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Herausforderer im Fokus

Großer Andrang bei Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten in Linkenheim-Hochstetten

Hat Herausforderer Yong Chun eine Chance gegen Amtsinhaber Michael Möslang im Kampf um das Amt des Bürgermeisters? Linkenheim-Hochstetten zeigt sich neugierig auf die beiden Kandidaten.

Michael Möslang und Yong Chun, dazwischen das Ortswappen von Linkenheim-Hochstetten
Bürgermeister Michael Möslang (links) und Yong Chun präsentieren sich bei der Kandidatenvorstellung. Foto: Christel Manzey

Neugierde, das scheint das beherrschende Gefühl am Dienstagabend im Bürgerhaus in Linkenheim-Hochstetten. Der Andrang ist groß bei der Vorstellung der beiden Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters. Schon vor Beginn der Veranstaltung müssen weitere Stühle aufgestellt werden.

Neben dem Amtsinhaber Michael Möslang (CDU) stellt sich auch der Solaranlagen-Installateur Yong Chun den interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor.

Besonders diesen wollen zwei ältere Damen im Zuschauerraum kennenlernen. Auch Juliane und Uwe Börner, die einige Reihen weiter vorn sitzen, sind auf die Vorstellung von Yong Chun gespannt.

Wenn es nur einen Kandidaten gibt, ist das ein Selbstläufer.
Uwe Börner, Bürger aus Linkenheim-Hochstetten

„Wenn es nur einen Kandidaten gibt, ist das ein Selbstläufer“, sagt Uwe Börner. „Da gehen viele vielleicht nicht zur Wahl.“ Vor diesem Hintergrund freut er sich über die zweite Kandidatur, auch wenn er Chun geringere Chancen einräumt als Amtsinhaber Möslang.

Amtsinhaber fühlt sich noch nicht amtsmüde

Der amtierende Bürgermeister setzt in seiner Vorstellungsrede mehrere Schwerpunkte und orientiert sich dabei an den großen Umbrüchen unserer Zeit: Klimawandel, Digitalisierung, demografischer Wandel.

Ich bin kein Experiment.
Michael Möslang, Bürgermeister von Linkenheim-Hochstetten

So will Möslang etwa künftigen Starkregenereignissen mit Investitionen in Kanalisation und Klärwerk begegnen, eine unkontrollierte Nachverdichtung mit mehr Bauplänen verhindern und Linkenheim-Hochstetten für Familien und Bürger jeden Alters zu einem attraktiven Wohnort machen.

„Ich bin kein Experiment“, betont er zum Schluss. Am Ende hat er noch eine Minute Sprechzeit übrig.

Herausforderer äußert Kritik an neuer Dorfmitte

Sein Konkurrent Yong Chun nutzt die ersten Minuten seiner Redezeit für eine ausführliche Vorstellung. Dabei wirkt er anfangs sichtlich nervös. Chun spricht undeutlich und schnell, schaut wenig ins Publikum. Erst als er erklärt, warum er sich zur Wahl stellt, ändert sich sein Verhalten. Er wolle die Ungerechtigkeit und die Ohnmacht der Bürger beenden, sagt er.

Ich möchte nicht, dass unsere Dorfmitte aussieht wie in Graben.
Yong Chun, Bürgermeisterkandidat

Besonders die Planung für die neue Dorfmitte ist ihm ein Dorn im Auge. „Ich möchte nicht, dass unsere Dorfmitte aussieht wie in Graben“, betont Chun. Überhaupt will er bei den Entscheidungen rund um dieses Projekt Unregelmäßigkeiten entdeckt haben, vor allem beim Verkauf der Grundstücke. Während seiner Ausführungen wird das Publikum unruhig, FWV-Gemeinderätin Iris Müller-Reinartz bittet ihn schließlich, sich auf kommunalpolitische Themen zu konzentrieren.

„Wir brauchen mehr Transparenz“, betont Chun weiter. Als seine Ziele nennt er die Gründung einer Bau- und Wohngenossenschaft, er möchte die Bürger entlasten. So könnte er sich erneuerbare Energien auch als Bürgeranlage vorstellen, um Geld vor Ort zu investieren. Seine Rede wird schließlich von der Uhr - und Iris Müller-Reinartz - beendet.

Viele Themenfelder in der Fragerunde

In der anschließenden Fragerunde punktet Möslang mit Humor, Souveränität und Fachwissen. Viele Fragen richten sich aber ausschließlich an Yong Chun: Einige Fragesteller wollen gezielt seine Sicht der Dinge erfahren - und fragen kritisch nach.

Themen sind etwa Grundsteuer, Radwege, die Zukunft der Haubenlerche, die Ausleuchtung dunkler Ecken in der Gemeinde oder der Bau eines Schwimmbads.

vollbesetzes Bürgerhaus in Linkenheim-Hochstetten
Der Andrang ist groß. Schon bald reichen die Sitzplätze im Bürgerhaus nicht mehr aus. Foto: Christel Manzey

Für Aufsehen sorgt die Frage von Gemeinderätin Maria Buytaert (FWV): Sie berichtet von Beleidigungen und Verfolgungen durch Chun. Wie wolle er da mit Gemeinderäten umgehen, die nicht seiner Meinung sind, und mit ihnen zusammenarbeiten?

Auf diese, seiner Meinung nach, rhetorische Frage will Chun nicht antworten. Sich dem Thema gänzlich entziehen kann er aber jedoch nicht: Denn auch das Publikum, in Gestalt von Uwe Börner, stellt sich diese Frage. „Wir werden definitiv neue Menschen für den Gemeinderat gewinnen können“, antwortet Chun mit Blick auf die kommenden Gemeinderatswahlen.

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