Skip to main content

Sechs Tage Streik ab Mittwoch

Wie sehr der Bahnstreik Karlsruhe trifft, hängt von einer Berufsgruppe ab

Sechs Tage wird die Bahn ab Mittwoch bestreikt. Das wirkt sich auch auf den Großraum Karlsruhe aus. Wie sehr, hängt nicht von den Lokführern ab.

GDL Streik vor einem Bahnhof
Im Tarifkonflikt ist der GDL eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter besonders wichtig: von 38 auf 35 Stunden pro Woche bei vollem Lohnausgleich. Die Forderung hält die Bahn für unerfüllbar. Foto: Jan Woitas/dpa

Der sechstägige Bahnstreik wird auch in Mittel- und Nordbaden zu zahlreichen Zugausfällen führen. Wie stark der Regionalverkehr rund um Karlsruhe betroffen ist, hängt vor allem von den Stellwerksmitarbeitern der Deutschen Bahn (DB) ab. Legen die ihre Arbeit nieder, geht für die Stadtbahnen fast nichts mehr – obwohl deren Betreiber Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) gar nicht direkt bestreikt wird.

Deshalb spricht das Unternehmen davon, dass auf vielen Strecken „erhebliche Einschränkungen“ möglich sind. Stillstand droht den Linien S31, S32, S5, S51, S52, S6, S7, S71, S8 und S81. Streiken die Fahrdienstleiter der DB nicht, wird es trotzdem zu „vereinzelten Fahrtausfällen“ kommen. Die AVG setzt auf allen aufgezählten Linien auch Personal der DB Regio ein.

Stadtbahnen um Heilbronn am stärksten betroffen

Wie bei vergangenen Streiks besonders stark betroffen sind die Verbindungen von Karlsruhe nach Heilbronn (S4) sowie die Linien S41 und S42. Auf ihnen werde Personal der DB Regio „in großer Zahl“ eingesetzt, heißt es in einer Mitteilung der AVG. Die Verbindung von Karlsruhe nach Öhringen soll mindestens im Stundentakt fahren.

Für die Stadtbahnen zwischen Rheinstetten und Stutensee (S2) sowie von Linkenheim-Hochstetten bis ins Albtal (S1, S11 und S12) wird sich nichts ändern. Auch der Karlsruher Tram- und Busverkehr ist vom Bahnstreik nicht betroffen.

In Pforzheim und im Enzkreis sowie in der Ortenau gelten für den Bahnverkehr dieselben Einschränkungen wie im AVG-Gebiet: Streiken die Stellwerksmitarbeiter der DB, wird es Probleme geben. Ansonsten ändert sich für ÖPNV-Kunden nichts – es sei denn, sie wollen von der DB betriebene Anschlussverbindungen erreichen.

Bahn will einzelne RE- und RB-Fahrten ab Karlsruhe anbieten

Für die hat die Bahn ihr Notfallkonzept für Mittwoch vorgestellt. Beim Regionalexpress (RE) 2 von Karlsruhe nach Konstanz werden einzelne Züge fahren. Gleiches gilt für den RE7 von Karlsruhe nach Basel und zurück. Die Regionalbahn (RB) 74 zwischen Pforzheim und Tübingen wird ebenfalls vereinzelt bedient. Der IRE1 zwischen Karlsruhe und Stuttgart beziehungsweise Aalen wird von Go-Ahead betrieben und nicht bestreikt.

Die Züge zwischen Karlsruhe, Germersheim und Heidelberg (S3) sollen laut Bahn alle zwei Stunden fahren. Dasselbe gilt für die S33 zwischen Germersheim und Bruchsal. Die RE zwischen Mainz und Karlsruhe (RE4) sowie Karlsruhe und Kaiserslautern (RE6) fallen komplett aus, ebenso wie der RE73 zwischen Karlsruhe und Heidelberg. Auch im Fernverkehr gibt es zahlreiche Ausfälle.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat ihre Mitglieder von 2 Uhr in der Nacht auf Mittwoch (24. Januar) bis 18 Uhr am Montag (29. Januar) zum Streik aufgerufen. Sie will damit im Tarifstreit mit der DB Druck ausüben. Ein vor wenigen Tagen von der Bahn vorgelegtes Angebot hat die GDL zurückgewiesen. Den Fahrplan für die weiteren Streiktage will die Bahn zeitnah veröffentlichen. Aktuelle Informationen gibt es unter bahn.de.

nach oben Zurück zum Seitenanfang