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Festbesucher gestalten Shirts

Mode aus der Spraydose

Ein einzigartiges Andenken an Das Fest 2017 selbst gestalten: Das können Besucher am Stand des Streetart-Designers Sebastian Bauer. Mit zahlreichen ausgefallenen Schablonen, bunten Spraydosen und ganz viel Spaß am Ausprobieren begeistert der Künstler seine Besucher für handgemachte Mode.

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IMAGE-136633 Foto: N/A

Ein Zebra, einen Hirschkopf oder doch eine stilisierte Jesus-Figur? In blau, in lila oder ganz glamourös in gold? Den Besuchern am Stand von Sebastian Bauer steht die Qual der Wahl ins Gesicht geschrieben. Gemeinsam mit dem Karlsruher Modegeschäft „UNiKAT“ bietet der Streetart-Designer Besuchern dieses Jahr an allen drei Festtagen an, sich ein einzigartiges T-Shirt zu gestalten – unter fachkundiger Beratung und, selbstverständlich, mithilfe einer Spraydose.

Die Dose als Markenzeichen

Denn die ist schließlich Bauers Markenzeichen: „Neben Mode wie Kappen und Shirts unter meinem Label ,Farbfehler’ mache ich vor allem große Installationen – beispielsweise habe ich schon eine 2,70 große goldene Dose auf einem Kreisel installiert. Ich finde es spannend, die Dose eben nicht als Werkzeug, sondern als Kunstgegenstand darzustellen“, erläutert der 27-jährige Pforzheimer, der enge Beziehungen zur Karlsruher Hiphop-Szene pflegt. „Eine tolle Gemeinschaft, in der man sich gegenseitig hilft“, meint der Künstler lächelnd.

Ohne Ängste loslegen

An seinem Stand direkt gegenüber der Skater-Halfpipe hat Bauer aber vor allem die Devise: Hilfe zur Selbsthilfe. „Ich ermutige die Leute vor allem, sich auszuprobieren, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Ich möchte da gar nicht so stark eingreifen.“ Zuerst werden die weißen Shirts über ein stabiles Papp-Viereck gezogen und so fixiert an die Wand gepinnt. Mithilfe von zahlreichen Schablonen und Farbdosen entsteht dann auf den Shirts ein spannendes Zusammenspiel, die Motive reichen von Animee-Charakteren bis zum gutbürgerlichen Tannenbaum. Zuerst probieren die Besucher ein paar Striche auf der Wand aus, um ein Gefühl für die Dose zu bekommen – dann legen sie direkt am T-Shirt los. Weil Groß und Klein beim Üben auch immer mal wieder an der Wand über eine der Schablonen sprayen, entsteht ganz nebenbei ein großes Gemeinschaftskunstwerk aller Teilnehmer.

Gesamtkunstwerk an der Wand als Nebenprodukt

Die Kosten für die Besucher will Bauer bei der ganzen Aktion so gering wie möglich halten: „Was wir verlangen, deckt eigentlich nur die Materialkosten. Hier geht es vor allem um den Spaß.“ Und der ist den Hobby-Designern anzusehen, wenn sie ihr fertiges Kunstwerk schließlich in Händen halten – farbverschmierte Finger sind da schnell wieder vergessen.

"Streetart hinter Gittern"

Sebastian Bauer, der hauptberuflich als Medienreferent für ein Energieunternehmen arbeitet, ist nicht nur seit seiner eigenen Schulzeit von Kunst begeistert. Er gibt diese Begeisterung auch gerne in Form von sozialen Projekten weiter. Dafür wurde er aktuell für den Com.mit-Award des Fernsehsenders RTL nominiert. „Regelmäßig einmal im Quartal mache ich die Aktion ,Streetart hinter Gittern – verpönte Kunst mit verpönten Jungs’“, erzählt Bauer. Ein Herzensprojekt, für das er vor allem in der JVA Pforzheim schon häufig zu Gast war – möglicherweise erstrahlt also auch an der ein oder anderen Gefängniswand ein goldener Hirschkopf und sorgt für ein Lächeln. "Für dieses Engagement jetzt möglicherweise ausgezeichnet zu werden, ist schon ein tolles Gefühl", so Bauer.

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