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Dialog mit Bürgern

Deshalb steht die Brettener Eisbahn auf der Kippe

Bretten muss Energie sparen. Ob es dieses Jahr eine Eisbahn gibt, ist daher noch ungewiss. Die Energie-Krise war eines der Themen, über die Oberbürgermeister Martin Wolff mit Bürgern diskutierte.

Brettens OB Martin Wolff (Mitte) diskutiert mit Bürgern über stadtpolitische Themen.
Dialog mit den Bürgern: Brettens Oberbürgermeister Martin Wolff (Mitte) bezog beim Stammtisch im Rahmen des Kultursommers Stellung zu stadtpolitischen Themen. Foto: Tom Rebel

Die schwierige Lage am Energiemarkt, die Zukunft der Mobilität in der Region sowie die Gartenschau, die 2031 in der Bretten stattfindet, sind drei von vielen Themen, die den Menschen derzeit auf den Nägeln brennen.

Dazu bezog Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) am Mittwochabend Stellung, als er in lockerer Atmosphäre auf dem Alfred-Leicht-Platz den Bürgern Rede und Antwort stand. Die Veranstaltung war einer von drei Stammtischen, die während des Brettener Kultursommers stattfinden.

Wolff informierte die acht anwesenden Bürger sowie die Stadträte Ariane Maaß (fraktionslos) und Hermann Fülberth (die aktiven) zunächst über ein Treffen, das vormittags im Karlsruher Rathaus stattgefunden hatte.

Stadt Bretten will Energiebedarf um 20 Prozent senken

Dabei hatten Karlsruhe, Baden-Baden, Rastatt, Ettlingen, Rheinstetten, Bruchsal und eben Bretten eine großangelegte Kampagne auf den Weg gebracht, um ihren Bürgern beim Energiesparen zu helfen. Auch die jeweiligen Stadtwerke sind hier mit im Boot.

Das gemeinsame Ziel ist es, im Winter angesichts des drohenden Energie-Engpasses den Verbrauch um 20 Prozent zu senken. „Das sollte gut abgestimmt sein, wir wollen hier keinen Flickenteppich haben“, sagte der Brettener Rathauschef.

Im bereits vor einigen Wochen installierten „Krisenstab Energie“ mache die Stadtverwaltung sich Gedanken, wo und wie die Stadt Energie sparen könne, sagte Wolff.

Auf dem Prüfstand sei beispielsweise die Weihnachtsbeleuchtung, die traditionell in der Vorweihnachtszeit die City schmückt. Ob es auf dem Weihnachtsmarkt in diesem Jahr eine Eislaufbahn geben wird, soll sich „frühestens Mitte September“ entscheiden, teilte der OB auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Man müsse hier genau abwägen – einerseits müsse man Energie sparen, andererseits wolle man den Bürgern auch etwas bieten.

Wir haben mittlerweile keinen Quadratmeter an Gewerbefläche mehr.
Martin Wolff, Oberbürgermeister der Stadt Bretten

Einen großen Raum bei der abendlichen Diskussionsrunde nahm der Themenkomplex Mobilität ein. Ob es im Zuge der geplanten Südwestumfahrung zwischen Rinklingen und Diedelsheim ein neues Gewerbegebiet geben werde, wurde der OB gefragt. „Das ist nicht geplant“, lautete die knappe Antwort des Verwaltungschefs.

Sehr wohl komme die siebte Erweiterung des Gewerbegebiets Gölshausen, die längst beschlossen ist, sagte Wolff. Die Erklärung schob er direkt hinterher: „Wir haben mittlerweile keinen Quadratmeter an Gewerbefläche mehr. Das hat letztlich zur Folge, dass Firmen abwandern.“ Die Stadt setze auf moderates Wachstum und wolle Gewerbe ansiedeln, das zu Bretten passt, führte Wolff weiter aus.

Forderung nach mehr Radwegen in Bretten

In Sachen Radverkehr diskutierte die Runde kontrovers. Trotz ihrer Topografie könne man die Stadt Bretten sehr wohl zu einer „Fahrradstadt“ machen, meinten mehrere Bürger. Hierfür müsse die Stadt unbedingt mehr Fahrradwege im Stadtgebiet ausweisen. Das habe man bereits getan, allerdings stoße man immer wieder an Grenzen, gab der OB zu Protokoll.

Etliche Brettener Straßen seien schlichtweg zu eng, um dort separate Fahrradspuren auszuweisen – Radfahrer müssten dann auf der Fahrbahn fahren. „Aber das funktioniert, wenn jeder auf den anderen Rücksicht nimmt“, meinte der OB.

Mit Blick auf die Gartenschau fragten die Bürger Wolff nach dem aktuellen Planungsstand. Basierend auf der Machbarkeitsstudie sei die Stadt nun an der Feinplanung, diese soll nächstes Jahr abgeschlossen sein. Die Verwaltung gehe derzeit von einer vier- bis fünfjährigen Planungszeit aus, ebenso lang werde man für die Umsetzung brauchen, sagte Wolff.

Durch die Gartenschau bekomme man die Chance, eine neue Aufenthaltsqualität in Bretten zu schaffen. Deshalb wolle die Stadt die Bürger unbedingt einbeziehen: „Wir hoffen hier auch auf Ideen von den Bürgern.“

Man darf Bretten und Eppingen nicht vergleichen.
Hermann Fülberth, Stadtrat der Aktiven-Fraktion

Man könne sich hinsichtlich Planung und Konzeption ja an Eppingen orientieren, wurde angemerkt. Dort findet in diesem Jahr die Gartenschau statt. Dem widersprach Aktiven-Stadtrat Fülberth energisch: „Man darf Bretten und Eppingen nicht vergleichen.“ In Eppingen seien gerade die räumlichen Voraussetzungen komplett anders.

Er mache sich viel mehr Gedanken über die Kosten, sagte Fülberth. Man müsse abwarten, ob man sich eine Gartenschau in der bislang angedachten Dimension in ein paar Jahren überhaupt noch leisten könne.

Weitere Themen waren der befürchtete Laden-Leerstand im Erdgeschoss des Gebäudes in der Weißhofer Straße 2, nachdem der bis dato dort beheimatete Käseladen schließt, sowie die Baustelle am Melanchthon-Gymnasium und die damit einhergehende Straßensperrung.

Außerdem der Abriss des bisherigen Altenheims St. Laurentius und das neue Sparkassen-Gebäude mit seiner nach Meinung vieler Brettener viel zu dunklen Fassade.

Zudem regten die Bürger an, dass die Stadt sie stärker mit ins Boot holen sollte. „Bürgerbeteiligung ist immer gut“, sagte der OB hierzu. Wenn dann aber kaum einer mitmache, wie es in der Vergangenheit immer wieder vorgekommen sei, dann sei das Ergebnis doch „sehr überschaubar“, meinte der Rathauschef.

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