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Sportgala 2024

Karlsruher Kanutin Katinka Hofmann freut sich über Goldene Pyramide – und bedauert zerplatzten Traum

Boxer Alex Alselo, die Baden Volleys und Kajak-Fahrerin Katinka Hofmann sind die Karlsruher Sportler des Jahres 2023. Für die Kanutin ist die Goldene Pyramide Trost in einer schwierigen Zeit.

Martin Lenz überreicht Katinka Hofmann die Goldene Pyramide 2024
Sportbürgermeister Martin Lenz überreicht Katinka Hofmann die Goldene Pyramide. Die Rheinbrüder-Kanutin ist Karlsruhes Sportlerin des Jahres. Foto: Andreas Arndt

Sieg und Niederlage, Glück und Enttäuschung liegen im Sport nicht selten ganz nah beieinander. Am Donnerstagabend lächelte Katinka Hofmann. In einigen Momenten war es gar mehr als das: Die 25-Jährige strahlte.

Kein Wunder, Sportbürgermeister Martin Lenz hatte der Kajakfahrerin der Rheinbrüder Karlsruhe schließlich gerade die Goldene Pyramide für die Sportlerin des Jahres 2023 überreicht.

Karlsruher Kanutin Katinka Hofmann muss auf Körper hören

Silber bei den European Games im polnischen Krakau mit dem deutschen Kajak-Vierer und die deutschen Meistertitel mit den Rheinbrüdern im K2 und K4 über 500 Meter waren die schlagkräftigen Argumente. Diese überzeugten die Jury etwas mehr als die ebenfalls herausragenden Jahresleistungen von Schwimmerin Giulia Goerigk (SSC Karlsruhe) und Ruderin Luise Münch (KRV Wiking).

„Ich freue mich total, diese Auszeichnung zu bekommen. Das ist eine tolle Wertschätzung und macht mich stolz auf das letzte Jahr“, sagte Hofmann nach der Preisverleihung im BNN-Gespräch.

Manchmal muss man auf seinen Körper hören.
Katinka Hofmann
Kanutin der Rheinbrüder Karlsruhe

In der vergangenen Woche war die Gefühlswelt der Kanutin eine ganz andere. „Der Sport“, sagte Hofmann, „fordert einen körperlich und mental sehr stark.“ Beim ersten nationalen Qualifikationswettkampf am vergangenen Wochenende in Duisburg streikten Körper und Kopf. Hofmann sagte ihre Starts ab.

Vor allem anhaltende Verletzungsprobleme hätten nun „das Fass überlaufen“ lassen. Zu einem „echt blöden Zeitpunkt“, wie Hofmann sagte. Als Folge wird die Rheinschwester auch die zweite nationale Quali am nächsten Wochenende verpassen. Und nicht nur das.

Auch der Traum von Olympia in Paris in diesem Jahr ist damit geplatzt, wie Hofmann bestätigt. Eine schwere Entscheidung, „aber manchmal muss man auf seinen Körper hören“.

Rückschläge sind Teil des Spiels – manchmal eben auch an einem Abend, der Karlsruher Sportgala, an dem ansonsten die Erfolgsgeschichten die Schlagzeilen bestimmen.

Boxer Alex Alselo präsentiert seine Trophäen.
Den Gürtel des deutschen Meisters und die Goldene Pyramide hält Alex Alselo bereits in den Händen. Doch der Karlsruher Boxer will mehr. Foto: Andreas Arndt

So wie bei Alex Alselo. Der Karlsruher Boxer war mit standesgemäßer Entourage in die ICF Eventhall gekommen. Auch seinen schmucken roten Gürtel, den er sich nach dem Gewinn des deutschen Meistertitels im Weltergewicht hat um die Hüfte schnallen dürfen, hatte der 24-Jährige dabei.

Der Gürtel passte farblich wunderbar zum roten Sofa, auf dem sich der Karlsruher Sportler des Jahres den Fragen stellte. „Wie die Faust auf’s Auge“, wie Kim Samtmann schlagfertig formulierte. Die Moderatorin führte zusammen mit Martin Wacker durch den Abend.

13-mal stand Alselo, der 2014 aus Syrien nach Karlsruhe geflüchtet ist, als Profi im Ring, 13-mal verließ er das Geviert als Sieger. Sein nächstes Ziel: „einen internationalen Gürtel nach Karlsruhe holen“.

Aber nicht nur der Ruhm im Ring ist Alselo wichtig, der im Bulldog Gym Dutzende Kinder trainiert. Vielmehr will er ein „Vorbild für Jugendliche und für Integration sein“. Promoter Rainer Gottwald streamte die Botschaft live über seinen Instagram-Kanal.

Karlsruher Baden Volleys mit Demut zum Mannschafts-Titel

Zweiter in der Gunst der Jury wurde Ricardo Walther, Tischtennis-Nationalspieler des ASV Grünwettersbach und Gewinner der Goldenen Pyramide 2023. Auf Platz drei tanzte Bao Chau Nguyen, Deutschlands zweitbester Breakdancer des vergangenen Jahres.

Gute Tradition ist es mittlerweile, dass bei der Gala auch Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung ins Rampenlicht treten. Am Donnerstag sogar jede Menge. Etwa Sarah Schäfer, Luftgewehrschützin des Gehörlosensportvereins Karlsruhe. Oder Joe Meiners.

Karlsruher Sportler stehen auf einer Bühne
Gute Tradition ist es, dass bei der Karlsruher Sportgala auch Athletinnen und Athleten mit Behinderung ausgezeichnet werden. Foto: Andreas Arndt

Der Kajakfahrer des Kanu-Clubs Maxau war bei den Special Olympics, den Weltspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung, über 200 Meter zu Gold gepaddelt.

Und auch Mario Persing, Para-Kletterer des Alpenvereins Karlsruhe, wurde mit einer gläsernen Pyramide ausgezeichnet. Genauso wie die Handballer der Turnerschaft Durlach, die bei Special Olympics World Games, Platz drei belegt hatten.

Die Baden Volleys werden als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet
Kapitän Jens Sandmeier nimmt die Goldene Pyramide für die Mannschaft des Jahres in Empfang. Die Baden Volleys sind in die Erste Volleyball-Bundesliga aufgestiegen. Foto: Andreas Arndt

Noch voller wurde es auf der Bühne bei der Kür der besten Mannschaft: den Baden Volleys des SSC Karlsruhe. Bei der Gala im vergangenen Jahr hatten sich die langen Kerle des SSC auf Rang zwei geschmettert.

Dank der erneuten Zweitliga-Meisterschaft – dieses Mal verbunden mit dem erstmaligen Aufstieg in die Volleyball-Bundesliga – reichte es diesmal in der Gunst der Jury für den Platz ganz vorn.

Vor den Kajak-Fahrerinnen der Rheinbrüder – Katinka Hofmann, Sarah Brüßler, Gesine Ragwitz, Jette Brucker – sowie dem Darts-Team des Karlsruher SC. Beide Mannschaften hatten es jeweils zu deutschen Meisterehren gebracht.

Volleyballer des SSC Karlsruhe mit Demut zum Team des Jahres

Ein Erfolgsfaktor der Volleys in den vergangenen Jahren: „Die Demut, die wir in den letzten Jahren angelegt haben, hat uns zu dem gemacht, was wir sind: eine tolle Mannschaft“, sagte Cheftrainer Antonio Bonelli.

Die Zurückhaltung in allen Ehren: Das Potenzial des Teams – bestimmt auch, was weitere Hochglanz-Pyramiden angeht – „sei noch lange nicht am Ende“.

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