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Experimente in der Wohnung

Graben-Neudorfer will Seife herstellen - Mutter und Sohn verletzen sich mit Chemikalien

Ein 22-Jähriger hat in Graben-Neudorf in seiner Wohnung mit Chemikalien experimentiert und dabei schwere Verätzungen erlitten. Seine Mutter eilte ihm zur Hilfe und wurde ebenfalls schwer verletzt.

Ein Mann aus Graben-Neudorf erlitt Verätzungen bei einem chemischen Unfall.
Ein Mann aus Graben-Neudorf erlitt Verätzungen bei einem chemischen Unfall. Foto: Leonhard Buchner

Am Sonntagnachmittag hat in Graben-Neudorf ein 22 Jahre alter Mann beim Umgang mit Chemikalien schwere Verätzungen an Gesicht und Oberkörper erlitten. Er kam per Rettungsdienst in eine Spezialklinik. Lebensgefahr bestehe wohl nicht, heißt es von der Polizei.

Nach bisherigen Feststellungen des Polizeireviers Philippsburg zerbarst kurz vor 16 Uhr in der Wohnung eines im Bahnhofsring gelegenen Mehrfamilienhauses ein mit Chemikalien befüllter Kunststoffkanister, worauf die Rettungsdienste verständigt wurden, heißt es in einer Mitteilung.

Mutter hilft und wird ebenfalls verletzt

Der 22-jährige Bewohner wurde mit der Flüssigkeit getroffen und schwer verätzt. Seine 56 Jahre alte Mutter kam dem Mann zu Hilfe und kam ebenfalls an beiden Unterarmen mit der Flüssigkeit in Kontakt. Sie wurde ambulant in einem Krankenhaus versorgt. Die 24 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr aus Graben-Neudorf stellten in der Wohnung diverse Kanister mit Chemikalien fest, die der 22-jährige chemisch-technische Assistent dort aufbewahrt hatte. Eigenen Angaben zufolge wollte er Seife herstellen.

Nach Hinzuziehung eines Chemieexperten der Feuerwehr aus Weingarten und eines Sprengstofffachmanns des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg eignen sich die Chemikalien nicht unmittelbar zur Herstellung von Sprengstoff oder etwa Betäubungsmitteln.

Offenbar handelt es sich durchweg um frei verkäufliche Gefahrstoffe, die allerdings in den jeweils festgestellten Mengen von mehreren Litern für die Handhabung im Privathaushalt nicht geeignet seien. Die Wohnung bleibe vorerst nicht bewohnbar, bis die Stoffe durch eine Fachfirma entsorgt und der betroffene Bereich entsprechend gereinigt wurde, heißt es von der Polizei.

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