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Wie viele Früchte kann ein Baum tragen?

Kinder erlernen in Bretten den richtigen Obstbaumschnitt

Die jungen Teilnehmer bringen bei der Veranstaltung auf der Streuobstwiese der Naturschutzjugend in Gölshausen überraschende Vorkenntnisse mit.

Stephan Heneka ist begeistert von dem großen Interesse der jungen Teilnehmer am Schnittkurs
Früh übt sich - Beim Obstbaumschnittkurs der Naju Bretten war reges Interesse bei den Jugendlichen
Stephan Heneka (links) freut sich über das große Interesse der jungen Teilnehmer am Obstbaumschnittkurs der Naju Bretten. Foto: Carmen Hardock

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und die Naturschutzjugend (Naju) unterhalten eine Streuobstwiese in Gölshausen bei Bretten. Durch eine aktive Jugendarbeit kann das Team immer wieder Aktionen anbieten.

Zu einem Schnittkurs für Obstbäume für Kinder und Jugendliche kommen neun Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren. Stephan Heneka erklärt ihnen, auf was es bei Obstbäumen im Frühling zu achten gilt.

Der Streuobstpädagoge und Obstbaumpfleger bringt ein umfangreiches Wissen mit. Üblicherweise hat er Erwachsene in seinen Kursen. „Wir versuchen heute mal, wie Kinder das Wissen über den Baumschnitt annehmen und ob sie Spaß daran haben“, sagt er. Doch bevor es losgeht, macht Teresa Schüler mit ihnen einige Aufwärmübungen und Spiele, damit alle warm bleiben.

Ein Baum kann auch Sonnenbrand bekommen.
Anton
elfjähriger Teilnehmer

Welches Werkzeug wird benutzt? Wo steht die Leiter am Baum sicher? Wie viele Früchte kann ein Baum tragen? Es gibt viel zu lernen.

„So ein Baum kann eine halbe Tonne Äpfel tragen“, verrät Heneka. Klar, dass die Kinder testen dürfen, ob die Äste auch sie tragen können. Der Baum braucht viele starke Äste – und darum geht es beim Schnittkurs.

„Ein Baum kann auch Sonnenbrand bekommen“, weiß der elfjährige Anton. „Ein Herz in die Rinde eines Baums zu ritzen, ist also keine gute Idee, denn dann ist der Baum verletzt.“

Vom Vorwissen der Teilnehmer ist auch Stephan Heneka überrascht: „Es ist toll zu sehen, wie interessiert schon der Nachwuchs ist.“ Und das Ziel der Kurse ist für das Team ganz klar: früh Wissen vermitteln und die jungen Generationen nach draußen in die Natur holen.

Apfel, Birne, Nuss – die Streuobstwiese hat auch bei den Sorten viel zu bieten. „Wir haben auch zu Hause Ostbäume“, erzählt der zwölfjährige Julius. „Ich finde es toll, dass ich heute etwas lerne, bei dem ich dann daheim mithelfen kann.“

Auch das Aufräumen hinterher ist wichtig

„Naju findet einmal im Monat statt, da schauen wir, dass wir immer dabei sind“, sagt die Mutter Yvonne Diezinger. „Das Thema interessiert mich heute auch selbst, da bleibe ich dann gerne auch mal dabei. Wir sind oft in der Natur und so sind meine Jungs auch gerne hier. Das Wissen, das hier vermittelt wird, ist gerade für später sehr wichtig.“

Welche Äste wachsen in die Baumkrone? Welche schauen nach unten? Wo sind Äste, die mit ihren Blättern dem Baum zu viel Schatten geben? Es gibt viel zu beachten. Jeder darf auf die Leiter hoch und Äste schneiden. Aber auch das Aufräumen danach ist wichtig.

So werden Reisigbündel zusammengefasst, die später wunderbar für ein Lagerfeuer geeignet sind. Die Kinder sind begeistert dabei – und so hat sich der Kurs trotz des stürmischen Winds gelohnt.

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