Schon wieder ein Feuer in Rheinstetten. Schon wieder brennt ein Auto. Schon wieder lodern die Flammen am späten Nachmittag in der Nähe der Schwarzwaldschule in Forchheim in der Vogesenstraße. Wieder handelt es sich allem Anschein nach um Brandstiftung. Wieder gibt es keinen konkret Tatverdächtigen. Die Ermittlungen stünden noch am Anfang, heißt es von der zuständigen Polizeipressestelle.
Was also ist bis jetzt bekannt?
Im aktuellen Fall wurde am Mittwoch ein Passant gegen 16.30 Uhr auf ein brennendes Fahrzeug auf einem Parkplatz in der Vogesenstraße aufmerksam und wählte den Notruf.
Polizeisprecher bestätigt: Sehr wahrscheinlich wieder Brandstiftung
Zwar konnte die Feuerwehr laut Mitteilung der Polizei den Brand rasch löschen, am Auto selbst entstand aber ein wirtschaftlicher Totalschaden in Höhe von etwa 10.000 Euro.
Schriftlich heißt es von der Polizei weiter: „Wer und was den Brand ausgelöst hat, ist nun Teil der weiteren Ermittlungen.“ Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigt aber ein Sprecher des Polizeipräsidiums, dass es sich sehr wahrscheinlich um Brandstiftung handle und die Kriminalpolizei mit diesem Fall betraut werde.
Vier Brände in kurzer zeitlicher Abfolge
Die Unsicherheit in der Bevölkerung von Rheinstetten ist indes schon seit Wochen spürbar. Seit dem Beginn dieser Serie von ominösen Bränden im Umfeld der Schwarzwaldschule Ende November.
Schon vor knapp zwei Wochen hatte die Polizei auf Anfrage unserer Redaktion mitgeteilt, dass die Ermittlungen den Verdacht einer Brandstiftung an einem Pkw sowie an einem Wohnmobil erhärtet hätten. Beide Fahrzeuge hatten im Abstand von nur einem Tag, am 22. und 23. November, im näheren Umfeld der Schwarzwaldschule in Forchheim jeweils am späten Nachmittag gebrannt.
In den vergangenen zwei Wochen war es ruhig geblieben
Zuvor hatte bereits ein Fahrrad im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in der Weinbrennerstraße gebrannt. Und noch am selben Tag, an dem auch das Auto angezündet worden war, brannte um kurz nach 20 Uhr eine Garage im Hirtenweg.
Seitdem war es ruhig geblieben. Bis zum Mittwoch. Wie schon Ende November sucht die Polizei auch diesmal nach Zeugen.
Fest steht: Vier der mittlerweile fünf Brandorte liegen räumlich sehr nah beisammen, nur der Garagenbrand im Hirtenweg war etwas weiter entfernt. Das bestätigt auch das zuständige Karlsruher Polizeipräsidium auf Nachfrage unserer Redaktion. Mehr wollten die Beamten zuletzt aber nicht sagen.
Noch keine neuen Erkenntnisse
Am Donnerstagmorgen teilt das Präsidium auf Nachfrage lediglich mit, dass es auch bei den zurückliegenden Brandfällen noch keinen neuen Ermittlungsstand gegenüber Ende November gebe, mit dem man an die Öffentlichkeit gehen wolle. Damals hieß es: Man verstehe, dass „die Bevölkerung möglichst zeitnah über den Fortgang der Ermittlungen sowie zu einer Sicherheitslage informiert werden möchte“, man bitte aber um Verständnis, dass „wir mit einer frühen Preisgabe von Erkenntnissen den Ermittlungserfolg gefährden würden“.
OB ruft zu Wachsamkeit auf
Rheinstettens Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) äußerte sich in einem Telefonat mit unserer Redaktion ebenfalls besorgt und rief die Bevölkerung auf, wachsam zu sein. „Ich hoffe auf einen schnellen Ermittlungserfolg und appelliere an mögliche Zeugen, sich zu melden“, so Schrempp. Als Stadt selbst habe man wenig Handhabe, daher sei es wichtig, „dass die Stadtgemeinschaft die Augen offen hält und verdächtige Beobachtungen bei der Polizei meldet“.
Die Polizei konzentriert sich nach eigener Aussage aktuell stark auf die Ermittlungen, nach Absprache mit der Stadt wäre fortan aber auch der verstärkte Einsatz von Streifenbesatzungen im Raum Forchheim möglich, hieß es am Donnerstag.
Polizei sucht Zeugen
Zeugen zu den Brandfällen werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter Tel. (07 21) 6 66 55 55 in Verbindung zu setzen.