Skip to main content

Polizei benötigt Geduld

Umzug des Führungs- und Lagezentrums an die Durlacher Allee in Karlsruhe steckt fest

Um die schon viele Jahre versprochene und von der Polizei dringend geforderte Verlagerung des Führungs- und Lagezentrums des Karlsruher Polizeipräsidiums aus den beengten Räumlichkeiten in der Beiertheimer Allee ist es still geworden – sehr zum Unmut in Polizeikreisen.

Eine Baustelle befindet sich direkt neben dem Polizeipräsidium, allerdings für das Finanzamt. Auf Bauarbeiten für die eigenen Angelegenheiten muss die Polizei noch warten.
Eine Baustelle befindet sich direkt neben dem Polizeipräsidium, allerdings für das Finanzamt. Auf Bauarbeiten für die eigenen Angelegenheiten muss die Polizei noch warten. Foto: jodo

Befeuert wurde der Unmut auch durch den recht schnell vonstatten gehenden Neubau für das Finanzamt neben dem Präsidium. Aber die Polizei muss sich weiter in Geduld üben.

Vor 2023 wird es aller Voraussicht nach nichts mit dem Start eines modernen Führungs- und Lagezentrums im einstigen Gebäude der Kosmetikfirma Wolff und Sohn an der Durlacher Allee. Es wird von der Polizei seit Mitte der 70er Jahre genutzt, seit 2014 ist das Polizeipräsidium dort untergebracht. Polizeipräsidentin Caren Denner macht keinen Hehl daraus: „Der Führungs- und Einsatzstab, insbesondere das Führungs- und Lagezentrum, müssen für kurze Wege unbedingt gebäudetechnisch an die Präsidiumsleitung angeschlossen werden“, sagte sie gegenüber den BNN.

Ausschreibungsverfahren für nächsten Abschnitt laufen

Ursula Orth, Leiterin des zuständigen Amtes Vermögen und Bau, verweist aber ebenfalls gegenüber den BNN darauf, dass die Dinge sich in der Vorbereitungsphase befinden. „Zur Zeit laufen die Ausschreibungsverfahren für den nächsten Abschnitt auf dem Areal, nämlich das neue Führungs- und Lagezentrum. Wenn dies abgeschlossen ist, könnten noch 2020 die Aufträge vergeben werden und bis 2023 die Arbeiten fertiggestellt sein“, sagt Orth. Sie könne eine gewisse Ungeduld der Beamten verstehen, gerade auch mit dem Blick aufs Finanzamtsgebäude. Zwei Faktoren hätten aber zur Verzögerung beigetragen. Einmal die 2018 verkündete Polizeireform mit der Anfang 2020 stattfindenden Trennung des Großpräsidiums in ein Pforzheimer und ein Karlsruher Polizeipräsidium. „Außerdem ist die Planung in einem denkmalgeschützten Gebäude nicht einfach,“ so Orth. Die Polizeipräsidentin kommentiert dies so: „Wir freuen uns auf die geplante Lösung und hoffen, dass die Zeitpläne eingehalten werden.“

Umzug bereits 2015 verkündet

2015 vermeldete der damalige Polizeipräsident Günter Freisleben die grundsätzliche Entscheidung für einen Umzug des Führungs- und Lagezentrums aus der Beiertheimer Allee an die Durlacher Allee. Das Land rechnete damals für den Gesamtumbau mit Kosten bis zu 40 Millionen Euro. Mit dem Einbau eines modernen Führungs- und Lagezentrums rechnete Freisleben bis 2017 – doch dann kam die Reform.

In einem ersten Bauabschnitt sollten die Bestandsgebäude an der Durlacher Allee renoviert werden. Dies hat auch in weiten Teilen stattgefunden, so Orth, speziell was die reformbedingten Maßnahmen angeht. Renoviert ist der Präsidialbereich, auch die Kriminaltechnik. Als dritter Bauabschnitt nach einem Umzug des FLZ ist ebenfalls seit Jahren ein Neubau auf dem Gelände der Durlacher Allee geplant. Dort sollen die bisher über die Stadt verteilten Kripo-Dienststellen unterkommen, doch hier erstreckt sich der Zeithorizont weit über 2023 hinaus.

nach oben Zurück zum Seitenanfang