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Auftakt der World Indoor Tour Gold

Asher-Smith stellt in Karlsruhe 27 Jahre alten Meeting-Rekord ein

Das Karlsruher Indoor Meeting wartete am Freitag mit sieben Weltjahresbestleistungen auf. Die Britin Dina Asher-Smith rannte die 60 Meter in 7,04 Sekunden. Was die 3.000 Zuschauer in der Halle und die TV-Zuschauer in 70 Ländern noch zu sehen bekamen.

Init Indoor Meeting Karlsruhe, 27.01.2023 Weltbestleistung fuer George Mills GBR Init Indoor Meeting Karlsruhe am 27.01.2023 in der Messehalle 3 in Karlsruhe Baden-Wuerttemberg. *** Init Indoor Meeting Karlsruhe, 27 01 2023 World best for George Mills GBR Init Indoor Meeting Karlsruhe on 27 01 2023 in the exhibition hall 3 in Karlsruhe Baden Wuerttemberg Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS/AxelxKohringx
Very British: George Mills sorgte in der Tradition der starken Mittelstreckler von der Insel in 3:35,88 Minuten über die 1.500 Meter für eine Weltjahresbestzeit. Foto: IMAGO IMAGO/Beautiful Sports

Das Beste zum Schluss: Das war im vergangenen Jahr so und so war es am Freitagabend wieder zum Auftakt der World Indoor Tour Gold in der Halle 3 der Karlsruher Messe.

Vor 3.000 begeisterten Zuschauern trommelte Dina Asher-Smith die 60 Meter in 7,04 Sekunden herunter, was die Einstellung des 27 Jahre alten Meeting-Rekords und neue britische Bestmarke bedeutete. Asher-Smith gewann vor Ewa Swoboda aus Polen (7,09) und Mujinga Kambundja aus der Schweiz (7,11).

Zu einer Weltjahresbestleistung reichte die Zeit von Asher-Smith allerdings nicht ganz, dennoch steht der Name Karlsruhe nun in sieben Disziplinen auf Platz eins der noch jungen Liste 2023. Noch mehr als über die sportliche Ausbeute freute sich Meeting-Direktor Martin Wacker aber über die Rückkehr der begeisterten Stimmung in der Halle, die erstmals seit Corona mit 3.000 Zuschauern ausverkauft war.

Drei Stabhochspringer über 5,83 Meter

Vor pandemiebedingt nur 800 Menschen hatte im vergangenen Jahr Stabhochsprung-Weltrekordler Armand Duplantis mit 6,02 Metern für den Schluss- und Höhepunkt der Traditionsveranstaltung gesorgt.

In Abwesenheit des Schweden katapultierten sich KC Lightfoot aus den USA, Kurtis Marschall aus Australien und der Grieche Emmanouil Karalis über 5,83 Meter und damit an die Spitze der Jahreswertung. Torben Blech und Bo Kenda Lita Baehre waren über die jeweils gemeisterten 5,72 Meter nicht unglücklich.

Den schnellsten Frauen der Welt hatte sich auch Malaika Mihambo gestellt. Die Weitsprung-Weltmeisterin stieg über die 60 Meter in die Hallensaison ein. Nach 7,43 Sekunden war ihr Wettkampf beendet, das reichte für Rang sechs im Vorlauf. Deutschlands Ausnahme-Leichtathletin war aber alles andere als unglücklich über das schnelle Aus, immerhin startete sie fünf Hundertstel schneller ins Jahr als 2022 an gleicher Stelle.

„Das war ein guter Einstieg, ich bin sehr zufrieden mit dem Lauf. Von den Trainingsleistungen her hätte es aber sogar noch ein bisschen schneller sein können“, sagte die Oftersheimerin, die vom Publikum mit viel Applaus empfangen worden war. „Vielen Dank Karlsruhe für eure Unterstützung, das hat mich sehr gefreut“, sagte sie übers Hallenmikrofon.

Weitspringerin Ivana Vuleta legt vor

Für den ersten Höhepunkt der dreistündigen Leistungsschau hatten die Weitspringerinnen gesorgt. Eben nur mit Mihambo am Rande, die sich entgegen dem Jahr 2020 vor ihrem Sprint doch nicht kurzfristig noch zu einem Start in ihrer Spezialdisziplin entschieden hatte, setzte Europameisterin und Hallen-Weltmeisterin Ivana Vuleta gleich mit dem ersten Versuch das Richtmaß. Die Serbin landete bei 6,76 Metern – so weit sprang in dieser freilich noch jungen Saison weltweit keine andere Frau.

Die Marke soll nur der Auftakt gewesen sein. „Es ist erst Januar, bis zur Hallen-EM ist noch lange Zeit. Ich hoffe, dass ich in dieser Indoor-Saison noch die sieben Meter erreiche“, sagte Vuleta. Mihambo wird am Sonntag bei ihrem ersten Weitsprung-Wettkampf 2023 in Düsseldorf versuchen, ihre langjährige Rivalin an der Spitze der Weltjahresbestenliste abzulösen.

Lokalmatadorin Mikaelle Assani Vierte im Weitsprung

Die badischen Farben waren in dem Wettbewerb dennoch bestens vertreten – durch Mikaelle Assani. Die EM-Dreizehnte aus Karlsruhe, die seit dem 1. Januar das Trikot des SCL Heel Baden-Baden trägt, verbesserte im dritten Versuch ihre persönliche Bestleistung in der Halle auf 6,53 Meter.

27.01.2023, Baden-Württemberg, Karlsruhe: Leichtathletik: INDOOR-Meeting Karlsruhe, Lightfoot Kc in Aktion beim Stabhochsprung der Männer. Foto: Tom Weller/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Hoch hinaus: KC Lightfoot aus den USA überquerte 5,83 Meter und gewann aufgrund der geringeren Fehlversuche vor den höhengleichen Kurtis Marschall aus Australien und Emmanouil Karalis aus Griechenland. Foto: Tom Weller/dpa

Die Weite reichte für Platz vier. Weiter sprangen die Portugiesin Agate de Sousa (6,66) und Olympiateilnehmerin Maryse Luzolo aus Königstein (6,62), die ihre schwere Knieverletzung hinter sich gelassen hat.

„Persönliche Bestleistung in der Halle, da kann ich mich nicht beschweren“, kommentierte Assani ihren Auftritt, gab sich aber überzeugt: „Da geht noch mehr. Technisch waren die Sprünge nicht so gut.“ Im Freien hat die 20-Jährige, die die Stimmung in der Halle „wie immer Hammer“ bezeichnete, 6,64 Meter aus 2021 stehen.

Mills zündet über 1.500 Meter den Turbo

Die Zuschauer riss es förmlich von den Sitzen, als der Brite George Mills über die 1.500 Meter den Turbo zündete und nach einer furiosen Schlussrunde in ganz starken 3:35,88 Minuten das Ziel erreichte: So schnell wie nie und so schnell wie noch kein anderer Läufer in diesem Winter. Für Christoph Kessler von der LG Region Karlsruhe war das Tempo zu scharf, er wurde in 3:46,07 Minuten Siebter.

Kugelstoßerinnen erfüllen die Erwartungen nicht

Ein spannendes Kräftemessen, aber nicht auf dem erwartet hohen Niveau, lieferten sich die Kugelstoßerinnen. Der komplett versammelten Weltspitze gelang es nicht, die 19-Meter-Marke zu knacken. Wie vor zwei Jahren war Auriol Dongmo nicht zu schlagen. Die Portugiesin, Bestleistung 20,43 Meter, wuchtete das Vier-Kilo-Eisen auf 18,90 Meter – zwei Zentimeter weiter als die Kanadierin Sarah Mitton, die in diesem Winter schon 19,80 Meter stehen hat. Weltmeisterin Chase Ealey aus den USA wurde mit 18,61 Metern nur Sechste.

Für Weltjahresbestleistungen sorgte in einem Fotofinish über die 800 Meter die Slowenin Anita Horvat, die in 2:00,44 Minuten Freweyni Haila aus Äthiopien um zwei Hundertstel hinter sich ließ. Majtie Kolberg aus Ahrweiler schlug sich tapfer und wurde in respektablen 2:02,09 Minuten Vierte.

Das Rennen über die 3.000 Meter der Männer machte der erst 17 Jahre alte Abdisa Fayisa aus Äthiopien, er gewann in 7:40,35 Minuten. Seine Landsfrau Lemlem Hailu war über die gleiche Distanz in 8:37,55 Minuten Schnellste. Im Dreisprung der Frauen war Liadagmis Povea aus Kuba mit 14,64 Metern nicht zu schlagen.

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