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Hohe Kosten

Barrierefreie Bushaltestellen in Zaisenhausen: Gemeinderat wartet erst einmal ab

Barrierefreiheit ist ein großes Thema in Gemeinden. In Zaisenhausen stellt man sich allerdings die Frage, ob 150.000 Euro nicht doch zu teuer sind, wenn der Bus nur dreimal am Tag hält. Auch andere Themen diskutiert der Gemeinderat.

Haltestelle im Regen
Die Haltestellen bei der Kirche und beim Rathaus in Zaisenhausen sollen in Zukunft barrierefrei sein. Da es aber nur wenige Busfahrten dort gibt, sieht die Gemeinde keine Eile. Foto: Susanne Lindacker

In Zaisenhausen sorgen aktuell einige Projekte für „Zündstoff“. Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle (parteilos) stellte bei der letzten Sitzung des Gemeinderates vor der Sommerpause unter anderem den Stand der Dinge beim Umbau von Haltestellen vor.

Mit dem Umbau von Bahngleisen, bei denen Barrierefreiheit hergestellt werde, komme die Gemeinde gesetzlichen Regelungen nach. Gleiches gelte für den Umbau von Bushaltestellen.

Unter anderem bei der Kelter sowie bei der Kirche und am Rathaus müssten Bushaltestellen so umgebaut werden, dass sie barrierefrei werden. Hierbei gelte es zu bedenken, dass der Busverkehr keine wesentliche Rolle in Zaisenhausen spiele, betonte die Rathauschefin.

Höhere Haltestellen können auch „Stolperfallen“ werden

Der Nutzen müsse in Relation zu den hohen Baukosten stehen. Insgesamt werde die Gemeinde nur dreimal täglich angefahren. Lediglich der Schülerverkehr nach Sulzfeld und Oberderdingen sei über die Buslinien abgedeckt und werde während der Sommerferien ganz eingestellt, so Wöhrle.

Erste Kostenschätzungen beliefen sich dagegen auf 150.000 Euro. Volker Geisel (Bürgerliste) gab zu bedenken, dass durch höhere Halstestellen auch „Stolperfallen“ geschaffen werden. Der Rat war sich einig: Zunächst gelte es abzuwarten und den Umbau erst im Zuge weiterer städtebaulicher Vorhaben anzugehen.

Bürgermeisterin Wöhrle fordert Geld für Kindergarten

Einen weiteren Anlass zur Diskussion gab die Betriebskostenabrechnung des Evangelischen Kindergartens. Für das vergangene Jahr entstanden Kosten in Höhe von rund 937.500 Euro, die aus dem Gemeindesäckel beglichen werden. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Steigerung des Gemeindeanteils 31,5 Prozent, so Wöhrle.

Sie bemängelte die fehlende Unterstützung für die Gemeinden und forderte Hilfe für kleine Kommunen: „Wir sind familienfreundlich und auf einem guten Weg – dennoch brauchen wir Förderung aus Landesmitteln.“

Steigende Bestattungskosten in Zaisenhausen sorgen für Unmut

Angeregt haben die Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause uuch über die neue Friedhof-Gebührenordnung debattiert.

Seit vergangenem Jahr erweiterte Zaisenhausen die Bestattungsformen. Die Mehrkosten finden nun ihren Niederschlag in der neuen Satzung. Diese wurde letztmalig vor sieben Jahren geändert. Betroffen davon sind die Urnen- und Baumgräber.

Details legte Verwaltungsmitarbeiterin Stefanie Sailer vor. Cathrin Wöhrle sagte, man habe sich nah am Mustervertrag orientiert, um Rechtssicherheit zu erlangen. Dadurch sei nun mit einer Kostendeckung von nahezu 65 Prozent zu rechnen.

Unzufrieden mit der Erhöhung, zeigte sich Gemeinderat Hartmut Hensgen, Mitglieder der Bürgerliste. Er stellte den Antrag, die Kosten nach Anzahl der Belegung anzupassen und plädierte auf das Verursacherprinzip.

Eine Belegung mit vier Urnen sei eher selten – meist werden zwei Urnen eingelegt, hieß es weiter. Er plädierte deshalb für eine geringe, anteilige Gebühr. Sein Vorschlag fand allerdings keine Mehrheit.

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