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„Aufstiegsprogramm“ zeigt Wirkung

Nicht nur die Baden Volleys aus Karlsruhe bereichern die Volleyball-Bundesliga

Seit 2015 wollte keine Zweitligist mehr in die Männer-Bundesliga im Volleyball aufsteigen. Jetzt gibt es vier Neulinge. Karlsruhe & Co. werden mit offenen Armen empfangen - und haben für drei Jahre Planungssicherheit.

Das Team der Baden Volleys mit der Meistertrophäe der Zweiten Volleyball-Bundesliga Süd.
Als Meister in die Erste Liga: Die Baden Volleys des SSC holten sich in der gerade abgelaufenen Saison zum zweiten Mal in Folge den Titel in der Zweiten Liga Süd. Foto: Helge Prang/GES

Das „Konjunkturprogramm“ der Volleyball-Bundesliga (VBL) zeigt die erhoffte Wirkung. Die zuletzt darbende höchste Spielklasse der Männer könnte in der kommenden Saison bestenfalls mit zwölf statt aktuell acht Teams an den Start gehen. „Das ist eine absolut erfreuliche Entwicklung“, sagte VBL-Geschäftsführerin Julia Retzlaff am Mittwoch.

Zum Stichtag seien zwölf Lizenz-Anträge eingegangen, darunter von allen acht bisherigen Erstligisten. „Die wichtigere Nachricht ist aber, dass wir vier Aufsteiger begrüßen dürfen“, sagte Retzlaff. Mit dabei: Der frisch gekürte Süd-Meister Baden Volleys des SSC Karlsruhe.

Baden Volleys aus Karlsruhe rechnen fest mit der Lizenz

„Die Weiche steht nun endgültig auf erste Bundesliga“, erklärte Volleys-Teammanager Felix Schiefer: „Auf Grund der sehr guten Unterstützung aus dem Verein und von der VBL gehen wir davon aus, dass die Erteilung der Lizenz Formsache ist.“ Die Volleys hatten im März ihren Aufstiegswillen offiziell gemacht.

Außer den Volleys wagen die bisherigen Liga-Rivalen FT Freiburg und ASV Dachau sowie aus der Nordstaffel der VC Bitterfeld-Wolfen den Sprung hoch in die Erste Liga. Das dokumentiere, dass mit dem „Aufstiegsprogramm“ die richtigen Maßnahmen ergriffen worden seien, erklärte Retzlaff. Auch ohne sportlich erworbenes Aufstiegsrecht, konnten sich Clubs für die Lizenz bewerben.

Die Liga hatte in Absprache mit den bisherigen Erstligisten die „Eintrittsbarrieren auf das zwingend Notwendige beschränkt“, wie Dennis Herter, Erstliga-Manager der VBL, am Mittwoch erklärte. Eine Konsequenz aus der Entwicklung der vergangenen Jahre: Seit 2015 wollte kein Zweitligist mehr sein sportliches Aufstiegsrecht wahrnehmen. Dafür zogen sich seit 2019 fünf Clubs aus der Ersten Liga zurück, darunter der TV Bühl.

Es herrscht eine Willkommenskultur vor.
Dennis Herter, VBL-Manager Erste Liga

Deshalb werden die vier Neulinge auch mit offenen Armen empfangen. „Es herrscht eine Willkommenskultur vor“, so Herter. In den beiden kommenden Spielzeiten genießen die vier Aufsteiger eine Art „Welpenschutz“, der Abstieg ist für sie ausgesetzt. Die Clubs sollen „bestmöglich ankommen“ (Retzlaff) und sich in enger Begleitung der Liga nachhaltig im Oberhaus etablieren.

Das strategische Ziel der Liga ist klar: eine volle Staffel und ein perspektivisch wieder geregelter Auf- und Abstieg. Bis zu 16 Teams sind möglich, das aber sei „ein weiter Weg“, sagte Retzlaff. Das „Aufstiegsprogramm“ wolle man aber „ähnlich“ auch in der kommenden Saison wieder auflegen.

Dass es vier Clubs sind, die jetzt hochgehen, verschafft den Aufsteigern auch sportlich bessere Perspektiven. „Als alleiniger Aufsteiger wäre man sportlich auf verlorenem Posten“, sagte Raiko Worf, Teammanager des ASV Dachau. So bewege man sich zumindest mit den Mitaufsteigern auf ähnlichem Niveau. Diego Ronconi, Abteilungsleiter bei den Baden Volleys, liebäugelte schon mal mit den Play-offs.

Netzhoppers KW-Bestense als Wackelkandidat für die Volleyball-Bundesliga

Einen Lizenz-Wackelkandidaten gibt es aber noch – und zwar aus dem Kreis der bisherigen Erstligisten. Die Netzhoppers KW-Bestensee haben zwar trotz Eröffnung eines Insolvenzverfahrens die Lizenz beantragt, für einen erfolgreichen Bescheid gelte es aber noch „diverse Herausforderungen zu lösen“, so Retzlaff.

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Zehn Tage nach dem letzten Zweitliga-Spiel und der Meisterfeier haben bei den Baden Volleys derweil nur die Spieler Pause. Hinter den Kulissen laufen die erstklassigen Vorbereitungs-Arbeiten auf Hochtouren. So soll „in den kommenden Wochen Vollzug mit einem neuen Hauptsponsor verkündet werden“, erklärten die Volleys am Mittwoch.

Nach Informationen dieser Redaktion sind sich die Volleys zudem bereits mit drei Neuzugängen einig. Einer von ihnen dürfte Außenangreifer Felix Baumann (18) sein. Bundesligist Netzhoppers KW-Bestensee hatte bereits im März auf Instagram gepostet, dass für ihn der Weg nach Karlsruhe gehe.

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