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180 Besucher in Keltenhalle

Bei OB-Kandidatenvorstellung in Rheinstetten wird ausgeteilt

Bei der zweiten Vorstellungsrunde in Rheinstetten wurden die Ellenbogen ausgefahren. Themen waren in Mörsch der ÖPNV, Kindergärten und bezahlbarer Wohnraum.

Ein Mann aus dem Publikum steht bei der OB-Kandidatenvorstellung in der Keltenhalle Mörsch am Mikrofon.
Rund 180 Menschen sind am Mittwochabend in die Keltenhalle nach Mörsch gekommen zur OB-Kandidatenvorstellung. Dort gab es auch die Möglichkeit, den Kandidaten Fragen zu stellen. Foto: Julia Trauden

Das wollte Isabella Metzke nicht unkommentiert so stehen lassen: „Ja, ich male die Welt gerne in bunt“, sagte sie in ihrem Schlusswort bei der zweiten OB-Kandidatenvorstellungsrunde vor rund 180 Zuhörern in der Mörscher Keltenhalle. Und ja, sie glaube, dass „Rheinstetten mehr kann, bunter sein kann.“

Metzke (SPD) griff mit ihrem ersten Satz eine Äußerung von Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) auf, der in seinem abschließenden Statement wiederum betont hatte, dass er eben jenes nicht tue: Die Welt „in bunt malen“.

In seinen 16 Jahren im Amt habe er gelernt, das Wünschenswerte vom Machbaren zu unterscheiden, sagte er. Und keine Versprechen zu machen, die er nicht halten könne – das verstand Metzke als Seitenhieb in ihre Richtung.

Kindergärten sind wieder Thema bei Kandidatenvorstellung in Rheinstetten

Zuvor hatten sich die beiden Bewerber den Fragen der Bürger in der Keltenhalle gestellt. Wie man die Arbeit für Erzieher in Kindergärten attraktiver machen könne, um das bestehende Personal zu halten und neues zu gewinnen, wollte ein Bürger gleich zu Beginn wissen.

Metzkes Antwort: Man müsse sich von anderen Kindergärten abheben, ein Alleinstellungsmerkmal schaffen. Und die Gebäude müssten gut instandgehalten werden. „Es kann nicht sein, dass es von Dächern tropft“, das sei kein Zustand, der länger tragbar ist.

Schrempps Antwort: Natürlich komme es vor, „dass es in ein Flachdach nach 40 Jahren mal reintropft“. Das Problem werde behoben, es gebe dazu einen Gemeinderatsbeschluss.

Abgesehen davon seien derzeit in Rheinstetten von 57 Erzieherstellen 56 besetzt, man biete dem Personal Fortbildungen an und investiere „sehr viel Geld“ in die Ausstattung der Kindergärten.

Wie kann bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden?

Thema bezahlbarer Wohnraum: Wie es der Stadt irgendwie gelingen könne, die Miethöhe zu begrenzen, fragte ein Bürger. Durch Wohnungsbaugenossenschaften, wie auch von Schrempp vorgeschlagen, könnten Wege geschaffen werden, sagte Metzke.

Die aktuelle Situation sei auch dadurch entstanden, dass immer mehr Wohnraum an private Akteure verkauft wurde – und damit Einfluss verloren ging.

Sie habe das nicht auf Rheinstetten bezogen, lenkte sie ein, als Schrempp betonte: „Dass wir als Stadt in den letzten Jahren im großen Stil Wohnungen verkauft haben, stimmt nicht.“

Stattdessen habe man über 100 Wohneinheiten zugekauft, um die Pflicht zur Unterbringung Schutzsuchender zu erfüllen.

Schneller mit der Bahn zum Karlsruher Hauptbahnhof?

Die ÖPNV-Anbindung nach Karlsruhe beschäftigte eine Bürgerin: „Zum Hauptbahnhof ist es eine lange Reise mit der S2.“ Ob die Kandidaten sich für ein drittes Bahngleis im Silberstreifen einsetzen würden, das möglicherweise eine Verbesserung bringe?

Das dritte Bahngleis sei beschlossene Sache, erklärte Schrempp. Eventuell könnte sogar ein viertes kommen. Auch eine Haltestelle an der Messe sei in der Diskussion. Diese solle über die Heidenstückersiedlung an Karlsruhe angeschlossen werden.

Es brauche eine „Expressverbindung“, damit die Menschen aus allen Rheinstettener Stadtteilen schnell nach Karlsruhe kommen, betonte Metzke. „Der Weg zum Hauptbahnhof ist ein blinder Fleck momentan.“

Weitere Themen

Weitere Themen, die bei der Vorstellungsrunde zur Sprache gebracht wurden, waren Lärmschutz an der B36, Barrierefreiheit in kommunalen Gebäuden, finanzielle Unterstützung für Familien mit Kindern, der Ausbau erneuerbarer Energien, die Integration ausländischer Mitbürger und die Nutzung leer stehender Gewerbegebäude zur Unterbringung von Flüchtlingen.

Die letzte Kandidatenvorstellung findet diesen Donnerstag ab 19.30 Uhr in der Festhalle Neuburgweier statt.

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