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Wechsel von Sommer- auf Winterbereifung steht an

Autofahrer setzen zunehmend auf Ganzjahres-Reifen

Die Reifen- und Kfz-Händler im nördlichen Landkreis Karlsruhe sehen einen klaren Trend zu Ganzjahres-Reifen. Wenngleich diese Art der Reifen nicht nur Vorteile hat.

Laura Hechler aus Stutensee erklärt, dass beim Reifenwechsel das Gros der Kunden bis Ende Oktober oder Anfang November mit warten würden.
Laura Hechler aus Stutensee erklärt, dass beim Reifenwechsel das Gros der Kunden bis Ende Oktober oder Anfang November mit warten würden. Foto: Rake Hora Rake HORA

Es ist Herbst, die Blätter fallen, und das Schuhwerk wird getauscht. Statt schicken Sneakern wird auf robustere Sohlen gesetzt. Genauso ergeht es den Autos. Sommerreifen runter, Winterreifen drauf. Aber: Gilt der Spruch „Von Oktober bis Ostern“ noch? Und: Wohin geht der Reifentrend?

Der Spruch „Von Oktober bis Ostern“ sei schon in den Köpfen drin, sagt Laura Hechler, von Hechler Reifen- und Autoservice in Stutensee. Rund zehn Prozent der Kunden hätten schon die Reifen gewechselt. „Das Gros wartet bis Ende Oktober, Anfang November“, sagt sie. Der Trend gehe aber hin zum Allwetterreifen, vor allem bei Leuten, die sich ein neues Auto angeschafft haben. Der Unterschied zum Winterreifen? „Der Profilaufbau ist anders“, erklärt Hechler. Soll es in den Schwarzwald oder zum Skifahren gehen, empfiehlt sie Winterreifen. Ist man aber hier in der Region unterwegs, könne man, da hier kaum mehr Schnee falle, auf Allwetterreifen setzen.

Für Winterurlauber eignen sich Allwetterreifen nicht.
Jürgen Burgstahler / Automobil-Kaufmann in Hochstetten

„Die meisten Autofahrer wechseln noch von Sommer- auf Winterreifen“, berichtet Jürgen Burgstahler vom gleichnamigen Autohaus in Hochstetten. Er sei überrascht, dass die Kunden dieses Jahr früher zum Wechseln gekommen sind als in den vergangenen Jahren. „Vielleicht, weil es schon Anfang des Monats ziemlich abgekühlt hat. Die Kunden sind aufmerksamer als sonst“, hat er festgestellt: „Wir haben jetzt schon mehr Räder gewechselt als in den vergangenen Jahren im gleichen Zeitraum.“ Erfahrungsgemäß gehe es Mitte Oktober richtig los, und dann halte die Nachfrage vier Wochen an. „Dann sind wir ausgebucht.“

Dennoch erkennt auch der Kfz-Meister in Hochstetten einen Trend zu Allwetterreifen: „Die sind gut für Autobesitzer, die in der flachen Hardt leben und wenig fahren, vielleicht bei Schnee den Wagen in der Garage lassen“, meint er. „Für Winterurlauber eignen sich Allwetterreifen nicht“, stellt er klar. Und für Fahrzeuge ab der gehobenen Mittelklasse wolle er sie nicht empfehlen: Allwetterreifen seien ein Kompromiss. Sie unterlägen wegen einer weicheren Mischung des Gummis einem höheren Verschleiß. Wenn man einen Reifen guter Qualität wähle, die zwar ihren Preis habe, könne man damit gut auskommen.

Bis zu 30.000 Kilometer Laufleistung

Den Trend zu Ganzjahresreifen kann Frank Eichhorn, Reifenhändler aus Walzbachtal, bestätigen. Je nach Fahrweise und Marke kann man 20.000 Kilometer bis 30.000 Kilometer auf solchen Gummis zurücklegen, erklärt er. Diese Art Reifen seien bei Inhabern von älteren Fahrzeugen, wie auch bei Leuten, die einen Zweiwagen besitzen, beliebt.

Seit vergangener Woche würden die Kunden zum Reifenwechsel kommen, und dieser Service werde schon gut angenommen. Die Faustregel „Oktober bis Ostern“ gelte nach wie vor, „weil die Temperaturen jetzt schon unter sieben Grad Celsius gehen, und da hat der Winterreifen mehr Grip“, sagt er. Bei schwereren Fahrzeugen empfiehlt er jedoch Winterreifen. Aber auch er sagt: Soll es in den Schwarzwald oder zum Skifahren, sollten ebenfalls Winter-Pneus gewählt werden, weil diese auf Schnee besser griffen.

Dass Allwetterreifen nicht nur Vorteile haben, erzählt Autohändler Timo Wächter aus Walzbachtal. Der Bremsweg sei im Schnitt fünf Meter länger und der Spritverbrauch im Sommer sogar höher. Der Vorteil: Man spare sich das Lagern und das Wechseln auf Saisonreifen. Schon zehn Reifensätze habe er gewechselt, weitere 60 würden im Lager warten. Dass Allwetter-Pneus immer beliebter werden, dafür kennt er auch eine Ursache: das Klima. Es falle wenig bis gar kein Schnee mehr.

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