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Grabwespe im Garten

Der Stahlblaue Grillenjäger breitet sich in Bretten aus

Sie lähmt ihre Opfer durch Stiche, ist aber für Menschen völlig harmlos. Eine Grabwespe ist im Kraichgau inzwischen immer häufiger zu beobachten.

Grillenjäger mit erbeuteter Heuschrecke.
Grillenjäger mit erbeuteter Heuschrecke. Foto: Gerhard Dittes

Ursprünglich in Mittel- und Nordamerika beheimatet und in den 1960er-Jahren nach Frankreich eingeschleppt, hat sich diese Grabwespe inzwischen über weite Teile Europas ausgebreitet.

Im August 2015 wurde der Stahlblaue Grillenjäger von einem Mitarbeiter des BUND zum ersten Mal zwischen Bretten und Neibsheim beobachtet.

BUND Bretten stellt Nistklötze für den Grillenjäger auf

Der wissenschaftliche Name Isodontia mexicana soll auf sein Herkunftsland hinweisen. Der deutsche Name Stahlblauer Grillenjäger bezieht sich auf die braunen, aber je nach Lichteinfall blau schimmernden Flügel und die Versorgung seiner Nachkommen mit Grillen und Heuschrecken.

Diese etwa zwei Zentimeter große, völlig schwarz gefärbte Grabwespe ist unverwechselbar und leicht zu erkennen. Die Verbindung zwischen Brust und Hinterleib besteht aus einem langen, nach unten gekrümmten Stiel. Diese friedlichen Insekten lassen sich beim Besuch von Blüten leicht und gefahrlos aus der Nähe beobachten.

Nach der Paarung suchen die Weibchen eine geeignete Stelle für die Anlage ihrer Brutzellen. Sie bevorzugen dabei Hohlräume, wie sie der BUND seit vielen Jahren bereitstellt: Bohrlöcher in Nistklötzen für Wildbienen mit einem Durchmesser von acht Millimetern.

Dann machen sie sich auf die Suche nach Beutetieren, wie zum Beispiel Eichenschrecken oder Grillen. Diese werden durch einen gezielten Giftstich gelähmt und in den Hohlraum im Flug transportiert. Die aus den Eiern des Grillenjägers schlüpfenden Larven verspeisen dann die gelähmten Opfer bei lebendigem Leib.

Grillenjäger transportieren Grasblättchen im Flug

Auffällig ist die Verwendung von Grasblättchen, die ein Mehrfaches der Körperlänge des Grillenjägers betragen. Sie werden im Flug zum Nistplatz befördert und als Trennwände zwischen den Brutzellen verwendet. Nach der Fertigstellung der Nestanlage wird der Eingang mit einem unverwechselbaren, auffälligen Pfropfen aus Grasblättchen zugestopft.

Nach Beobachtungen des BUND werden immer mehr Nisthilfen, die für den Schutz von Wildbienen bereitgestellt werden, vom Stahlblauen Grillenjäger genutzt. Offensichtlich scheint sich diese „neue“ Grabwespe im Kraichgau wohlzufühlen.

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