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Constanze Falkenberg führt Gruppe

Kräuter am Wegesrand: Sammeltipps der Heilkräuterexpertin aus Stutensee

Was muss ich beachten, wenn ich Heilkräuter sammeln will? Das haben die Landfrauen Dettenheim-Liedolsheim am Freitag ebenso erfahren, wie sie Kräuter, die als Super-Food gelten, und solche, die mehr Deko-Schönheiten sind, kennengelernt haben.

Constanze Falkenberg umgeben von einer Kräuterwandergruppe
Constanze Falkenberg aus Stutensee-Spöck ist Heilkräuterexpertin. Sie führte die Landfrauen Liedolsheim bei einer Kräuterwanderung rund um Spöck. Foto: Werner Breitenstein

Die Landfrauen Liedolsheim veranstalteten eine Kräuterwanderung bei Stutensee-Spöck. Der Einladung folgten mehr als 20 Interessierte aus drei Generationen. An einem sonnigen Frühlingstag wurde gezeigt, was man in den heimischen Gefilden am Wegesrand so alles finden kann.

Expertin aus Stutensee vermittelt ihr Wissen bei der Kräuterwanderung

Fachkundig angeleitet wurde die ungewöhnlich große Gruppe von Constanze Falkenberg. Die Spöckerin, von Beruf Physiotherapeutin, ließ sich vor drei Jahren an der Heilpflanzenschule Nordschwarzwald zur Heilkräuterexpertin ausbilden.

Die Strecke führte auf einem Feldweg entlang der Pfinz in Richtung Norden. Zu Beginn erhielten die Teilnehmer einige allgemeine Informationen. Da Heilkräuter grundsätzlich nicht gewaschen werden, ist es wichtig zu sehen, wo sie wachsen. Wegen der Feinstaubbelastung darf man beispielsweise nicht an einer Straße sammeln.

Zur Bestimmung sind alle Sinne zu gebrauchen: Anschauen, Anfassen, Riechen und Schmecken. Man sollte nur so viel ernten, wie man verarbeiten kann.

Die erste Pflanze führte Falkenberg mit einem Rätsel ein. Sie steht in der Literatur als Symbol für Unschuld und Reinheit, Jugend und Schönheit, Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit, unerfüllte Liebe. Jetzt war allen klar, dass es sich um das Gänseblümchen handelte. Neben vielen Heilwirkungen, etwa bei Hautausschlägen oder Erkältungen, wirkt es ebenso positiv auf die Psyche, da es als Indikator für den Frühling gilt.

Von der Brennnessel bis zum Spitzwegerich – das steckt in den Pflanzen

Allgegenwärtig ist auch der Löwenzahn. „Er enthält viele Bitterstoffe, die gesund für Magen und Darm sind“, erklärt Falkenberg. Weitere wertvolle Inhaltsstoffe sind Kalzium, Inulin und Vitamin C. Man kann übrigens alle Teile von ihm essen, von der Wurzel über den Stiel bis zu Blatt und Blüte. Nichts ist giftig, aber „die Dosis macht das Gift“. Heilkräuter sind daher nie in Unmengen, sondern nur als Zusatz zu verwenden.

Als „Super-Food“ betrachtet Falkenberg die Brennnessel, „unser allerwichtigstes Heilkraut, das oft stiefmütterlich behandelt wird“. Die Kieselsäure, die das Brennen verursacht, ist gleichzeitig ein wichtiger Aufbaustoff.

Die Brennnessel wirkt blutreinigend und entschlackend, hilft bei Arthrose, lässt sich zu Pulver, Salat und Pesto verarbeiten – und findet sich in jedem Garten. Dort sollte man sie belassen, denn sie dient auch vielen Schmetterlingsarten als Futterpflanze.

Wer beim Pflücken zu unvorsichtig war, findet ein paar Meter weiter schon die Lösung: Der Saft des Spitzwegerich lindert jeden Juckreiz, auch bei Insektenstichen. Darüber hinaus wirkt die Pflanze antibakteriell, schützt die Schleimhäute, beruhigt Lunge und Magen.

Doch nicht alles, was uns auf den Frühlingswiesen erfreut, bringt einen gesundheitlichen Nutzen. „Die Butterblume darf nur schön sein, vielleicht in einer Vase, bringt aber keine Heilwirkung“, sagt Falkenberg.

Der Landfrauen Liedolsheim verzeichnen übrigens entgegen dem Trend in der Branche einen beträchtlichen Mitgliederzuwachs in allen Altersgruppen.

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