Skip to main content

Polizei zieht Bilanz

Zwei Verletzte bei Silvesternacht in Bretten

In Bretten und Umgebung bleibt es abgesehen von Böllerverletzungen weitestgehend ruhig. Wie das Polizeipräsidium Karlsruhe daneben die Silvesternacht bilanziert.

Feuerwerk über Bretten
Feuerwerk zeigt sich in der Silvesternacht am Himmel über Bretten beim Jahresübergang 2023 auf 2024. Foto: Tom Rebel

Keine Ausschreitungen, wenige Einsätze von Polizei und Feuerwehr sowie nur vereinzelte medizinische Notfälle – die Silvesternacht 2023 wird wohl als eine der ruhigsten in die Geschichte eingehen. Zumindest im Landkreis Karlsruhe. In Bretten und Umgebung blieb es besonders friedlich und, mit Ausnahme hunderter privater Feuerwerke, auch besonders ruhig.

„Andere Feuerwehren im Landkreis hatten bestimmt mehr zu tun“, meint Feuerwehrkommandant Oliver Haas. Zum Jahreswechsel mussten lediglich die Floriansjünger der Abteilung Ruit einmal ausrücken. Um 22.55 Uhr sei ein brennender Altkleidercontainer bei der Ruiter Festhalle gemeldet worden. Dabei habe es sich letztlich um einen kleineren Einsatz gehandelt.

Mancher Feierlustige geht mit Böllern einfach zu unachtsam um.
Oliver Haas
Feuerwehrkommandant in Bretten

„Unbekannte haben da wohl unachtsam abgebrannte Feuerwerkskörper entsorgt, die dann den Brand verursachten“, berichtet Kommandant Haas. An Silvester seien Vorfälle wie diese aber nichts Ungewöhnliches. Im vergangenen Jahr habe es noch einen Mülleimer auf der Diedelsheimer Höhe erwischt.

„So mancher Feierlustige geht mit Böllern einfach zu unachtsam um. Auch nach dem Abbrennen oder Abfeuern kann von diesen Objekten noch eine Gefahr ausgehen, wenn man sich falsch verhält“, so Haas.

Die Freiwilligen Feuerwehren hätten in diesem Jahr bereits im Vorfeld mit einer ruhigen Silvesternacht gerechnet. Ein Einsatzleiter sei in Rufbereitschaft gewesen. Einen gesonderten Bereitschaftsdienst mit einer möglichen Dauerpräsenz in den Feuerwehrhäusern bräuchte es im verhältnismäßig beschaulichen Kraichgau nicht.

235 Einsätze in Bretten und im restlichen Polizeibezirk des Präsidiums

Eine weitestgehend ruhige und ereignisarme Nacht vermeldete auch das Polizeipräsidium Karlsruhe. Im Berichtszeitraum von 23 bis 3 Uhr bearbeiten die einzelnen Polizeistellen insgesamt 235 Einsätze. Zu ihnen gehören auch das Revier in Bretten und umliegende Polizeiposten. Die Einsatzzahlen bewegten sich damit laut Polizeisprecher Florentin Ochner in einem üblichen Rahmen für Silvester.

Müll nach Silvester in Bretten
Feuerwerksmüll liegt in den Straßen von Bretten. Die Bitte der Behörden, ihn zu entsorgen, wurde auch in Oberderdingen, Sulzfeld oder Zaisenhausen ignoriert. Foto: Tom Rebel

Durchaus zufriedenstellend falle die Bilanz für die öffentliche Sicherheit im Dienstbezirk des Präsidiums Karlsruhe aus. „Nicht zuletzt durch die starke Präsenz von Polizeikräften im öffentlichen Raum waren in der Silvesternacht keine Verbrechenstatbestände wie Raub- oder Sexualdelikte zu verzeichnen“, berichtet Ochner.

Polizei Karlsruhe ahndet Körperverletzungen, Alkoholfahrten oder Ruhestörungen

Die Polizei habe in der Silvesternacht unter anderem 23 Ruhestörungen, fünf Sachbeschädigungen, 25 Körperverletzungs- und zwei Diebstahlsdelikte registriert. Zudem seien sechs Verfahren wegen Alkohol beziehungsweise Drogen im Straßenverkehr eingeleitet worden. Daneben mussten 42 Platzverweise ausgesprochen werden, fünf Personen wurden, überwiegend alkoholbedingt, in Gewahrsam genommen.

Inwieweit bestehende Böllerverbote im Bereich von Altstädten und Fachwerkhäusern eingehalten wurden, konnte die polizeiliche Pressestelle am Neujahrstag noch nicht genauer sagen. In der unmittelbaren Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen war das Abbrennen von Feuerwerkskörpern und Knallkörpern strengstens untersagt.

Was war los in Brettens historischer Altstadtkulisse?

Darum war in Bretten insbesondere auf dem Marktplatz das Abbrennen von Pyrotechnik aufgrund der unmittelbaren Nähe zu den historischen Bauten verboten. Das Brettener Ordnungsamt hatte darauf in den Tagen vor dem Jahreswechsel wiederholt aufmerksam gemacht.

Die Bitte der Behörde, Feuerwerksreste ordnungsgemäß zu entsorgen, wurde hingegen mancherorts ignoriert. In einigen Brettener Straßen fanden sich am Neujahrstag noch abgebrannte Feuerwerksbatterien. Ein ähnliches Bild ergab sich auch in manchen Straßenzügen in Oberderdingen, Sulzfeld und Zaisenhausen. Hier dürften in den nächsten Tagen dann die Kehrmaschinen rollen.

Ein Hörsturz und dann noch Schwarzpulver im Auge

In der Brettener Rechbergklinik wurden in der Silvesternacht zwei Patienten eingeliefert, die sich beim Hantieren mit Feuerwerk leicht verletzt hatten. „Ein 17-Jähriger klagte über einen Hörsturz. Ein Böller explodierte wohl neben seinem Ohr. Das Trommelfell war allerdings unverletzt“, schildert Dr. Evgenios Tzifris, Sektionsleiter der Unfallchirurgie. Die Klinik habe den jungen Mann an einen HNO-Arzt überwiesen.

Ein anderer Jugendlicher habe Schwarzpulver ins Auge bekommen und habe einen Augenarzt aufsuchen müssen. „Außerdem behandelten wir noch einige Schnittwunden und Sprunggelenksverletzungen. Die gibt es in dieser Form und Häufigkeit auch an allen anderen Tagen im Jahr“, so Tzifris. Ein Mann habe sich beispielsweise beim Brotschneiden die Hand verletzt.

nach oben Zurück zum Seitenanfang