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Steigende Nichtschwimmerzahl

Gondelsheimer Nachwuchs hat viel Spaß beim Schwimmkurs in Heidelsheim

Die Gemeinde Gondelsheim und zwei Fachkräften haben Schwimmkurse für Kinder ins Leben gerufen. Das Einzugsgebiet reicht von Heidelsheim bis nach Pforzheim.

Diese Kinder aus Gondelsheim lernen derzeit auf Initiative von Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp schwimmen.
Kinder aus Gondelsheim lernen derzeit auf Initiative von Gondelsheims Bürgermeister Markus Rupp schwimmen. Foto: Claudia Pospieszczyk

Die Gemeinde Gondelsheim lässt ihre Kinder vorbereitet zum Schwimmen gehen. Angesichts langer Wartelisten für Schwimmkurse hat Bürgermeister Markus Rupp (SPD) Verantwortung übernommen und in Kooperation mit den Schwimmlehrern Thorsten Kolein und Kai Widenmeyer Gondelsheimer Eltern ein Schwimmkursangebot für Kinder ermöglicht. Neben Sponsorengeldern der Sparkasse hat auch die Gemeinde ihre Kasse geöffnet und Geld für das Projekt zur Verfügung gestellt.

„Eine halbe Stunde nach der Veröffentlichung des Angebotes waren bereits rund 35 der 40 Plätze vergeben“, sagt Rupp und freut sich über die große Resonanz. Dass Kinder schwimmen lernen, ist ihm ein besonderes Anliegen.

„Die Zahl der Kinder zwischen fünf und sieben Jahren, die nicht schwimmen können, steigt. Uns war als Gemeinde wichtig, unseren Teil dazu beizutragen, dem entgegenzuwirken.“

Wasserratten im Heidelsheimer Schwimmbad sind konzentriert bei der Sache

Bei den sonntäglichen Kursen im Heidelsheimer Schwimmbad fällt vor allem eines auf: Die Wasserratten im Alter ab fünf Jahren sind diszipliniert und konzentriert bei der Sache.

Zu verdanken ist das den Schwimmlehrern Thorsten Kolein und Kai Widenmeyer. Die zwei Männer schaffen es, die Nachwuchsschwimmer mit einer Mischung aus viel Spaß, Vertrauen und gelegentlicher Strenge zu motivieren. „Wir haben viel Erfahrung im Umgang mit Kindern. Als Sportlehrer geben wir an unseren Schulen Schwimmunterricht und geben schon lange Kurse bei der Bruchsaler Volkshochschule“, erzählt Thorsten Kolein.

Dass die Männer zufällig auch noch beste Freunde sind, macht sie zu einem unschlagbaren Duo im Schwimmbad. Gegenseitiges Vertrauen und ein wachsames Auge auf die Schwimmschüler sind unabdingbar.

„Viele trauen sich aus Angst vor Badeunfällen nicht zu, schwimmen zu unterrichten“, nennen sie Gründe für lange Wartelisten bei Schwimmkursen. Die Schwimmeinheiten dauern 45 Minuten. Nach Aufwärmübungen mit Tierbewegungen von Frosch, Storch oder Känguru lernen die kleinen Wasserflöhe Bewegungsabläufe und haben schließlich noch eine kurze Spielzeit im Wasser.

Gondelsheimer Kinder sind begeistert vom Schwimmunterricht

Der Unterricht endet mit einem gemeinsamen Gespräch über das Erlernte. Hausaufgaben wie Trockenübungen auf einem Stuhl gibt es ebenfalls. „Anders als Radfahren ist es für mich lebensnotwendig, dass mein Kind schwimmen lernt. Ich bin Thorsten Kolein, Kai Widenmeyer und Bürgermeister Markus Rupp wahnsinnig dankbar für das tolle Angebot“, sagt Sandra Melichar aus Gondelsheim.

Ihre fünfjährige Tochter Malea lernt gerne schwimmen. „Die Übungen am Anfang wie der Storch sind witzig“, erzählt das Mädchen. Schwierig findet sie die Kombination von Arm- und Beinbewegungen.

Das findet auch der sechsjährige Emil. „Das Wasser ist warm, man schluckt manchmal auch versehentlich kurz Wasser, aber ich habe keine Angst“, betont er.

Seine Mama, Inga Keller aus Gondelsheim, ist beruhigt, dass ihr Sohn den Kurs besucht. „Während Corona waren die Schwimmbäder geschlossen. Es ist erleichternd zu wissen, dass Emil schwimmen lernt, denn das ist lebensnotwendig.“

In Pforzheim gibt es keine Schwimmkurse für Kinder

Aline Münz leitet beim TV Bretten den Bereich Gesundheitssport. Der Verein bietet ebenfalls Schwimmkurse an. „In Pforzheim gibt es keine Angebote, daher ist unser Einzugsgebiet sehr groß und die Wartezeit beträgt rund ein Jahr“, berichtet sie.

Der Verein bietet neben wöchentlichen Schwimmkursen auch zweiwöchige Kompaktkurse in den Pfingst- und Weihnachtsferien an. Es besteht eine Kooperation mit dem Rotary Club Bruchsal-Bretten, der beispielsweise Schwimmkurse für Kinder, die in Einrichtungen leben, finanziert.

Durch einen Mangel an Ausbildern und Wasserfläche bietet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Bretten (DLRG) nur einen kleinen Bereich in der DLRG-Ausbildung an, das Rettungsschwimmen für Jugendliche ab zwölf Jahren.

„Ein Großteil der jugendlichen Schwimmer kommt aus der Schwimmschule des TV Bretten. Dort enden die Kurse ab zwölf Jahren. Wir übernehmen die Jugendlichen, die nach einem Probetraining zu 90 Prozent bei uns bleiben“, sagt Günter Portisch, Vorsitzender der Brettener DLRG-Ortsgruppe.

Service

Im Brettener Hallenbad trainieren montags die Jugendgruppen 12 Plus und 14 Plus von 18 bis 19 Uhr und die Aktiven beim Rettungsschwimmertraining von 19 bis 20 Uhr.

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