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Kommunale Großverbraucher

Diese Gebäude sind die größten Energiefresser im Karlsruher Norden

Im Winter droht der Gasmangel. Wir zeigen, welche Gebäude nördlich von Karlsruhe davon besonders betroffen wären – und welche nicht.

ERHÄLT 32 DER 75 LUFTREINGUNGSGERÄTE: Die Pestalozzischule ist die größte der Graben-Neudorfer Schulen. Der Gemeinderat diskutierte heftig über Notwendigkeit der Anschaffung. Foto: Rüdiger Homberg
Viel Energie für Bildung: Die Schulen zählen zu den größten Energiefressern in der Region. Auch bei einer Gasknappheit sollen sie nicht geschlossen werden. Das Bild zeigt die Pestalozzi-Schule in Graben-Neudorf. Foto: Rüdiger Homberg

Städte und Gemeinden bereiten sich auf eine drohende Gasknappheit vor. Im Norden von Karlsruhe sind die Kommunen bei ihrer Energieversorgung sehr unterschiedlich aufgestellt. Einige setzen vor allem auf Gas, andere auf Holz. Die BNN haben sich in der Region umgehört und erklären, welche Gebäude die größten Energiefresser sind.

Beim Wärmeverbrauch ist das Bild einhellig: In allen Gemeinden, die auf Anfrage ihre Zahlen offengelegt haben, führen die Schulen die Liste an.

In Linkenheim-Hochstetten liegt ihr Jahresverbrauch bei zwei Millionen Kilowattstunden (68 Prozent des gesamten Verbrauchs), in Graben-Neudorf – inklusive Sporthallen – sogar bei 2,9 Millionen Kilowattstunden. Der Anteil am Gesamtverbrauch der gemeindeeigenen Gebäude beträgt damit 71 Prozent.

In Weingarten benötigen die Schulstandorte nach Gemeindeangaben 920.000 Kilowattstunden (25 Prozent) jährlich. Das Blockheizkraftwerk zur Nahwärmeversorgung in Jöhlingen liefert 900.000 Kilowattstunden im Jahr.

Schulgebäude und Abwasserbetriebe haben einen hohen Energieverbrauch

Dort sind neben zwei Schulgebäuden und der Schulsporthalle auch die Verwaltungsstelle, eine Kita und ein Wohnhaus angeschlossen. Die Böhnlichhalle wird zudem mit 150.000 Kilowattstunden versorgt.

Beim Stromverbrauch schlägt vor allem der Wasser- und Abwasserbetrieb zu Buche. In Graben-Neudorf verschlingen die beiden Bereiche 1,4 Millionen Kilowattstunden jährlich – 54 Prozent des Gemeindeverbrauchs.

Unser Ziel ist es, alle Einrichtungen so lange wie möglich geöffnet zu lassen.
Stellungnahme der Gemeinde Walzbachtal

Auch in Linkenheim-Hochstetten sind das Klärwerk (470.000 Kilowattstunden) und das Wasserwerk (322.000 Kilowattstunden) die größten Stromfresser.

In der Gemeinde Weingarten liegt der Stromverbrauch für Wasserversorgung bei 444.000 Kilowattstunden, für die Abwasserentsorgung sogar bei 1,2 Millionen Kilowattstunden.

Luftbild Kläranlage
Die Kläranlagen in Weingarten (Bild) und anderen Gemeinden verbrauchen viel Strom. Foto: Kay Ostwald/Gemeinde Weingarten

Schulen, Wasser- und Abwasserbetriebe haben eines gemeinsam: Sie alle zählen zur kommunalen Grundversorgung, die Städte und Gemeinden ihren Bürgern zur Verfügung stellen müssen – auch während der Energiekrise.

„Unser Ziel ist es grundsätzlich, alle Einrichtungen so lange wie möglich geöffnet zu lassen“, teilt die Gemeinde Walzbachtal mit. In jedem Fall sollen die Schulen, die gemeindeeigenen Kitas und das Rathaus geöffnet bleiben.

Gemeinde Weingarten will Hallen, Schwimmbad und Schulen nicht schließen

Die größten Verbraucher in Weingarten, darunter die Walzbachhalle, das Schwimmbad, die Turmbergschule und das Rathaus, werden nach Gemeindeangaben mit Holz beheizt.

„Eine Schließung ist grundsätzlich keine Option“, heißt es aus dem Rathaus. Gleiches gelte für die beiden Kindergärten Waldbrücke und Bullerbü. „Alle großen Gebäude würden für den Notfall zur Verfügung stehen“, informiert die Gemeinde.

In Pfinztal werden die meisten kommunalen Liegenschaften mit Hackschnitzeln beheizt. Auf Gas angewiesen sind laut Verwaltung nur zwölf Gebäude.

Für den Katastrophenfall plant die Gemeinde mit Notunterkünften in Hallen und Wohnungen. Dort könnten Menschen Zuflucht suchen, die ihr eigenes Zuhause nicht mehr beheizen können.

Die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude hat die Gemeinde bereits eingestellt, um Energie zu sparen.

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