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Was tun bei Herz-Kreislauf-Stillstand?

DRK Bretten bietet kostenlosen Crashkurs für Wiederbelebung an

Es ist ein Wettlauf mit der Zeit: Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bleiben nur wenige Minuten für eine erfolgreiche Wiederbelebung. Doch viele wissen gar nicht, wie das geht.

Zwei Personen simulieren Wiederbelegung
Nur wenige Minuten Zeit bleiben bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand für eine erfolgreiche Wiederbelebung. Rettungssanitäter Martin Spohner und Andrea Schwarz demonstrieren, wie das geht. Foto: Tom Rebel

Die ersten drei Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand sind entscheidend. Denn danach sterben pro Minute zehn Prozent der Gehirnzellen des Betroffenen irreparabel ab, mit jeder Minute sinken die Überlebenschancen.

Nach zehn Minuten sieht es also ziemlich mau aus. Sagt einer, der es wissen muss: Martin Spohner ist ausgebildeter Rettungssanitäter und stellvertretender Bereitschaftsleiter des DRK Bretten. Dutzende von Reanimationen hat der 45-jährige Informatiker, der in Oberderdingen lebt, schon durchgeführt. Und noch mehr Kurse zu diesem Thema gegeben.

Bei einem Herzstillstand sind zehn Minuten schon zu lang.
Andrea Schwarz
Landtagsabgeordnete der Grünen

Das Problem: „Bei einem Herzstillstand sind zehn Minuten schon zu lang“, ergänzt Andrea Schwarz. Als Landtagsabgeordnete der Grünen ist sie auch für Bevölkerungsschutz und Rettungsdienste zuständig. Das Thema Wiederbelebung liegt ihr am Herzen.

Nach ihrer Überzeugung sollten viel mehr ganz normale Bürgerinnen und Bürger mit der Wiederbelebung vertraut sein. „Die gesetzlich vorgeschriebene Hilfsfrist für die Rettungsdienste beträgt derzeit 10 bis 15 Minuten“, erklärt Schwarz, und sie werde auch weitgehend eingehalten. Doch selbst wenn die Rettungskräfte innerhalb dieses Zeitfensters beim Patienten eintreffen, sei es oft schon zu spät.

Brettener sollen wissen, wie eine Herzdruckmassage funktioniert

„Darum wäre es so wichtig, dass noch viel mehr Bürgerinnen und Bürger wissen, wie eine Herzdruckmassage funktioniert“, sagt Schwarz. Denn die seien ja in aller Regel unmittelbar mit dabei, wenn so ein Notfall passiert, und könnten bei schnellem Eingreifen Leben retten. Und zahllose Pflegefälle und viel Leid verhindern. Aus diesem Grund setzt sich die Abgeordnete dafür ein, das Thema in die breite Öffentlichkeit zu tragen.

Bereits im Jahr 2020 hatte sie zusammen mit dem DRK geplant, Schulung zur Wiederbelebung anzubieten. Doch dann machte Corona einen Strich durch diese Pläne. Jetzt greifen Schwarz und das DRK Bretten die Sache erneut auf. Am Donnerstag, 27. Juli, bietet das DRK von 16 bis 17.30 Uhr einen Reanimationskurs im Crash-Format an: Alles Wichtige in 90 Minuten.

An Puppen wird praktisch geübt

„Das ist kein Erste-Hilfe-Kurs, wir beschränken uns ausschließlich auf die Reanimation“, sagt Martin Spohner, der die Schulung in den Räumen des Brettener DRK im Breitenbachweg hält. Wann ist jemand bewusstlos? Woran erkenne ich das? Und was ist dann genau zu tun? Und in welcher Reihenfolge? Genau darum soll es in diesem Reanimationskurs gehen. Auch die Praxis kommt nicht zu kurz: Die Herzdruckmassage wird an Puppen ganz konkret geübt. Wo muss man ansetzen, wie stark drücken? Und in welchem Rhythmus? All das erfahren die Teilnehmer nebst vielem anderen Wissenswerten.

„Zeit ist der alles entscheidende Faktor“, sagt der Rettungssanitäter. Erst vor wenigen Wochen hatte er miterlebt, wie ein älterer Mann bei einer Veranstaltung einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitt. Weil kompetente Helfer zu Stelle waren, wurde der Mann innerhalb von vier Minuten reanimiert und überstand die Attacke ohne bleibende Schäden.

Kurs in Bretten soll die Angst nehmen

„Es geht auch darum, den Leuten die Angst zu nehmen, etwas falsch zu machen“, sagt Andrea Schwarz. Doch falsch machen könne man eigentlich gar nicht viel, außer, dass ein paar Rippenbögen reißen. Doch das sei bei einer Wiederbelebung kaum zu vermeiden. Aber nichts zu tun, könne für den Betroffenen tödlich enden. Und beim Nicht-Helfer belastende Schuldgefühle hinterlassen.

Kurs Wiederbelebung

Der Reanimationskurs läuft am Donnerstag, 27. Juli von 16 bis 17.30 Uhr im Brettener DRK-Zentrum im Breitenbachweg. Eine Anmeldung unter (0 72 52) 5 86 46 37 oder per E-Mail an kontakt@drk-bretten.de ist notwendig. Der Kurs ist kostenlos.

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