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15 Meter Banner

Brettener Künstler und Schüler kaschieren gemeinsam graue Schulhof-Wände

Zwischen 60 und 70 Schüler machen mit beim Wettbewerb der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule in Bretten. 16 von ihnen sind die Glücklichen, deren Bilder fortan den Schulhof schmücken. Doch auch die anderen bekommen noch ihren Auftritt.

Zusammen mit Schülern rollen Künstler Tom Rebel und Fachschaftsleiterin Anne Kempter die Banner vor der grauen Betonwand auf dem Schulhof aus.
Zusammen mit Schülern rollen Künstler Tom Rebel und Fachschaftsleiterin Anne Kempter die Banner vor der grauen Betonwand auf dem Schulhof aus. Foto: Catrin Dederichs

Es wird bunt auf dem Pausenhof der Johann-Peter-Hebel-Gemeinschaftsschule in Bretten. Gemeinsam mit dem Künstler Tom Rebel haben Schüler aller Jahrgangsstufen ein gut 15 Meter langes und 1,75 Meter hohes Kunstwerk in Form von zwei Bannern erschaffen.

Kommende Woche soll es angebracht werden. Fortan werden also farbenfrohe Bilder die aktuell noch grauen und braunen Wände beim Fahrradstellplatz aufhübschen.

Das Projekt ist klassenübergreifend

Das Projekt war offen für alle Klassen, thematisch sollte es um die Schule gehen. Technisch und inhaltlich durften sich die Kinder ausleben. Und das zeigt sich in den fertigen Bildern. Monster mit drei Augen hängen neben Schulmaskottchen, Sportklamotten, Schriftzügen, helfenden Händen oder Selbstporträts.

Zwischen 60 und 70 Schüler reichten ihre Arbeiten ein, erzählt Rektor Wolfgang Halbeis. 16 von ihnen schafften es schließlich auf die Banner.

Vor allem die graue Betonwand war Halbeis schon lange ein Dorn im Auge. „Da war ein hässliches Graffiti drauf“, erzählt er. Mit einem Kunstwerk von Rebel wollte er die Wand kaschieren.

Ich habe gesagt, es ist eure Schule, wir nehmen Arbeiten von euch.
Tom Rebel
Künstler

Der Künstler, der auch als BNN-Fotograf arbeitet, hatte eine andere Idee. „Ich habe gesagt, es ist eure Schule, wir nehmen Arbeiten von euch“, sagt Rebel.

Ein Gemeinschaftswerk von Schülern, Lehrern, Künstler und einem Brettener Unternehmen

Im Endeffekt wurde es ein Gemeinschaftsprojekt. Die Kinder malten und Rebel sorgte mit Digitaltechnik dafür, dass ein Gesamtwerk daraus entsteht. Ein Brettener Unternehmen druckte die Arbeit auf zwei Planen.

Ein Großteil der jungen Künstler ist dabei, als Halbeis und Rebel die Banner probeweise vor den Wänden ausrollen. Fünftklässlerin Amelie Dürr entdeckt gleich ihr Werk: Mamas Turnschuh im Großformat. „Ich finde cool, dass mein Bild ausgewählt ist“, sagt sie.

Ich habe in der Schule angefangen zu malen, aber das sah komisch aus.
Lotta Hirsch
Fünftklässlerin

Lotta Hirsch, ebenfalls fünfte Klasse, geht es genauso. Um dabei zu sein, legte sie sich ordentlich ins Zeug. „Ich habe in der Schule angefangen zu malen, aber das sah komisch aus“, erzählt sie. Also nahm sie Block und Pinsel mit nach Hause und fing dort noch einmal von vorn an.

Ich gehe davon aus, dass man sich das zehn Jahre lang gut anschauen kann.
Tom Rebel
Künstler

Die Banner bestehen aus einer Lastwagen-Plane, die Farben sind speziell für den Außenbereich. Dadurch sind die Banner robust und abwischbar, sagt Rebel. „Ich gehe davon aus, dass man sich das zehn Jahre lang gut anschauen kann.“

Verantwortlich für das Projekt ist Fachschaftsleiterin Anne Kempter. „Uns war wichtig, dass die Technik und die Motive frei sind“, sagt sie. Zudem sollten alle Jahrgangsstufen vertreten und das Bild eines Inklusionskindes dabei sein.

16 Arbeiten wählten Rebel und die Lehrer aus – ergo bemühten sich rund 50 Kinder vergeblich um einen Platz auf der Schulhofwand. „Natürlich waren sie sehr enttäuscht“, sagt Kempter. Doch auch diese Bilder will die Schule präsentieren und entsprechend würdigen, versichert Halbeis. Kommende Woche soll es deshalb eine Vernissage mit allen Arbeiten geben.

Tom Rebel haben sie jedenfalls schon jetzt begeistert. „Die Schüler haben das wunderbar gemacht“, sagt er.

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