
Die Fvgg Weingarten erhöht ab 2024 deutlich die Mitgliedsbeiträge. Das beschloss die Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit.
Verwaltungsvorstand Dietmar Kocher erklärt, warum sich der Kreisligist zu diesem unpopulären Schritt genötigt sieht.
Bei der Mitgliederversammlung wurde eine Erhöhung der Beiträge um 25 Prozent ab 2024 beschlossen. Warum so viel?
KocherWeil es uns wichtig war, nicht jedes Jahr mit einer Erhöhung zu kommen. Wenn schon, dann richtig. Die Gründe sind, dass wir zum einen nicht davon ausgehen, dass die hohen Energiepreise oder die Kosten für die Rasenpflege wieder sinken werden. Und zum anderen haben wir, wie andere Vereine ja auch, einen Investitionsstau, zum Beispiel beim Flutlicht und beim Rasenmäher. Wenn auch nicht gleich morgen.
Ein Viertel mehr beim Mitgliedsbeitrag erscheint dennoch ganz schön happig.
Kocher25 Prozent sind relativ viel. Aber wir haben vor vier Jahren letztmals erhöht. Es war uns auch wichtig, Lösungen zu finden für finanziell bedürftige Familien oder für Familien mit mehr als zwei Kindern. Nur für die ersten beiden Kinder verlangen wir Beiträge. Zur Wahrheit gehört aber auch: Viele Familien haben nur ein Kind im Verein angemeldet, für das künftig 150 Euro statt 120 Euro zu zahlen sind. Das ist im Vergleich zur Tanzschule oder einem Fitnessstudio immer noch moderat.
Die Erhöhung greift erst 2024. Müssen 2023 die Duschen kalt bleiben?
KocherDas gab’s bei uns nie und wird es auch nicht geben. Wir sind doch froh, wenn die Kinder heutzutage überhaupt noch gemeinsam duschen. Laut unserem Finanzplan werden wir das in diesem Jahr hinbekommen. Aber Sparmaßnahmen haben wir schon ergriffen: Die Heizung wurde etwas runter gedreht oder es wird stoßgelüftet, statt die ganze Zeit das Fenster geöffnet zu lassen.
Wie ist die Mitgliederentwicklung?
KocherWir haben die Verluste durch Corona fast komplett aufgeholt und liegen jetzt bei knapp unter 950 Mitgliedern. Gegenüber Ende 2021 ist das ein Plus von sechs Prozent. Es sind hauptsächlich Jugendliche, die hinzugekommen sind.