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Endspurt

Schnäppchenjagd auf der Karlsruher offerta

Die Verbrauchermesse offerta geht in den Endspurt. Händler erklären, welche Rabatte sie geben – und ob es zum Abschied noch größere Nachlässe gibt.

offerta in Karlsruhe
Noch bis Sonntag läuft in Karlsruhe die Verbrauchermesse offerta. Einige Anbieter locken mit besonderen Rabatten. Foto: Tina Givoni

Donnerstag kurz vor 13 Uhr auf der Karlsruher offerta: Viele Besucher der Verbrauchermesse machen eine Pause. In der dm-Arena sind die meisten Bierbänke und Stehtische belegt. Für 6,50 Euro gibt es einen Apfelstrudel mit Vanillesoße. Der deftige Almspießbraten kostet sieben Euro.

Hier und dort stehen Einkaufstüten. An vielen Ständen verweisen Schilder auf besondere Messepreise. Ist die offerta tatsächlich das perfekte Revier für Schnäppchenjäger? Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. Und nicht immer ist die Kaufentscheidung eine Frage des Preises.

Frisches Obst auf der Karlsruher offerta

Für eine Flugmango aus Israel will die Pforzheimer Obsthändlerin Annemarie Korn 5,90 Euro. Eine Gold-Kiwi kostet 1,50 Euro. Zwei Granatäpfel sind für sechs Euro zu haben. Die Frau zeigt auf die Granatäpfel: „Die wiegen bis zu 750 Gramm pro Stück.“ An ihrem Stand gehe es nicht um Niedrigstpreise, sondern um Qualität, Reife und Geschmack.

„Wir bieten Wochenmarktqualität an“, erklärt Korn. Gerade geht eine XL-Kaki weg, 2,50 Euro kostet sie. Lohnt sich für Sparfüchse das Warten bis zur Abendstunde oder das offerta-Ende am Sonntag? Nein, stellt die Händlerin klar. „Es gibt keine Abverkaufspreise.“

Käse offerta
An diesem Stand kostet der günstigste Käse 8,90 Euro pro 100 Gramm. Foto: Tina Givoni

Ein Schnäppchen zum Abschluss? Auch Enja Föger winkt ab. Sie verkauft am Stand „Cheese Gentlemen“ Käse aus Kärnten. Es geht los bei 8,90 Euro pro 100 Gramm.

Die junge Österreicherin zeigt auf einen Laib: „Das ist unser Goldschatz, Ziegenkäse mit Trüffel.“ 100 Gramm kosten 17 Euro. „Die Preise sind hier auf der Messe gleich wie in unserem Onlineshop. Wir haben den Kühllaster dabei: Was wir nicht verkaufen, nehmen wir wieder mit.“

Der sexy Adventskalender

Am Donnerstag wird so manche Käsescheibe abgeschnitten. Einige Meter weiter gehen Salami aus Frankreich für acht Euro das Stück über den Tresen. „Ich will auf der offerta Sachen kaufen, die es nicht in jedem Supermarkt gibt“, erzählt eine junge Frau aus Ettlingen. Sie verrät: „Ich habe für meinen Freund als Überraschung einen besonderen Adventskalender gekauft – ein sexy Exemplar für 2,50 Euro, gefüllt mit Schokolade.“

Auf Geschenkesuche für Weihnachten ist eine junge Mutter. Sie greift zu bei einem koreanischen süßen Aufstrich aus Aloe Vera, das Glas mit 580 Gramm kostet zwölf Euro. „Das ist nicht billig, aber etwas Besonderes. Das bekommt meine Schwester geschenkt“, sagt die Kundin.

Wir machen an den verschiedenen Messetagen unterschiedliche Angebote.
Rudi Faupel
Scriptor Brennerei

Rudi Faupel verteilt am Stand der Karlsruher Scriptor Brennerei kleine Becher mit Likör. Immer wieder bleiben Besucher stehen und probieren. „Wir machen an den verschiedenen Messetagen unterschiedliche Angebote“, erklärt der Mitarbeiter.

Am Donnerstag gibt es vier Flaschen Likör zum Preis von dreien. Am Samstag zum Beispiel soll der Glühweingin günstiger zu haben sein – wenn bis dahin Nachschub da ist. „Der war am Mittwoch ausverkauft“, erzählt Faupel. Er sagt: „Wir investieren bisher nicht so viel in Werbung. Hier auf der offerta wollen wir mehr Menschen auf uns aufmerksam machen.“

Um das Erreichen neuer Kunden geht es auch Paulo da Silva Rosa. Er verkauft Spezialitäten aus Portugal. Ein rundes Törtchen – Pasteis de Nata genannt – gibt es zum Preis von zwei Euro. „Auf Karlsruher Wochenmärkten nehme ich 1,50 Euro. Hier ist die Standgebühr höher“, erklärt der Händler.

30 Prozent Messerabatt verspricht Rafaelle aus Italien: Der junge Mann bietet Lederjacken an. Männer bekommen das Stück für knapp 500 Euro, die Version für Frauen ist 100 Euro günstiger. „Wir merken schon ein bisschen die Krise“, sagt der Verkäufer: „Es kommen viele Leute, aber beim Kauf wird gezögert.“ Der höhere Originalpreis werde fällig im Hauptgeschäft in Bibione, sagt der Händler.

Carlos Guilliard verkauft den Lotus Grill und versichert: „Es lohnt sich, hier auf der offerta zu kaufen.“ Nicht nur der Grill an sich liege preislich unter dem stationären Fachhandel. „Wir bieten hier auch attraktive Pakete inklusive Brennpaste, Pfännchen und mehr.“

Nicht an jedem Stand geht es um den Verkauf

Längst nicht an jedem Stand auf der offerta geht es um den Verkauf. Die Landesanstalt für Umwelt stellt bei ihrem Auftritt den Energieatlas vor. Der Zoll informiert über Markenpiraterie. Die Feuerwehr sucht neue „Einsatzhelden“, die Polizei warnt Senioren vor Betrügern. Und auch das „Team Sauberes Karlsruhe“ ist mit einem Stand mit von der Partie.

Türen und Fenster hat der Anbieter Biffar dabei. „Wir geben zehn Prozent Messerabatt“, sagt Sven Renner, der die Niederlassung in Edenkoben leitet. Er sagt: „Viele lassen sich beraten. Aber es gibt noch wenig Direktabschlüsse.“

Ähnlich sieht es aus beim Autohaus Brenk. Das bietet – wie beim traditionellen Oktoberfest im Karlsruher Husarenlager – auch auf der offerta Nachlässe. Mal gehe es um 1.000, mal sogar um 4.000 Euro. „Das Interesse der Besucher ist da, aber wir sind beim Verkauf noch unter unseren Zielen.“

Noch bleiben einige Tage, an denen sich das ändern kann. Die offerta läuft bis einschließlich Sonntag, 5. November. Und Schnäppchenjäger können schon beim Ticket sparen: Ab 14 Uhr gilt der Happy-Hour-Tarif. Dann sind bei der Bestellung online 7,50 Euro statt 11,50 Euro für ein reguläres Tagesticket fällig.

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