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Geldsorgen

Haushaltsplanungen in Knittlingen verzögern sich durch Jabil-Standortschließung weiter

Der Bürgermeister Alexander Kozel zieht bei finanziellen Einbußen den Vergleich zur Klingel-Schließung in Pforzheim. Wird die Heizungsanlage der Knittlinger Faustschule trotz schlechter Kassenlage saniert?

Die Knittlinger Dr. Johannes-Faust-Schule bei Nacht
Die Knittlinger Dr. Johannes-Faust-Schule verfügt über eine intakte Heizungsanlage. Allerdings wurden umweltfreundlichere Konzepte und Variaten erarbeitet. Der Gemeinderat tat sich nun in der jüngsten Sitzung mit einer endgültigen Entscheidung schwer. Foto: Jochen Göbel

In der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr gab es für die Gemeinderäte der Fauststadt eine bunte Mischung von Themen zu besprechen und zu diskutieren. Ein Thema geriet dabei sehr kurz: Die Beratung über den Haushalt 2024.

Eigentlich hatte Bürgermeister Alexander Kozel (Grüne) schon im vergangenen Jahr mit den Beratungen starten wollen, damit dann früh Planungssicherheit herrscht.

Im Dezember machte dem aber eine Ratsmehrheit aus CDU und Aktiver Liste für Mensch und Umwelt (AL) einen Strich durch die Rechnung.

Kurz danach ließ das Unternehmen Jabil Healthcare verlauten, dass der Knittlinger Standort geschlossen werde. Im persönlichen Gespräch untermauerte der Rathauschef, dass dies für Knittlingen ein Schlag in der Größenordnung der Klingel-Schließung für Pforzheim sei.

„Wir müssen noch Ausgaben und Einnahmen in enger Absprache mit der Kommunalaufsicht des Enzkreis klären und dann planen wir weiter“, ließ Kozel nun verlauten.

Dass gespart werden müsse, sei klar und ebenso müssten Prioritäten gesetzt werden. „Es wird nun spannend werden, wenn der Kuchen kleiner wird, wie wir ihn verteilen, wer welches Stück bekommt“, so Kozel. „Dies zeigt dann auch den Wählern im Hinblick auf die Kommunalwahl, wo welche Prioritäten gesetzt werden.“

Ausführlich beratschlagt und diskutiert wurde die Sanierung der Heizungsanlage der Knittlinger Faustschule und der Sporthalle. Hierfür stellte Mirko Eiden von der beauftragten Ingenieurgesellschaft Varianten und Möglichkeiten der zukünftigen Heizungsanlage vor.

Vieles hat sich seit Beginn der Planungen geändert, so sei Gasbetrieb nicht mehr politisch opportun und Fördertöpfe seien gekürzt worden.

Weiterbetrieb wäre technisch möglich

Die alte Heizungsanlage sei zwar noch voll funktionstüchtig und könnte noch locker zehn Jahre betrieben werden, allerdings sei Ölbetrieb umwelttechnisch nicht mehr zu bevorzugen.

Eine Pellets-Anlage könne ein Zwischenschritt sein, bevor man dann eine Freiflächen-Photovoltaikanlage installiere, so der Rat des Projektmanagers.

Aus dem Gremium kamen viele Rückfragen, man wollte bei so einer zukunftsweisenden Investition doch genau nachhaken. Mit den Antworten waren die Räte nicht allesamt zufrieden und so beschloss man einstimmig mehrere Prüfaufträge für die Verwaltung:

Zum einen soll der Zustand des Rohrleitungsnetzes von Schule und Halle geprüft werden, die ersten Schritte zum Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage im Bereich Etzwiesen geprüft und in die Wege geleitet werden und die Sinnhaftigkeit eines Nahwärmekonzepts im Bereich Schule evaluiert werden.

Da die alte Heizungsanlage noch gut funktioniere, nur eventuell die Steuerung verbessert werden müsse, ist ein Weiterbetrieb für den Gemeinderat auch eine weitere Option. Dies wird in den nächsten Sitzungen entschieden.

Wut über Straßenzustand in Knittlingen

Über ein Dutzend Zuhörer aus der Bürgerschaft waren erschienen und hatten etliche Fragen an den Schultes. Lautstark ging es zu, als ein Bürger wissen wollte, warum man als Stadt nicht der Straßensicherungspflicht nachkäme.

„Die Straßen sind in einem schrecklichen Zustand, mein Anwalt wird sie davon in Kenntnis setzen“, so der aufgebrachte Bürger. Kozel bekräftige, dass in der Fauststadt alles seine Ordnung habe, man dann mit dem Anwalt kommunizieren werde.

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