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Retro Games feiert Geburtstag

Zurück in die Zukunft: Karlsruher Videospielfans gründen vor 20 Jahren ersten eingetragenen Verein

Retro Games feiert 20. Geburtstag: „Pac-man“ oder „Space Invaders“ am Spielautomaten ausprobieren? Das nostalgische Zocken macht der Verein Retro Games in neuen Räumen in Bulach möglich.

Retro Games Kulturzentrum Schauenburgstrasse
Retro Games ist mehr als ein Verein von Nerds und Zockern. Die Kollektion ist in die Museumsliste des Landes aufgenommen. Foto: Peter Sandbiller

Dicht aneinandergereiht stehen die wuchtigen Geräte mit ihren Joysticks, überall flimmert, blinkt und wabert es. Eine immense Sammlung so genannter Arcade-Spielautomaten gibt es bei Retro Games in Bulach zu entdecken. Der Karlsruher Verein war der erste seiner Art in Deutschland, der sich dem Erhalt und der Pflege der Videospielkultur gewidmet hat. „Pac-man“, „Donkey King“, „Space Invaders“, „Asteroids“ oder „Tetris“ lassen die Herzen derjenigen höher schlagen, die in den 70er und 80er Jahren aufgewachsen sind.

„Klar, ein wenig lassen wir hier unsere Jugend wieder aufleben. Aber wir pflegen auch ein Stück Kulturgeschichte“, sagt Mario Berluti, Kurator bei Retro Games. Der Verein mit 111 Mitgliedern feiert aktuell seinen 20. Geburtstag und das in neuen, größeren Räumen.

2021 zogen die Tech-Nerds von der Nordstadt ins neue Kunst- und Kulturzentrum Bulach und sind nun Untermieter beim P8. „Wir haben lange gesucht. Das war schon schwierig“, sagt der 54-jährige Software-Entwickler. Der Umzug war ja auch schwieriger, als nur ein paar Datenträger einzupacken. Schließlich mussten mehr als 200 Videospielautomaten, zahlreiche Konsolen und Flipper-Automaten untergebracht werden.

Retrogames-Kollektion aus Karlsruhe hat es in Museumsliste des Landes geschafft

Mittlerweile ist die Kollektion in die offizielle Museumsliste Baden-Württemberg aufgenommen worden. Vieles wird selbst restauriert. Eine Kooperation pflegt der Verein mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM). Unter den Automaten befinden sich auch wertvolle Sammlerstücke. „,Computer Space’ ist von 1971 und der erste Arcade-Automat der Welt. Sehr schön ist auch ,Gotcha’ von Atari von 1973“, sagt Berluti.

Aktuell gibt es eine Sonderausstellung zum 100. Geburtstag von Ralph Baer, dem Erfinder der Videospielkonsole. Eines ist den Machern von Retro Games wichtig: Vor allem bespielbar sollen die Automaten sein. Und so haben Jung und Alt sichtlich Freude am Zocken an den nostalgischen Automaten.

Sogar der Sitz des Spielers schlägt Haken

Werner Binder ist mit der Familie aus Baden-Baden zur Jubiläumsfeier am Wochenende gekommen. „Ich bin mit Sega und Atari aufgewachsen. Das ist echt 80er Jahre Feeling“, sagt er, während er am Joystick wirbelt und die Kinder gebannt zuschauen. Auch die Jugend ist von den Arcade-Automaten angetan.

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Milijan (15) agiert im „Space Harrier“ von 1985. Kurios: Der Sitz bewegt sich und schlägt regelrecht Haken. Auch Flipper, die einst in vielen Kneipen standen, haben es dem jungen Mann aus der Nordweststadt angetan. „Das ist echt realistisch, da passiert was“, meint er.

Ein Plus: das Miteinander beim Spielen

Ob Terminator oder Attack from Mars – die Kugeln werden fleißig abgeschossen. Auch die Kommunikation, das Miteinander beim Spielen, sei ein großes Plus, sagt Kay Weidenmann, ebenfalls Kurator bei Retro Games. Von „Jump and run“ und „Adventure“ bis zu frühen „Shooter-Games“ sei vieles in 50 Jahren Videospielgeschichte vertreten.

„Die Haptik, der Minimalismus der Spiele, die spezielle Graphik der Bildröhre – das alles fesselt auch heute noch“, sagt Berluti. Die spielfreudige Community in Bulach gibt ihm jedenfalls recht.

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