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Kriminalpolizei ermittelt

Vier Brände in kurzer Zeit: Treibt ein Feuerteufel in Rheinstetten sein Unwesen?

Vier Brände innerhalb von wenigen Tagen, zwei davon innerhalb weniger Stunden. Zumindest bei zwei der Brände steht jetzt schon der Verdacht auf Brandstiftung im Raum. Geht in Rheinstetten ein Feuerteufel um?

Ein Wohnmobil war beim zweiten Brand am späten Mittwochnachmittag innerhalb kurzer Zeit in Rheinstetten-Forchheim ausgebrannt.
Ein Wohnmobil war beim zweiten Brand am späten Mittwochnachmittag innerhalb kurzer Zeit in Rheinstetten-Forchheim ausgebrannt. Foto: Tim Müller/EinsatzReport24

Nach einer Serie von inzwischen vier Bränden in Rheinstetten-Forchheim seit Sonntag ermittelt die Kriminalpolizei. Inzwischen drängt sich der Verdacht auf, dass ein Feuerteufel sein Unwesen treiben könnte. Zumindest drei der vier Feuer lagen räumlich nah zusammen.

Mit einem Fahrradbrand beginnt Rheinstettener Brandserie

Am Sonntag brannte ein Fahrrad im Treppenhaus eines Mehrfamilienhauses in der Weinbrennerstraße. Der Hinterreifen des Rads soll in Brand gesteckt worden sein. Durch ihr schnelles Eingreifen verhinderte die Feuerwehr Schlimmeres. Es handelte sich laut Feuerwehr um kein E-Bike.

Am Mittwoch dann brannte gegen 16.30 Uhr ein Wohnmobil in der Friedrichstraße. Die Feuerwehr hielt den Brand unter Kontrolle, das Fahrzeug brannte jedoch aus. Laut Rheinstettens Feuerwehrsprecher Maximilian Neu befanden sich zwei Gasflaschen in dem Wohnmobil. Der Löscheinsatz habe somit verhältnismäßig lange gedauert.

Feuerwehr verhinderte jeweils Schlimmeres

Am Donnerstag dann sogar zwei Brände: Gegen 15 Uhr stand ein Auto auf dem Parkplatz der Schwarzwaldschule in Forchheim in der Vogesenstraße in Flammen. Hinweise lagen vor, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte. Es wurde durch die Feuerwehr verhindert, dass das Feuer auf ein weiteres Fahrzeug übergreift. Laut Polizei hatte eine 40-jährige Angestellte der Schwarzwaldschule um 14.45 Uhr das brennende Fahrzeug auf dem schuleigenen Parkplatz bemerkt und erste Löschversuche unternommen. Durch den eingeatmeten Rauch zog sich die 40-Jährige mutmaßlich eine Rauchgas-Intoxikation zu, weshalb sie vorsorglich in ein Krankenhaus verbracht wurde, schreiben die Beamten. 

Zum vierten Brand – in einer Garage – musste die Feuerwehr dann am Donnerstagabend ausrücken. Alarm war um 20.18 Uhr, teilt die Feuerwehr mit. Sprecher Maximilian Neu erklärte auf Anfrage, dass die Abteilung Rheinstetten mit drei Fahrzeugen zu einer Garage im Hirtenweg eilte.

In dieser brannte es, die Garagentür war durch die Hitze so deformiert, dass sie nur mit hydraulischem Gerät zu öffnen war. Es handelte sich um eine Einzelgarage, insgesamt ein Ensemble von acht Garagen.

Mit Blick auf die normale Einsatzhäufigkeit ist das gerade etwas viel.
Maximilian Neu
Feuerwehrsprecher Rheinstetten

In der Garage befand sich jedoch kein Fahrzeug. Typisch in einer Garage gelagerte Gegenstände hätten darin gebrannt. Auch hier war die Feuerwehr schnell und löschte das Feuer innerhalb kurzer Zeit.

„Mit Blick auf die normale Einsatzhäufigkeit ist das gerade etwas viel“, so Maximilian Neu. Er rät den Bürgern auf jeden Fall, im Hinblick auf mögliche weitere Brände wachsam zu sein. Im Fall des Falles kann über die 112 alarmiert werden. Auch Rheinstettens Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU), selbst Feuerwehrmann, äußerte seine Sorge darüber. Er hoffe nicht, dass es sich um eine Serie eines Brandstifters handle, denn gerade brennende Autos oder Wohnmobile bedeuteten ein hohes Gefahrenpotenzial; auch für Unbeteiligte.

Drei Brandorte liegen nah beisammen

Drei der vier Brandorte liegen räumlich sehr nah beisammen, nur der Garagenbrand zuletzt im Hirtenweg ist in Forchheim etwas weiter entfernt. Das bestätigt auch das zuständige Karlsruher Polizeipräsidium auf Nachfrage unserer Redaktion.

Polizei sieht noch keine weitreichende Verbindung zwischen den Bränden

Von einem Feuerteufel wollen die Beamten allerdings nicht sprechen. Konkrete Verdachtsmomente auf Brandstiftung gebe es aktuell nur im Fall des Pkw-Brandes auf dem Schulparkplatz.

Sollten sich diese bei der aktuell laufenden kriminaltechnischen Untersuchung erhärten, werde geprüft, ob es einen Zusammenhang mit dem ausgebrannten Wohnmobil gibt. Letzteres ist aktuell noch nicht kriminaltechnisch untersucht, wie ein Sprecher der Polizei mitteilte.

Bei den beiden anderen Brandfällen – dem Fahrrad und der Garage – sieht die Polizei aktuell noch keinen Zusammenhang. „Aber das kann sich natürlich noch ergeben, die Ermittlungen stehen noch am Anfang“, so der Sprecher. Man suche derzeit auch noch nach Zeugen der Brände.

Verdächtige – auch im Falle des Pkw-Brandes – gebe es noch keine.

Zuletzt immer wieder Probleme mit Vandalismus in Rheinstetten

Zuletzt hatte es in Rheinstetten auch öfter Ärger mit nächtlichen Ruhestörungen und Vandalismus gegeben. So berichtete ein Anwohner der Stadtbahnlinie bei der OB-Kandidatenvorstellung in Neuburgweier von Jugendlichen, die sich zu nachtschlafender Zeit träfen und viel Lärm veranstalteten und auch immer wieder an Haltestellen der Stadtbahnlinie randalierten und diese beschädigten.

Rheinstettens Oberbürgermeister Schrempp bestätigte, dass man um das Problem wisse. „Dieser unmögliche Vandalismus tritt immer wieder in Wellenbewegungen auf. Zurzeit ist es wieder ein Ärgernis.“ Schwerpunktkontrollen der Polizei und die Sensibilisierung des Ordnungsdienstes sollen Abhilfe schaffen.

Polizei sucht Zeugen für Brände

Personen, die sachdienliche Hinweise zu den Brandfällen geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Ettlingen unter der Telefonnummer 07243 32000 zu melden.

Dieser Artikel wird aktualisiert (Stand 15.50 Uhr)

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