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Population in Mörsch

Asiatische Tigermücke nun auch in Rheinstetten aufgetaucht: Kabs reagiert

Die Stadt hat die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) beauftragt. Diese nimmt sich Grundstücke im Stadtteil Mörsch vor.

Eine asiatische Tigermücke sitzt auf einem Blatt.
Ihre Markenzeichen sind ein schwarz-weißes Muster und eine markante, weiß-silbrige Linie, die vom Kopf zum Rücken verläuft: die Asiatische Tigermücke. Foto: Björn Pluskota / KABS

In anderen Kommunen in der Region ist sie bereits länger nachgewiesen, im benachbarten Durmersheim seit dem Sommer 2022: Nun geht man auch in Rheinstetten von einer stabilen Population der Asiatischen Tigermücke aus.

Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurde die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (Kabs) am 18. Juli erstmals über Funde der asiatischen Tigermücke im Stadtteil Mörsch informiert.

Insekten können Tropenviren übertragen

Die ursprünglich in den Tropen beheimateten Insekten können Krankheitserreger wie das Chikungunya-, Dengue- oder Zikavirus auf Menschen übertragen.

Allerdings nur, wenn sie diese Viren zuvor von infizierten Reiserückkehrern aufgenommen haben. Dies ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bislang in Deutschland nicht beobachtet worden.

Um zu verhindern, dass es künftig passiert, ist die Kabs in Rheinstetten bereits tätig geworden. Im Bereich rund um den Fundort der ersten Tigermücken habe ein Team rund 20 Grundstücke unter die Lupe genommen, berichtet Artur Jöst, der bei der Kabs die Tigermückenbekämpfung in den betroffenen Gemeinden leitet.

Grundstückseigentümer werden vor Besuch der Kabs informiert

Im Gebiet um die Lupinen- und die Siegelgrundstraße, südlich der Neuen Stadtmitte, wurden Brutstätten gesucht, die sich etwa in Wasseransammlungen in Topfuntersetzern, Vogeltränken, Dachrinnen oder offenen Regentonnen befinden.

An den Brutstätten brachte das Kabs-Team ein Protein aus, das aus einem Bakterium (Bacillus thuringiensis israelensis) gewonnen wird und gezielt Stechmückenlarven abtötet.

Für andere Insektengruppen wie Bienen und auch für Haustiere, Igel, Vögel und den Menschen sei es völlig unbedenklich, teilte die Stadt mit.

Bürger, deren Grundstücke sich im Verbreitungsgebiet der Tigermücke befinden, würden im Vorfeld über weitere bevorstehende Bekämpfungsmaßnahmen informiert. „Für den in der Regel zehn- bis 15-minütigen Einsatz der Kabs entstehen den Betroffenen keine Kosten.“

Die Stadt zahlt bei der Kabs einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von rund 58.000 Euro. Für die Tigermückenbekämpfung werden Stundensätze berechnet. „Der Kostenaufwand wird sich in einem vierstelligen Rahmen halten“, teilt die Verwaltung mit.

Wir sind am Anschlag.
Artur Jöst
Leiter Tigermückenbekämpfung Kabs

Jöst zufolge sind im 94 Mitgliedskommunen zählenden Gebiet der Kabs aktuell 160 Mitarbeiter nur in der Tigermückenbekämpfung aktiv.

Das sind viele, aber nicht genug, denn die Population ist im Vergleich zum vergangenen Jahr förmlich explodiert, und viele Gemeinden bitten um Hilfe. „Wir sind am Anschlag.“

Größe der Population in Rheinstetten steht noch nicht fest

Um das Gebiet abzustecken, in dem sich die Tigermücken in Rheinstetten aufhalten, hat das Kabs-Team auch Fallen aufgestellt. Schwarze, mit Wasser gefüllte Eimer, die in Büschen und Hecken angebracht werden.

Die Tigermücken halten sie für Baumhöhlen, in denen sie gerne brüten und legen dort ihre Eier ab, erklärt Jöst.

Die Kabs kontrolliert regelmäßig die Fallen und nimmt die Eier zur Laboranalyse mit. „Anhand der Eier kann man auch auf die Zahl der Weibchen schließen“, so Jöst. Aktuell sei man noch dabei, zu analysieren, wie weit die Ausbreitung in Mörsch ist.

Auch die Bürger könnten mithelfen, die Ausbreitung zu verhindern. Indem sie etwa Regentonnen mit Netzen abdecken, unnötige Wasseransammlungen etwa in Kinderspielzeug, herumliegenden Schüsseln und Schalen vermeiden. Und indem sie Tigermücken-Sichtungen bei der Kabs melden. Idealerweise mit einem Foto.

Was können Bürger tun?

Tigermücken-Verdachtsmeldungen können per E-Mail an tigermuecke@kabsev.de gesandt werden. Dort oder unter der Telefonnummer (0 62 32) 99 09 50 können sich auch Menschen melden, die bei der Kabs mitarbeiten wollen. Weitere Infos zur Tigermücke und zur Kabs gibt es auf der Internetseite des Vereins unter www.kabsev.de

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