Der geplante Wohnungsbau auf dem ehemaligen Gärtnereigelände am Krokusweg im Stutenseer Stadtteil Blankenloch kommt in die entscheidende Phase. Bei der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit im Frühjahr brachten drei Bürger ihre Bedenken zum Ausdruck.
Parallel dazu wurden die Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange am Verfahren beteiligt. Dem nun vorgelegten Abwägungsvorschlag stimmte der Gemeinderat bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen zu. Gleichzeitig wurden der Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Überplanung Gärtnerei Krokusweg“ und die Öffentlichkeitsbeteiligung beschlossen.
Bürgermeisterin Schönhaar: klassisches Spannungsverhältnis
Bürgermeisterin Tamara Schönhaar sprach von einem „klassischen Spannungsverhältnis unterschiedlicher Interessen zwischen Stadt und Angrenzer“. Auf der einen Seite geht es darum, benötigten Wohnraum durch innerstädtische Nachverdichtung ohne Flächenverbrauch im Außenbereich zu schaffen.
Demgegenüber befürchten Anwohner durch das Projekt eine Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität. Insbesondere geht es um die Fragen der Geschosshöhe sowie der Stellplätze.
Zuständiges Stadtplaner-Büro gibt sich zufrieden
Lara Hoffmann vom Stadtplaner-Büro Schöffler führte aus, dass eine rechtliche Prüfung der Pläne durch den Vorhabenträger keinerlei Bedenken ergeben habe. Auch eine vielfach erwartete Wertminderung der Bestandsimmobilien sei nicht zu erkennen gewesen.
Sie erläuterte das Verkehrs- und Mobilitätskonzept, nach dem für die 46 geplanten Wohneinheiten 48 Pkw-Stellplätze ausreichend seien. Bei einem Viertel der Wohnungen handle es sich um geförderten Wohnraum, dessen Zielgruppe meist auch weniger Fahrzeuge besitze.
Die Verkehrssituation entlasten sollen zudem zwei auf dem Grundstück verfügbare Carsharing-Stellplätze sowie die fußläufige Erreichbarkeit eines Nahversorgers, einer S-Bahn-Haltestelle und des Bahnhofs.
Parteien in Blankenloch sind sich uneinig
Lutz Schönthal von der CDU/FDP-Fraktion erkannte zwar an, dass die Vorschriften der Landesbauordnung durch die Pläne mehr als erfüllt wurden, zeigte aber auch Verständnis für die Nachbarn, die sich eingeschränkt fühlen.
Sein Fraktionskollege Werner Bollian bemängelte vor allem, dass Photovoltaikanlagen in der Umgebung durch die neuen Gebäude beschattet würden und damit an Ertrag verlören.
Das ist eine gelungene Konzeption für sozialen Wohnungsbau.Volker Stelzer
Bündnis 90/Die Grünen
Sven Schiebel (Freie Wähler) stellte fest, dass die gegenüber früheren Plänen reduzierte Bauhöhe durch die Aufstockung für Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen teilweise wieder aufgeholt wurde.
Für Bündnis 90/Die Grünen lobte Volker Stelzer die „gelungene Konzeption für sozialen Wohnungsbau.“