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Schnelle Lichttechnik

Breitbandausbau im Pfinztal: Über 30 Prozent der Haushalte müssen mitmachen

Pfinztal setzt beim Breitbandausbau auf einen Kooperationsvertrag mit der Deutschen Glasfaser. Ob tatsächlich ausgebaut wird, soll sich Anfang des neuen Jahres entscheiden.

Vor einem Jahr wurden die Zügel angezogen. Seitdem gibt die Telekommunikationsabteilung der Stadtwerke beim Ausbau des Netzes Vollgas.
Vor einem Jahr wurden die Zügel angezogen. Seitdem gibt die Telekommunikationsabteilung der Stadtwerke beim Ausbau des Netzes Vollgas. Foto: Uwe Anspach dpa

Anfang des neuen Jahres soll es sich entscheiden, ob das Unternehmen Deutsche Glasfaser in Pfinztal den flächendeckenden Ausbau der schnellen „Lichttechnik“, eben die Glasfaser, tatsächlich angeht. Voraussetzung dafür ist eine sogenannte Nachfragebündelung. Was bedeutet: Mindestens 33 Prozent aller Haushalte in der Gesamtgemeinde müssen entsprechende Anschlussverträge mit der Deutschen Glasfaser abschließen. Erst, wenn diese Quote erfüllt ist, beginnt der Ausbau.

Wir gehen derzeit davon aus, dass der Ausbau mit Glasfaser in Pfinztal erfolgen wird.
Ragnar Watteroth
Geschäftsführer der Breitband Landkreis Karlsruhe

Zuversichtlich zeigte sich kurz vor Weihnachten Ragnar Watteroth, Kämmerer des Landkreises und Geschäftsführer der Breitband Landkreis Karlsruhe (BLK), dass besagte Ausbauquote erfüllt wird. „Die Auswertung ist zwar noch nicht ganz abgeschlossen, aber wir gehen derzeit davon aus, dass der Ausbau mit Glasfaser in Pfinztal erfolgen wird“, erklärte er auf Nachfrage dieser Redaktion. Damit sollte Pfinztal zum Gros der Landkreisgemeinden gehören, die diese Möglichkeit des Breitbandausbaus nutzen würden.

Werden Quoten in Pfinztal nicht erfüllt, wird nicht ausgebaut

Wie berichtet, hat sich der Pfinztaler Gemeinderat einstimmig für einen Kooperationsvertrag in Sachen Breitbandausbau mit der Deutschen Glasfaser und der BLK ausgesprochen. Seit geraumer Zeit wirbt die Deutsche Glasfaser für den Ausbau der schnellen Übertragungstechnik im gesamten Landkreis Karlsruhe. Tätig wird das Unternehmen in der Tat erst dann, wenn die vorgegebenen Wirtschaftlichkeitsquoten erfüllt sind. Tritt dieser Fall nicht ein, wird schlichtweg nicht ausgebaut.

Kommt es zum Ausbau, bedeutet dies freilich nicht, dass sofort jeder Haushalt über Glasfaser verfügen kann. Nach der Entscheidung für den Ausbau folgt erst einmal die Planung über den Ausbau. Watteroth rechnet hierbei mit einem Zeitraum von einem halben bis ein dreiviertel Jahr. Danach können sukzessive die Bagger anrollen.

Unklar ist Lage bei Aussiedler-Höfen in Söllingen

Außen vor blieben bei diesem Prozedere jedoch (Aussiedler-)Höfe in Söllingen. Gleichzeitig aber benötigt eine zeitgemäße Landwirtschaft digitale Technik, sei es auch nur zum Beispiel für die Übermittlung von Anträgen. Für die Deutsche Glasfaser, verdeutliche Watteroth gegenüber dem Gemeinderat, wäre „aufgrund der Außenlage der Höfe ein Ausbau nicht wirtschaftlich“. Die Alternative: Über Fördermittel von Bund (50 Prozent), Land (40 Prozent) und Eigenmittel (unter anderem die Gemeinde selbst) könnte der Ausbau dennoch vollzogen werden. Bleibt die Frage, wie teuer das wird? „Was das angeht, sind wir noch in der Auswertung“, so Watteroth.

Beim Thema Fördermittel sieht er zurzeit „viel Bewegung im Bundeshaushalt“ – Stichwort: Einsparungen. Es sei nicht mehr so klar, was an Breitbandausbau und in welcher Höhe künftig noch gefördert werde. Ausbau hin oder her, Kritik gab es aus dem Gemeinderat – „das wurde uns immer wieder von Bürgern zugetragen“ – an den dann mitunter doch rustikalen Methoden der „Werberkolonnen“ für den Breitbandausbau durch die Deutsche Glasfaser.

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