist dem Bürgerserviceportal der Gemeinde zur Trinkwasserüberwachung zu entnehmen. Bei rückspülbaren Wasserfiltern im Haus sollte deshalb mindestens alle zwei Monate eine Rückspülung erfolgen, Entkalkungsanlagen sollten regelmäßig vom Fachmann gewartet werden.

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