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Über 50 Gruppen dabei

In Marxzell-Schielberg ist das Motto der Narren ein sehr politisches

Über 7.500 Besucher huldigen den Narren in Marxzell-Schielberg. Glück haben die 1.400 Teilnehmer mit dem Wetter.

Zwei Plüscheisbären auf einer Parkbank sitzend, die von der Mistgabel eines Treckers getragen wird.
Ein Hingugger waren die Redder Icebär’n aus Pfaffenrot. Die wurden hoch über den Köpfen der Menge mit der Gabel eines Treckers durch Schielberg getragen. Foto: Werner Bentz

Es ist Sonntag, 14.11 Uhr! Unter dem diesjährigen Motto „Gegen den Subventionskürzungswahn – der Agrardiesel treibt auch unseren Umzug an“, setzt sich der traditionelle Fasentumzug pünktlich in Bewegung. Start des närrischen Lindwurms ist die alte Dreschhalle in Schielberg, lautstark angeführt von der Schielberger Guggenmusik „Dannazäpflen NZ 53“, der ältesten Guggenmusik des Albtals.

Der Festsonntag startet zuvor mit einer bunten Narrenmesse in der Kirche St. Maria. Die Bitten um schönes Wetter werden erhört, denn pünktlich zu Beginn des Umzugs kommt zaghaft die Sonne zum Vorschein. Und so ziehen trotz des frischen Windes über 50 Gruppen frohgelaunt durch die Straßen des Dorfes.

Nahezu 1.400 Mitwirkende aus der näheren Umgebung, aber auch aus Trossingen, Simmersfeld, Pforzheim bis über Rastatt hinein ins Murgtal sind vertreten. Sie alle sind der Einladung von „Deutschlands schönstem Elferrat“ gefolgt. Präsident Winfried Girrbach pflügt mit dem „Luxus-Narrenschiff“ des Elferrates durch die Zuschauer, an Bord Bürgermeisterin Sabrina Eisele (CDU) und das Prinzenpaar Sophie I und Maximilian I.

Guggemusiktruppe beim Umzug in Marxzell.
Guggemusik vom Allerfeinsten wurde in Marxzell-Schielberg geboten. Mehrere Tausend Besucher bevölkerten am Sonntag die Straßen der Gemeinde. Foto: Werner Bentz

Begleitet von den Buchholzhexen, den Belzenmärdel und den Zoddeln. Dazwischen die örtliche Feuerwehrkapelle, die Musikerfrauen und die Dachtraufschwaben, gekleidet nach den Vorbildern der Badischen Revolution. Die Huldigungen des Narrenvolkes gelten der Narrenzunft Schielberg, die wieder einen beachtlichen bunten Umzug auf die Beine stellt. Die ersten zehn Zugnummern sind traditionell dem bunten Schielberger Narrenvolk vorbehalten.

Für die Narrenzunft Schielberg 1953 ist der Umzug auch eine Herzenssache. „Wir wollen unter dem Motto ‚Narrenzunft hilft‘ ein Teil des Erlöses der Fasetkampagne an die Gemeinschaft zurückgeben. So konnten wir der Gemeinde Marxzell ein speziell für Kinder zugelassenes Defibrillator-Gerät übergeben. Das hängt jetzt in der Klosterwaldhalle“, berichtet Zunftschreiber Fabian Sarbacher stolz. Nach Abschluss der Kampagne werde wieder nach einem neuen Projekt gesucht und unterstützt.

An der Dreschhalle in Schielberg kommt es zum großen Finale

Neben Hästrägern der alemannischen Fasnet wechseln Musikkapellen mit den zahlreichen Hexengruppen und Narrenzünften in bunten Kostümen. Bewundert werden die wertvollen handgeschnitzten Holzmasken der Zünfte, die unter den weit über 7.500 geschätzten Zuschauern manchen Schrecken verbreiten.

Durch die kurzweiligen Infos der Umzugsansager zu jeder Gruppe vergeht die Zeit wie im Flug. Ob mit „Narri, Narro“, einem dreifach donnernden „Helau“ oder „Radau-Gugge“, jede Gruppe wirde mit ihrem eigenen Narrenruf begrüßt.

Der bunte Umzug endet an der bekannten Dreschhalle, offiziell die Sommerfesthalle. Dort sorgen anschließend Guggenmusiker für eine prächtige Stimmung. In der Klosterwaldhalle bieten Mitwirkende des Umzugs mit ihren Zunft- und Gardetänzen stimmungsvolle fastnachtliche und fröhliche Unterhaltung.

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