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Plädoyer für Nachhaltigkeit

Bücher sind beim Kindersachenflohmarkt in Berghausen besonders gefragt

Groß war der Andrang beim Kindersachenflohmarkt am vergangenen Wochenende im Evangelischen Gemeindehaus in Berghausen. 31 Stände versprachen ein vielfältiges Angebot.

Menschen beim Verkauf von Spielsachen.
Handeln und nette Gespräche: Beim Kindersachenflohmarkt am Wochenende im Evangelischen Pfarrhaus in Berghausen war beides sehr gefragt. Foto: Volker Knopf

Einmal im Jahr geht der Flohmarkt zu Gunsten des Kindergartens Oberlinhaus über die Bühne. „Der Zuspruch ist wirklich gut. Der Erlös kommt dem Kindergarten zu Gute, beispielsweise für neue Spielsachen oder Ausflüge“, sagten Laura Sprißler, stellvertretende Vorsitzende des Elternbeirats.

Insgesamt 48 Kinder von eins bis sechs Jahren besuchen Kindergarten und Krippe in Pfinztal. „Wir möchten eventuell neue Bänke oder Verschiedenes im Außenbereich anschaffen. Dafür ist der Erlös des Flohmarkts ideal“, betonte Pia Jakob, Leiterin des Kindergartens.

Man muss nicht alles neu kaufen.
Pia Jakob, Kindergartenleiterin

Die Veranstaltung sei auch ein Statement gegen die Wegwerfgesellschaft. „Man muss nicht alles neu kaufen, zumal die Kinder ja so schnell wachsen. So ein Flohmarkt ist Nachhaltigkeit pur. Außerdem hat man ja auch nette Gespräche“, so Jakob.

Schön, sei auch das große Engagement des Elternbeirats. Im Gemeindehaus wurde unterdessen fleißig gehandelt. Bei Eva und Patrick Hennings mit den Kindern Hailey (4), Sarina (8) und Sophia (6) standen die Leute Schlange.

„Es ist doch schön, wenn die Anziehsachen ein zweites Leben bekommen“, betonte Eva Hennings, während sich Thanh Thuy Tran-Le aus Söllingen sich gerade mit Spielsachen bei der Familie eingedeckt hat.

Kinderbücher gehen beim Flohmarkt in Berghausen besonders gut

Vor allem Lego, Barbies oder Kinderbücher gab es bei Sandra Faden aus Stupferich, die mit ihrer Mutter die Waren verkaufte.

Was am besten geht? „Kinderbücher, ganz klar“, sagte die Frau aus dem Karlsruher Höhenstadtteil, die Flohmarkt-Erfahrung hat und bereits auf dem Durlacher Gruschtelmarkt oder dem großen Flohmarkt auf dem Karlsruher Messplatz Dinge veräußert hat.

Aber auch ein Harry-Potter-Schloss stand in der Gunst des Nachwuchses ganz weit oben.

Nachhaltigkeit ist ein Ziel des Kindersachenflohmarktes

Oberbekleidung, Jacken, Matsch- oder Regenhosen suchte Eva Kaiser, die mit ihrer sechsjährigen Tochter Linda unterwegs war.

Auch Spielsachen, aber keine Brettspiele. „Oft ist da die Enttäuschung groß, wenn irgendetwas fehlt und man nicht damit spielen kann“, weiß sie aus Erfahrung. Auch für sie ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema.

Spielzeugtiere der bekannten Marke Schleich schaut sie sich immer ganz genau an, wenn sie diese auf dem Flohmarkt findet. „Früher hat die Firma in Deutschland produziert, danach wurde nach China ausgelagert. Die Spielzeugtiere späteren Datums kaufe ich bewusst nicht“, betonte die Grundschullehrerin.

Noch etwas sei ihr wichtig: Die Kinder lernen den Wert von Dingen und diesen auch ökonomisch einzuschätzen. Sie ist bei den Wirtschaftsjunioren Karlsruhe aktiv und es sei ratsam, dass Kinder und spätere Erwachsenen früh lernen, mit Geld umzugehen.

Wie auf dem Basar: Handeln macht den Besuchern Spaß

Nach der Frage, was am besten geht, kam auch bei Bülent und Yasemin Eser wie aus der Pistole geschossen: „Kinderbücher“. „Das Handeln macht Spaß, das hat ja ein bisschen was von Basar“, meinte der Pfinztäler schmunzelnd und fügte hinzu: „Wir haben ja den Keller voll mit Dingen, die wir jetzt nicht mehr brauchen. Zum Wegwerfen ist das viel zu schade.“

Vor allem Jeans und Oberteile für Jungs gingen bei Esther Ehrler über den Tresen. Ihr Stand und der Kleiderständer sind vollgepackt mit Textilien. Warum gerade Jungs-Sachen so gefragt sind? „Schwierig zu sagen. Eventuell gehen die Jungs nicht ganz so pfleglich mit ihren Sachen um wie die Mädchen. Deshalb braucht man für sie eher etwas Neues. Aber ich kann es wirklich nicht sagen“, sagte, ehe das nächste Verkaufsgespräch lockte.

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