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Radweg zwischen Gondelsheim und Bretten

Zu spät informiert: Gemeinderat kritisiert den Gondelsheimer Bürgermeister

Zwischen Bretten und Gondelsheim soll ein neuer Radweg entstehen. Der Gemeinderat fühlt sich bei der Planung übergangen.

Ob desolater Postweg (unser Foto) oder entlang der Bahnlinie - die Gondelsheimer Grünen fühlen sich von Bürgermeister Markus Rupp zum geplanten Raadweg schlecht informiert.
Desolater Postweg: Die Gondelsheimer Grünen fühlen sich von Bürgermeister Markus Rupp zum geplanten Radweg schlecht informiert. Foto: Arnd Waidelich

Es war eine harmlose Frage, mit der Otto Mansdörfer saalbachabwärts einen Tsunami in Gondelsheim auslöste. Wie denn der Sachstand zum gemeinsamen Radweg zwischen Bretten und Gondelsheim sei, wollte der Grüne Ende September bei einer Sitzung des Ausschusses der Verwaltungsgemeinschaft Bretten/Gondelsheim wissen.

Das sei im Wesentlichen schon in trockenen Tüchern, erklärte Cornelia Hausner dem Fragesteller. Ein Planungsbüro habe den Auftrag. Der Förderantrag sei schon gestellt.

Grüne-Fraktion regt Debatte an

Diese Bemerkung ließ Roland Fella, ebenfalls Mitglied in diesem Ausschuss und grüner Gondelsheimer Gemeinderat, nicht ruhen. Unter dem Tagesordnungspunkt „Anfragen aus dem Gemeinderat“ griff er das Thema in der jüngsten Sitzung noch einmal auf.

„In aller Freundschaft“, so wandte er sich an Bürgermeister Markus Rupp und den Hauptamtsleiter Sören Rexroth, wolle er darauf hinweisen, dass der Gemeinderat nicht über einen Planungsauftrag für den Radweg informiert worden sei. Ein Auftrag, bei dem es letzten Endes immerhin um 220.000 Euro für Gondelsheim gehe.

Roland Fella könne dieses Verhalten des Bürgermeisters nicht akzeptieren. Es sei nicht der richtige Weg, ein so großes Projekt auf diese Weise durchzusetzen. Er sah den Gemeinderat in der Rolle einer Marionette.

Das hätte man besser kommunizieren können.
Markus Rupp, Bürgermeister

Seine Fraktionskollegin Claudia Dickemann-Kohler bezeichnete das Verhalten des Bürgermeisters als Verstoß gegen die Gemeindeordnung und gegen die Pflicht, den Gemeinderat von Planungen zu unterrichten. „Wir waren nicht informiert“, monierte Fella und bat die anderen Fraktionen um Auskunft, wie sie den Vorgang beurteilen.

Gemeinderat kritisiert fehlende Transparenz

Die Freien Wähler ließen sich auf diese Frage hin nicht lange bitten. „Ich war auch erstaunt, dass wir diese Informationen von der Brettener Verwaltung bekommen haben“, setzte Christoph Brauch nach. „Wir hätten uns gewünscht, dass wir im Vorfeld hätten darüber diskutieren können. Sie haben die Entscheidung vorweggenommen.“

Sein Fraktionskollege Andreas Bürker hatte gar eine ganze Liste an Projekten parat, für die er fehlende Transparenz beklagte. Er wünschte sich regelmäßige Updates von aktuellen oder wichtigen Projekten.

Der Gescholtene räumte Fehler ein. „Das hätte man besser kommunizieren können“, gestand Markus Rupp (SPD). Den Schuh allerdings ziehe er sich nicht an, dass er generell verdächtigt werde, mit Informationen hinter dem Berg zu halten.

Sirenensystem in Gondelsheim wird modernisiert

Einstimmig fiel hingegen die Entscheidung aus für einen Grundsatzbeschluss zur Erstellung einer Konzeption zur Biotop-Vernetzung. Die Konzeption bringe „eine Aufwertung unserer Flur, die das in vielen Bereichen noch notwendig hat“, meinte Markus Rupp.

Gebilligt wurde auch die Modernisierung des Gondelsheimer Sirenensystems. Mit nur zwei Standorten beim Rathaus und im Gondelsheimer Gewerbegebiet im Süden könnten die digitalen Hochleistungssirenen ganz Gondelsheim ausleuchten, informierte Hauptamtsleiter Sören Rexroth.

Hinweis der Redaktion

In einer früheren Version dieses Artikels haben wir geschrieben, dass der Auftrag für den Radweg bereits erteilt sei. Das ist nicht korrekt.

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