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Kaufland, Ikea, H&M

Verdi ruft in der Region Karlsruhe zu Warnstreiks im Einzelhandel auf

Es gibt keine Einigung in den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Einzel- und Großhandel. Am Freitag findet deshalb in der Karlsruher Innenstadt ein zentraler Streiktag statt.

Tarifkonflikt im Einzelhandel: Seit Wochen ruft Verdi immer wieder zu teilweise mehrtägigen Warnstreiks in den Regionen auf.
Tarifkonflikt im Einzelhandel: Seit Wochen ruft Verdi immer wieder zu teilweise mehrtägigen Warnstreiks in den Regionen auf. Foto: Hannes P. Albert/dpa

Die Gewerkschaft Verdi ruft in Karlsruhe und Umgebung vom 21. bis 23. September zu einem dreitägigen Warnstreik auf. Mitarbeiter aus 16 Unternehmen im Groß- und Einzelhandel beteiligen sich daran. Das müssen Betroffene wissen.

Wo beteiligen sich welche Unternehmen?
Folgende Unternehmen beteiligen sich an dem Warnstreik: die Kaufland-Filialen Ettlingen, Pforzheim Am Mühlkanal und Howiesenweg, Bretten, Karlsruhe Oststadt und Grünwinkel, Freudenstadt, Nagold, Horb und Calw. Weiter werden Primark Karlsruhe, Sport Scheck Karlsruhe, Metro Gastro Bruchsal, das dm Verteilzentrum Waghäusel, Ikea Karlsruhe und H&M Karlsruhe zum Streik aufgerufen.

Demonstration in Karlsruhe führt vom Europaplatz in die Rüppurrer Straße

Wann findet der Streik statt?
Der Streik dauert zum ersten Mal in den Verhandlungen drei Tage. Er beginnt am Donnerstag, 21. September, 5 Uhr, und dauert bis 23. September. Für den Bezirk Mittelbaden-Nordschwarzwald findet der zentrale Streiktag am Freitag, 22. September, um 9 Uhr in Karlsruhe statt.
Wo findet die Demonstration statt?
Start der Demonstration durch Karlsruhe ist am Freitag um 9 Uhr am Europaplatz. Sie führt über die Kaiserstraße über den Marktplatz, weiter zur Lammstraße und Kriegsstraße. Gegen 10 Uhr soll Ankunft auf dem Platz zwischen Verdi-Haus und Scheck-In-Center in der Rüppurrer Straße sein. Dort findet dann von 10.30 bis 11.30 Uhr die Kundgebung statt.
Nicht Verdi blockiert die Tarifverhandlungen seit Monaten, sondern der HDE und damit die Arbeitgeberseite.
Robin Weller
Gewerkschaftssekretär
Worum geht es?
Seit April fordert Verdi in Tarifverhandlungen mehr Lohn für die Beschäftigten in Einzel- und Großhandel. Am 6. Oktober soll die fünfte Verhandlungsrunde beginnen. Für die Beschäftigten ist laut Gewerkschaftssekretär Robin Weller derzeit kein Abschluss in Sicht, der eine ausreichende und tabellenwirksame Erhöhung der tariflichen Gehälter und Löhne vorsieht. Einige Unternehmen haben sogenannte Vorweganhebungen angeboten. Sie bieten ihren Beschäftigten 5,3 Prozent mehr Geld ab dem 1. Oktober. „Augenwischerei“, meint Weller: „Das ist schön und gut, aber nur ein taktisches Instrument, um den Streitdruck zu nehmen.“ Der Handelsverband Deutschland (HDE) wirft Verdi vor, die Tarifverhandlungen zu blockieren. „Nicht Verdi blockiert die Tarifverhandlungen seit Monaten, sondern der HDE und damit die Arbeitgeberseite“, entgegnet Weller.
Wie viel fordern die Beschäftigten?
Verdi fordert in der Tarifrunde 2023 für eine Laufzeit von zwölf Monaten für den Einzelhandel, eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 15 Prozent, eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 200 Euro, eine Verdopplung der Sozialzulage sowie für den Großhandel eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 13 Prozent und eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 175 Euro.
Mit wie vielen Teilnehmern rechnet Verdi?
Gewerkschaftssekretär Robin Weller rechnet mit 300 Teilnehmern an der Demonstration in Karlsruhe aus dem Raum Mittelbaden-Nordschwarzwald.
Sind die Geschäfte trotzdem geöffnet?
Die Kunden müssen an den Streiktagen Geduld mitbringen. Die Geschäfte sind zwar geöffnet, „aber es gibt eine hohe Streikbereitschaft“, sagt Weller. Zwar werde in den Geschäften versucht, das fehlende Personal zu kompensieren, aber im ohnehin schon unter Personalnot leidenden Einzelhandel wird der Streik nicht unbemerkt bleiben.
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