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Strategiefragen

Nach der Schlammschlacht: Wie geht es beim KSC jetzt weiter?

Von den Schlammschlachten beim Karlsruher SC bleiben fürs erste Strategiefragen: Plant der abstiegsgefährdete Zweitligist über die Saison hinaus mit dem angehenden Fußballlehrer Christian Eichner? Oder bewertet man die Personalie des Cheftrainers zunächst ergebnisabhängig? Das führt zur Frage: Wie frei ist die Hand des für den Sport verantwortlichen Geschäftsführers Oliver Kreuzer? Ihm hatte Edgar Schmitt vor Wochen „Konzeptionslosigkeit“ vorgeworfen.

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Sportdirektor Oliver Kreuzer (KSC) Foto: GES

Schmitts Verbaloffensive wäre nicht mehr weiter heraus zu stellen, hätte „Euro Eddie“ sie nicht bei Sky und dies direkt vor dem Firmenlogo der GEM Ingenieursgruppe gestartet. Deren Geschäftsführer ist der vormalige Präsidentschaftskandidat Martin Müller, der mit dem dann gleichfalls nicht gewählten Vize-Anwärter Schmitt im Herbst in der Sache vereint aufgetreten war, und der nun das „Bündnis KSC“ unterstützt.

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Müllers Unternehmen und sechs weitere regionale Firmen sowie zwei Privatleute hatten den Rücktritt Wellenreuthers erzwungen und dafür einen KSC-Aktienkauf im Wert von sechs Millionen Euro abgeschlossen, der es dem KSC ermöglichte, die Insolvenz zu vermeiden. Wellenreuther warf man die Vorschuldung und Mitverantwortlichkeit dafür vor, dass der KSC mit dem Kaderplaner Kreuzer zum dritten Mal vor dem Fall in die Dritte Liga steht.

Kreuzer hat die Planungen begonnen

Kreuzer, beim KSC vertraglich bis 2021 gebunden, sieht die ihn betreffenden Diskussioen gelassen. „Mir stellt sich die Frage nicht. Ich hätte auch gar keine Zeit, mich damit zu beschäftigen. Wir stecken mitten in der zweigleisigen Planung für die nächste Saison“, erklärte er und sagte über Eichner: „Er erreicht die Mannschaft, hat eine richtig gute Ansprache, macht ein gutes Training. Deshalb finde ich, dass Christian diese Chance verdient hat. Das ist im Übrigen auch mein Feedback an ihn.“

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"Schnelle Antworten" sollen folgen

KSC-Vize-Präsident Holger Siegmund-Schultze hatte im BNN-Interview am Mittwoch postuliert, dass der Blick bei der Aufarbeitung der Misserfolge stärker nach innen gehen werde. Nun sagte er zu den anstehenden Themen: „Da wir Stillstand hatten und nichts entscheiden durften, aber auch weil wir mit uns beschäftigt waren, haben wir großen Nachholbedarf. Wir müssen die Diskussionen führen und möglichst schnell Antworten liefern.“

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In den nächsten Tagen dürfte sich deutlicher zeigen, wie groß der Flurschaden in den Gremien ist. Weitere Auswirkungen auf die Besetzung des fünfköpfigen Beirats der KSC Management GmbH sind denkbar. Dieser steuert den Zukunftskurs gemeinsam mit der Geschäftsführung.

Zwei Wochen Bewerbungsfrist für das Präsidentenamt

Die Lage aktuell: Mit dem Präsidentenamt im e.V. hatte Wellenreuther auch den Platz und Vorsitz im Beirat aufgegeben, in dem Siegmund-Schultze und Günter Pilarsky aus dem Vorstand sowie Michael Steidl und Thomas H. Hock aus dem Verwaltungsrat des e.V. vertreten sind.

Der Verwaltungsrat habe den Nachrücker aus seinen Reihen zu wählen, erläutert Geschäftsführer Michael Becker das Vorgehen für die Zwischenphase bis zur Nachwahl des Präsidenten, die nicht vor Juli erwartet wird. Die Ausschreibung ging nach BNN-Informationen zwischenzeitlich an die Mitglieder. Zwei Wochen haben Bewerber Zeit, sich dem Wahlausschuss zu melden.

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Der Verwaltungsrat wiederum wird nächste Woche zusammenkommen. Er war das einzige Gremium, das zuletzt noch mehrheitlich zu Wellenreuther hielt. Der darin seit Herbst vertretene Boris Liffers ließ intern prüfen, ob der Vorsitzende Steidl nach Satzungslage als befangen anzusehen ist. Steidl hatte 2014 ein privates Darlehen vom Beiratskollegen Pilarsky angenommen. Christian Fischer, wie Liffers und Hock im Herbst neu ins Kontrollorgan des e.V. gewählt, gehört zu den Unterstützern des „Bündnis KSC“.

Rücktritte aus dem Verwaltungsrat?

Rücktritte aus dem Verwaltungsrat und eine durch Nachwahlen neue Mehrheitslage für die Beschickung des Beirats sind nach den jüngsten Lagerkämpfen denkbar. „Zu Fragen meines Rücktritts oder von Ratskollegen möchte ich mich nicht äußern“, sagte Steidl. Der frühere Präsident Hubert H. Raase, neben Gerhard Rastetter und Horst Marschall seinerseits im siebenkpfigen Rat, sagte: „Ich willl abwarten, wie es im Verein und im Verwaltungsrat weitergeht. Dann werde ich mich positionieren, ob ich zurücktrete oder nicht.“

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