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Mehr Sicherheit

L566 zwischen Rheinstetten und Ettlingen soll breiter werden

Für das hohe Verkehrsaufkommen ist die Landesstraße bei Rheinstetten zu schmal, Unfälle häufen sich. Nun soll Abhilfe geschaffen werden.

Soll breiter werden: Die L566 verbindet Rheinstetten und Ettlingen. Hier sind jeden Tag auch zahlreiche Schwerlaster unterwegs.
Soll breiter werden: Die L566 verbindet Rheinstetten und Ettlingen. Hier sind jeden Tag auch zahlreiche Schwerlaster unterwegs. Foto: Julia Trauden

Um die Unfallgefahr zu senken, soll die Landesstraße L566 zwischen Rheinstetten und Ettlingen auf einer Länge von 3,4 Kilometern verbreitert werden. Der Streckenabschnitt verläuft überwiegend durch den Mörscher Wald und beginnt auf der östlichen Seite des Bahnübergangs.

Derzeit ist die Fahrbahn der L566 laut dem für das Vorhaben zuständigen Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe 5,6 bis sechs Meter breit. Künftig sollen es sieben Meter sein (inklusive Randstreifen).

Der parallel zur Straße verlaufende Geh- und Radweg soll von zwei auf 2,50 Meter verbreitert werden.

Bahn will drittes Gleis bauen und beschrankten Übergang beseitigen

Über eine Stellungsnahme der Stadt Rheinstetten zu dem Vorhaben hat nun der Gemeinderat beraten. Dabei tat mancher Stadtrat seinen Unmut kund.

Dass man die Maßnahme nicht bereits 2014 in Angriff genommen habe, als die Firma terranets bw an der Strecke eine Gasleitung verlegte, sei ärgerlich, sagte Franz Deck (CDU).

Nun solle man zumindest darauf pochen, dass das RP sich beim Terminplan für die Fahrbahnverbreiterung mit der Deutschen Bahn abstimmt, die den beschrankten Bahnübergang auf der L566 durch eine Unterführung ersetzen will.

Dies soll nach Angaben des RP im Zusammenhang mit dem Bau eines dritten Gleises zwischen Karlsruhe und Durmersheim erfolgen. „Ein konkreter Realisierungszeitpunkt ist aber noch nicht absehbar.“

Dass es wünschenswert wäre, wenn der Bau der Bahnunterführung parallel zu den Arbeiten an der Fahrbahn läuft, sagte auch Hans-Peter Kleß von der SPD-Fraktion.

Die Maßnahme an sich begrüße man, auch weil sie neben der Fahrbahnverbreiterung auf einer Länge von 500 Metern im westlichen Waldbereich 19 kleine Tunnel für Amphibien vorsieht.

Diese müssen die Landesstraße überqueren, um in ihr Laichgebiet im Naturschutzgebiet Sandgrube im Dreispitz-Mörsch zu kommen – ein gefährliches Unterfangen. Durch die Tunnel kommen sie sicher auf die andere Seite.

Neben der Verbreiterung der Fahrbahn und den Untertunnelungen ist auch eine leichte Längsneigung der Fahrbahn vorgesehen, damit Wasser besser ablaufen kann.

Anders als bisher soll das Wasser gezielt versickert werden, auch zwei Regenklärbecken sind geplant. So sollen mögliche Verunreinigungen in Wasserschutzgebieten minimiert und das Grundwasser geschützt werden.

Ein Jahr Bauzeit: Umleitung über Herrenalber Straße

Insgesamt lässt sich das Land Baden-Württemberg als Straßenbaulastträger die Arbeiten an der Fahrbahn 6,9 Millionen Euro kosten. Wann der Bau beginnt, sei noch nicht absehbar, heißt es auf Nachfrage vom Regierungspräsidium.

Noch befinde man sich im Planfeststellungsverfahren. Wie schnell die Planungen vorangetrieben werden können, hänge auch davon ab, wie viele Einwendungen eingehen.

Bei der Bauzeit selbst rechnet das RP mit einem Jahr. Während der Arbeiten wird der Verkehr unter Vollsperrung der L566 über die Herrenalber Straße (K3581) umgeleitet.

Keine Zustimmung fand das Vorhaben bei der Fraktion der Grünen im Gemeinderat, die ein erneutes Aufreißen mit anschließender Versiegelung der Fläche nicht begrüßt, genauso wie Otto Deck (BfR), der alternativ eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit von derzeit 80 Kilometern pro Stunde vorschlug, um die Strecke sicherer zu machen.

Nach den Infos des Regierungspräsidiums dürfte das aber wohl nicht ausreichen. „Der derzeitige Ausbauzustand entspricht in keiner Weise den derzeit gültigen Richtlinien für Anlage von Straßen“, heißt es in einem Bericht der Behörde.

Im Schnitt fahren täglich 9.328 Fahrzeuge pro Tag auf der L566

Die Fahrbahn sei nicht nur zu schmal, sie habe auch „eine sehr unebene Oberfläche“. Es bestehe schlechte Sicht durch das Auf- und Abtauchen der Fahrbahn „und die Streckencharakteristik wechselt abrupt von langen Geraden beziehungsweise großen Kurvenhalbmessern zu relativ engen Kurven“.

Im Schnitt 9.328 Fahrzeuge pro Tag wurden im Verkehrsmonitoring 2015 auf der L566 gezählt, 276 davon waren Schwerlaster.

Laut RP wird davon ausgegangen, dass sich der Schwerverkehrsanteil in den kommenden Jahren auf über 300 Fahrzeuge pro Tag erhöhen wird. Werktags werde diese Grenze bereits überschritten.

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