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Heißes Wasser aus der Tiefe

Geothermie in Graben-Neudorf: Gemessene Temperaturen sorgen für Überraschung

Die erste Testphase am Bohrloch in Graben-Neudorf ist abgeschlossen. Das Unternehmen will die Daten nun auswerten. Das dauert.

Geothermie Baustelle in Graben-Neudorf mit drei Becken und Bohrturm.
Die erste Testphase ist abgeschlossen. Die Auswertung der Erfahrungen und Daten wird wohl Monate dauern. 2025 will die Deutsche Erdwärme das Kraftwerk in Betrieb nehmen. Foto: Wolfgang Schuster

Die erste Testphase der Bohrung Graben-Neudorf-1 der Deutschen Erdwärme ist abgeschlossen. Das Geothermie-Projekt Graben-Neudorf-1 soll unter den Bohrungen bis 4.000 Meter Tiefe die heißeste Bohrung Deutschlands sein. Zumindest heißt es das in einer Pressemitteilung des Unternehmens.

„Die während der Tests im Reservoir gemessenen Temperaturen liegen mit über 200 Grad Celsius deutlich über den bisherigen Erwartungen“, sagt Herbert Pohl, Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens.

Mineralisierung des Thermalwassers wird analysiert

In den nächsten Monaten werden die während der Tests und der Bohrung gewonnenen Daten nach Angaben der Deutschen Erdwärme ausgewertet und analysiert. Die über den Erwartungen liegenden Temperaturen stellen hohe Ansprüche an die Ausrüstung, heißt es in der Pressemitteilung.

Bei den Geothermie-Tests wurde der Bohrung Thermalwasser entnommen und für weitere Untersuchungen in die grünen, kreisförmigen Becken auf dem Gelände gepumpt. Dort untersuchen Mitarbeiter die Temperatur des Wassers und messen die Fördermenge.

Ebenfalls wird dort die Mineralisierung des Thermalwassers analysiert. Dort gilt: „Weniger ist mehr“, sagt Ron Zippelius, Pressesprecher der Deutschen Erdwärme. „Ein niedrige Mineralisierung wäre günstig für den Kraftwerksbetrieb, weil es dann zu weniger Ablagerungen im Thermalwasserkreislauf kommen würde.“

Auswertung der Geothermie-Daten in Graben-Neudorf wird Monate dauern

Das Unternehmen rechnete im Juni mit einer Fördermenge von 80 bis 100 Liter Wasser pro Sekunde und einer Temperatur von 170 Grad Celsius. Nach der Untersuchung solle das Wasser wieder zurückgeführt werden.

Durch den hohen Temperaturunterschied zwischen Thermalwasser und der Außentemperatur bilde sich Dampf, der über die Grundstücksgrenzen hinaus ziehen kann.

Diese Erkenntnisse können und wollen wir natürlich nutzen.
Herbert Pohl
Geschäftsführer Deutsche Erdwärme

Erste Proben seien mittlerweile im Labor für genauere Untersuchungen. „Die Erfahrungen und Daten, die wir im Laufe der ersten Bohrung gewonnen haben, müssen wir in Ruhe auswerten und in das neue Bohrprogramm einarbeiten“, erklärt Pohl. Das werde sicherlich Monate dauern.

Das Unternehmen weiß nach Angaben gegenwärtig schon mehr über die Geologie und das Reservoir. „Diese Erkenntnisse können und wollen wir natürlich nutzen“, so der Geschäftsführer. Der Bohrturm des Geothermie-Projektes wird bis zum Beginn der zweiten Bohrung abgebaut, die Arbeiten beginnen diese Woche.

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