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Theater und Musik

Mundharmonika hat in Knittlingen eine lange Tradition

Beim zweiten Ehrungsabend der Fauststadt Knittlingen werden Bürger und Vereine für ihr außergewöhnliches Engagement oder für errungene Erfolge ausgezeichnet.

Für das Rahmenprogramm beim Ehrungsabend sorgte die Knittlinger Schauspielgruppe „Laterna Mystica“
und der Chor „Unlike“, selbst Teil bürgerschaftlichen Engagements.
Für das Rahmenprogramm beim Ehrungsabend sorgte die Knittlinger Schauspielgruppe „Laterna Mystica“ und der Chor „Unlike“, selbst Teil bürgerschaftlichen Engagements. Foto: Sylvia Mutter

Großer Bahnhof am vergangenen Donnerstag in der Weißachtalhalle in Freudenstein: Dass Knittlingen eine Stadt der Superlative ist, zeigte sich beim festlichen Empfang der Stadt, bei dem Knittlinger Bürgerinnen und Bürger für außergewöhnliches Engagement und für errungene Erfolge ausgezeichnet wurden.

Dabei ging es um herausragende Leistungen in ganz verschiedenen Bereichen, angefangen bei Kunst und Kultur über soziales und gesellschaftliches Engagement bis hin zu sportlichen Leistungen. Es war bereits der zweite Ehrungsabend – ein Zeichen dafür, welchen Stellenwert bürgerliches Engagement in der Fauststadt hat.

Dass die Ehrung in Freudenstein stattfand, mag nicht zuletzt daran liegen, dass es der Stadtteil mit dem schönsten Panorama ist, wie Bürgermeister Alexander Kozel (Bündnis 90/Die Grünen) schmunzelnd hervorhebt. Zahlreiche Gäste fanden den Weg in die Halle, um die Preisträger gebührend zu würdigen.

Knittlinger Schauspielgruppe zeigt Auszüge aus Goethes „Faust“

Für den festlichen Rahmen war gesorgt, das musikalische Programm wurde vom Chor „Unlike“ gestaltet, für die richtige Einstimmung sorgte die Knittlinger Schauspielgruppe „Laterna Mystica“ mit Auszügen aus Goethes literarischem „Faust“ – textsicher und in historischen Gewändern.

Dass Jugendliche Mundharmonika spielen, ist etwas ganz Besonderes.
Alexander Kozel 
Bürgermeister von Knittlingen

Eine Parodie beliebter TV-Castingshows sorgte für Erheiterung im Publikum. Für die Rolle des Gretchens in Goethes „Faust“ versuchten drei Kandidatinnen die Jury von ihrem Können zu überzeugen. Wie facettenreich das Knittlinger Kulturleben ist, zeigte sich im weiteren Verlauf des Abends.

Aus zahlreichen Ehrungen stachen einige besonders heraus. Das Cellarium in der Störrmühle realisiert als Verein hochwertige Konzerte und Veranstaltungen mit Künstlern aus der Region und aus aller Welt.

Sammlung beinhaltet Kuriositäten aus der Knittlinger Stadtgeschichte

Eines der Alleinstellungsmerkmale Knittlingens ist die Mundharmonika, die Tradition hat, seit Ignaz Hotz das Instrument 1828 in Knittlingen nachbaute. Diana Dimen und Uwe Kesselbach wurden in diesem Zusammenhang besonders für ihre Jugendarbeit im Mundharmonika-Orchester geehrt.

„Dass in Zeiten von iPhone und iPad Jugendliche Mundharmonika spielen, ist etwas ganz Besonderes und nicht eben alltäglich“, betonte Bürgermeister Kozel. Neben Faust und Mundharmonika machen sich viele Bürger um die Knittlinger Heimatgeschichte verdient. So hat Roland Stricker eine private Heimatsammlung von Kuriositäten aus der Knittlinger Stadtgeschichte.

Und es gibt noch einen Namen, der für Knittlingen steht – „die Flippers“ und Helene Durban, die sich um die Historie der in Knittlingen gegründeten Schlagerband verdient machte. Nicht zuletzt wurde dem Museumsverein „Walters Oldtimer“ Ehre zuteil, der die kulturelle Bedeutung der von Walter Pfitzenmeier geschaffenen Sammlung sichert, in der neben historischen Landmaschinen Musikinstrumente und Zeugnisse des dörflichen Lebens in Knittlingen zu bestaunen sind.

Bürgermeister Kozel ehrt soziales und gesellschaftliches Engagement der Bürger

Einen aktuellen Bezug zur bedrückenden Situation in der Welt stellte Bürgermeister Kozel im Verlauf des Abends her, indem er das soziale und gesellschaftliche Engagement der Bürgerschaft ehrte. Ihm geht es um den Gedanken, „dass alle Menschen gleich sind und wir uns eine Welt teilen.“

E. Teschner-Klug und Gernoth Klug zeichnen sich durch soziales Engagement in Afrika aus, Hans-Joachim Grether für seine Tätigkeit in der Flüchtlingsarbeit.

Brigitte und Willi Eberhardt kümmern sich um Deutschunterricht für Flüchtlinge. Für ihr unermüdliches Engagement in der Seniorenbetreuung wurde Heidi Schanbacher vom Krankenpflegeverein Knittlingen geehrt. Der Sport ist eine Herzensangelegenheit des jungen Bürgermeisters, engagiert er sich doch selbst als Fußball- und Schwimmtrainer im Jugendbereich.

Zahlreiche Ehrungen gingen unter anderem an Mitglieder verschiedener Sportvereine wie dem Handballverein, dem TSV und dem Fußballverein Knittlingen. Einen Sonderapplaus von Fanclub und Mannschaftskameraden erhielt Ufuk Kocaoglu für seine über 450 Tore in seiner sportlichen Laufbahn beim FVK 1920.

Zuletzt gab es Standing Ovations für die Jugend der Faustballer des TSV Kleinvillars. Sichtlich stolz begrüßte Alexander Kozel die jungen Faustballspieler auf der Bühne: Württembergischer Meister, Süddeutscher Meister und schließlich Deutscher Meister, der bislang größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. „Ausgerechnet die Jugend des kleinen Stadtteils Kleinvillars hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.“

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