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So viele Gruppen wie noch nie

In Forchheim stellen die Narren zum Umzug einen neuen Rekord auf

Partyschlager und phantasievolle Kostümierungen gefallen in Rheinstetten Besuchern und den Mitwirkenden. Die ganze Stadt ist dabei. 

Die Dino-Fütterung übernahmen beim Forchheimer Fasenacht-Umzug diese Flower-Power-Damen mit Süßigkeiten.
Die Dino-Fütterung übernahmen beim Forchheimer Fasenacht-Umzug diese Flower-Power-Damen mit Süßigkeiten. Foto: Volker Knopf

Ein närrischer Lindwurm schlängelt sich am Sonntag durch die Karlsruher Straße, die Haupt- und die Adlerstraße. Forchheim war fest in der Hand der Fastnachter. 70 Umzugsgruppen und Motivwagen sorgen für einen neuen Rekord beim Umzug und reichlich Stimmung auf und an der Strecke.

Bunt kostümiert sind alle – ob als klassischer Pirat, Zauberlehrling, Plüsch-Einhorn, lebender Dino, Mönch oder Teuflein. Dazu dröhnen Party-Schlager, Atzen-Musik oder Evergreens wie „Rivers of Babylon“ von Boney M. aus den Boxen. Mittendrin Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) mit güldener Perücke, die an Glam-Rock-Zeiten aus den 70ern erinnern.

„Es ist toll, wie sich die ganze Stadt hier einbringt“, sagt der Rathauschef, ehe schon das Horn zum Start ertönt und er gemeinsam mit Rita Böhm und Tobias Welker von der Vereinten Forchheimer Fasenacht (VFF) den Wagen erklimmen und Bonbons auf das Publikum regnen lassen.

Auch VFF-Präsident Tobias Weidemann ist zufrieden mit der Resonanz. „Hier wird Brauchtumspflege noch großgeschrieben. Schön, wie viele Ehrenamtliche wieder mitmachen“, betont er. Währenddessen sorgen gräuliche Gestalten in Form der „Midnight Devils“ für reichlich Grusel.

Eine Gruppe des Gesangvereins „Freiheit“ aus Forchheim verkleidet sich als Klimakleber.
Eine Persiflage auf Klimakleber-Aktionen von den Damen des Gesangsvereins „Freiheit“ aus Forchheim. Foto: Volker Knopf

Ganz klassisch als gut gelaunte Piraten haben sich dagegen die Schwimmer des SV Delphin gewandet. Als Lamas kostümieren sich die Radsportler des RKV Solidarität Rheinstetten.

„Es macht einfach Spaß, Süßigkeiten an die Kinder zu verschenken. Aber es ist alles toll: vom Kostümieren über das gemeinsame Schminken bis zum Umzug an sich“, sagt Sandra Stober vom Verein. Nachdem sie die Jahre zuvor als Eichhörnchen, Igel oder Giraffen unterwegs waren, seien sie nun die „Soli Lamas“.

In Rheinstetten werden die Klimakleber aufs Korn genommen

Eine sinnige Aktion hat sich auch der Gesangsverein „Freiheit“ ausgedacht. Die Damen in den blauen Perücken agierten als Klima-Kleber, aber mit reichlich Ironie ausgestattet.

„Wir gehören noch zur Generation, die alles aufgehoben und ausgebessert hat. Also nicht zur Generation Wegwerfgesellschaft, die uns nun belehren will. Auch, wenn die Gruppe jetzt ja bekanntlich aufhören will“, erklärt Elke.

Am Straßenrand stehen unter den mehreren Tausend Besuchern auch Meltem Aksu und ihre Kinder – der elfjährige Liam als Anime-Figur und die fünfjährige Lucy als Katze. „Ich finde das klasse. Wir sind erst vor einem halben Jahr nach Rheinstetten gezogen. In der Gegend, aus der wir kommen, wird Fasching nicht so groß gefeiert wie hier. Es ist sehr bunt, übersichtlich und familiär, das gefällt mir“, so die Neu-Badenerin.

Stefanie Schaffer ist mit ihrer Truppe von den Welschkorn-Narren der Naturfreunde Forchheim in ihrem Häs unterwegs. Es sei der bunte Mix aus Wagen, Musik und Fußgruppen, die den Charme der Fasnacht in Forchheim ausmacht, meint sie. Gute Kunde nach dem Umzug gibt es im Übrigen auch vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Polizei. Nichts zu vermelden haben sowohl die Beamten als auch die Sanitäter. 

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