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Pforzheimer und Weißhofer Straße

Die Sanierung einer Hauptverkehrsader durch Bretten dauert drei Jahre

Lärm, Staub, Parkplatznot und Umleitungen kennen Brettener dank der Großbaustelle Sporgasse. Nun kommen drei Jahre Umbau einer Hauptverkehrsader dazu.

Ein Blick in die Pforzheimer Straße, gesehen vom Standpunkt auf Höhe der Georg-Wörner-Straße
Blick aufwärts: Die Pforzheimer Straße wird ab diesen Juli saniert. Nach dem Peter-und-Paul-Fest geht es los zwischen der Kreuzung mit der Georg-Wörner-Straße und der Friedrichstraße. Der erste Bauabschnitt soll bis zum PuP 2024 fertig werden. Zwei einjährige Bauabschnitte folgen. Foto: Tom Rebel

Die Stadt „geht ans Eingemachte“, so eröffnete Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) einen Info-Abend, zu dem gut 60 Bürgerinnen und Bürger ins Alte Rathaus gekommen sind, unter ihnen auch Stadträte. Gleich ist klar: Einschränkungen bleiben nicht aus, wo eine zentrale Verkehrsader saniert wird.

Der Umbau der Pforzheimer Straße und der Weißhofer Straße soll drei Jahre dauern, bis Sommer 2026. Start ist direkt nach Peter und Paul 2023. Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und gemeinsam genutzter Raum für Radler, Passanten und Autos sind die Ziele, sagte Bauamtsleiter Fabian Dickemann. Unterirdisch werden Leitungen und Kanäle für Gas, Wasser und Strom erneuert und das Nahwärmenetz vorbereitet.

Details der Pläne schüren Hoffnung auf eine schönere Innenstadt: Helles Pflaster zu Füßen sollen Menschen künftig auf der Außenbestuhlung der Gastronomie ihr Bier trinken oder unter Bäumen in Wassertröge aus Granit schauen.

Die Maßnahme wird mit Vorlauf am Gölshauser Dreieck mit Schildern angekündigt. Die Umleitungen führen großräumig über die Bundesstraßen 35 und 294. Sie werden noch mehrfach kommuniziert. Dass die Bebauung auf dem Sporgassenareal nicht ganz bis zum Peter-und-Paul-Fest (PuP) fertig werde, so der OB, sorgte für Unmut, da zudem die B35 zeitweise überlappend ebenfalls gesperrt ist.

Zu Fuß bleiben alle Gebäude erreichbar, jedoch nicht mit dem Auto. Für je ein Jahr jedes Bauabschnitts sind Zufahrten ausgeschlossen: Der erste Abschnitt dauert von Juli 2023 bis Juni 2024, der zweite bis Juni 2025 und der dritte bis Juni 2026. „Immer nach dem Peter-und-Paul-Fest bis zum nächsten, nach Brettener Zeitrechnung“, sagte der OB.

Der erste Abschnitt beginnt oberhalb der Kreuzung Georg-Wörner- und Pforzheimer Straße. Zwar gehört die Kreuzung darüber – Friedrichstraße Ecke Pforzheimer Straße – zum ersten Abschnitt. Doch sie wird erst im Sommer 2024 abgewickelt, damit der Verkehr bis dahin weitestgehend im Fluss bleibt.

Kurzzeitparkplätze für Geschäfte und ihre Kunden sind eingeplant

Der zweite Abschnitt liegt in der Kurve unterhalb der Kirche bis zur Ecke des Alten Rathauses. Und im dritten Bauabschnitt geht es am Marktplatz vorbei die Weißhofer Straße entlang bis zur Einmündung Sporgasse.

Wie auf den anderen werden auch im dritten Abschnitt zwei Kurzzeitparkplätze entstehen, daneben Radstellplätze und am Marktplatz zudem sechs für Motorräder. Ein Behindertenparkplatz ist hier geplant.

Umbau Pforzheimer und Weißhofer Straße
Umbau Pforzheimer und Weißhofer Straße Foto: BNN-Infografik

Gut ein Dutzend Fragen stellten Bürger, nachdem Dickemann mit einer Fotostrecke den aktuellen Zustand gezeigt hatte. „Wie komme ich zu meinem Haus neben der Bäckerei Leonhardt?“, fragte eine Anwohnerin. „Zu Fuß“, antwortete Bürgermeister Michael Nöltner (CDU). „Und wo parke ich dann mein Auto?“

Nadelöhr Georg-Wörner-Straße bereitet vielen Sorge

Auch auf weitere Fragen versicherte Ordnungsamtsleiter Simon Bolg, kostenlose Parkmöglichkeiten für Betroffene würden geschaffen, etwa auf dem Seedamm. Die Stadt will die Verkehrssituation auch im Umfeld im Auge behalten, wie etwa in der Georg-Wörner-Straße. Die sei heute schon ein Nadelöhr, mahnten mehrere Bürger.

Dickemann erläuterte, die Fahrbahndecke aus hellem Pflaster werde eine fließende Flächenoptik ergeben, auch weil die Bordsteine mit nur drei Zentimetern niedrig seien. Den sogenannten „shared space“, also geteilten Raum, sollen Fußgänger, Radler und Autos gemeinsam nutzen. Die Bordsteinlösung hilft Sehbehinderten, den Rand des Straßenraums zu erkennen.

Stadtwerke werbe mit Preisnachlass bei Nahwärmeauftrag in Bauzeit

Denn trotz Verkehrsberuhigung dürfen Anlieger die Straßen nach Fertigstellung ihres Abschnitts weiter mit dem Pkw befahren, wie bisher von oben nach unten. Radler können künftig zudem ab der Einmündung Friedrichstraße aufwärts fahren.

Zu neuen Leitungen und Kanälen kommen Anschlüsse fürs Nahwärmenetz auf der ganzen Strecke. Nutzbar wird die Nahwärme aber erst am Ende, im Sommer 2026, so Stadtwerkechef Stefan Kleck. Er warb aber schon mit 2.000 Euro Netto-Preisnachlass für alle, die während der Bauphase einen Anschluss an die Nahwärmeversorgung beauftragen.

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