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Museum im Schweizer Hof

Neue Mitmach-Ausstellung in Bretten: Playmobil und Tamagotchis wecken Kindheitserinnerungen

Vom rosa Einhorn bis zum Kasperletheater: Die Ausstellung „Träume der Kindheit“ in Bretten lädt ein zu einer Reise durch 130 Jahre in deutschen Kinderzimmern. Dabei zeigt sie nicht nur die Glitzerseite.

Das Herzstück der Ausstellung: Die Playmobil-Stadt belegt einen ganzen Raum im Museum. Linda Obhof zeigt Oberbürgermeister Martin Wolff die Störche auf einem Dach.
Das Herzstück der Ausstellung: Die Playmobil-Stadt belegt einen ganzen Raum im Museum. Linda Obhof zeigt Oberbürgermeister Martin Wolff die Störche auf einem Dach. Foto: Catrin Dederichs

In der Mitte thront eine Kathedrale, davor steht Martin Luther mit seiner Frau. Ein paar Häuser weiter hockt ein Storch in seinem Horst, woanders versuchen Kriminelle, Räuber einzuschleusen: Eine Stadt aus Playmobil ist sicherlich das Prunkstück der neuen Ausstellung im Museum im Schweizer Hof in Bretten.

Ab diesem Freitag, 6. Januar, sind Besucher eingeladen, ihre „Träume der Kindheit“ wiederzuentdecken. Dazu hat Museumsleiterin Linda Obhof Spielzeug der vergangenen 130 Jahre aus dem süddeutschen Raum zusammengetragen.

Privatleute und andere Museen liefern Brettspiele, Puppen, Stofftiere, Fahrzeuge oder Elektrospielzeug wie Tamagotchis aus den 1990-er Jahren. Und auch Obhofs Familie musste als Leihgeber mit ran. Ihr Onkel zeigt seine Carrera-Bahn und ihr Cousin das Spiel „Bravo-Traube“.

Museum thematisiert Rassismus und Geschlechtergleichheit im Kinderzimmer

Wichtig ist Obhof, dabei auch die dunklen Seiten des Spielzeugs aufzuzeigen. So sensibilisiert sie etwa für Rassismus mit dem „Mohr“ im Struwwelpeter und einer „Zigeunerpuppe“. Oder sie thematisiert mit Glitzer-Einhörnern oder Baukästen die – oft nicht vorhandene – Geschlechtergleichheit im Kinderzimmer.

„Das sind Exponate, die man nicht unkommentiert zeigen kann“, sagt sie. Auch deshalb hängen in jedem Raum zwei Informationstafeln. Eine für Erwachsene und eine, die das Thema für Kinder herunterbricht.

Insbesondere die Kleinen sind überall zum Mitmachen eingeladen. In jedem Raum gibt es für sie ab dem Dreikönigstag eine Station. Die Kinder können „Vier gewinnt“ und Kasperletheater spielen oder sich im Kaufladen ausleben. In anderen Räumen gilt es, aus Idema-Steinen das Brettener Hundle zu bauen. Oder die Kids bringen einen Wackelturm zum Einstürzen.

Mobil: Ob mit Seifenkiste, Roller oder Schaukelpferd, auch früher waren Kinder in Bewegung.
Mobil: Ob mit Seifenkiste, Roller oder Schaukelpferd, auch früher waren Kinder in Bewegung. Foto: Catrin Dederichs

Als Begleitprogramm kündigt Obhof zudem drei Aktionen an: Am kommenden Dienstag, 10. Januar, entstehen Eulen aus Papierrollen und Federn. Am Mittwoch, 18. Januar, basteln Kinder Fingerpuppen aus Pfeifenputzern und Tonkarton. Und am Dienstag, 7. Februar, lädt Obhof zu einer Taschenlampenführung unter dem Titel „Nachts im Museum“ ein.

Eher für Erwachsene ist dagegen die Aufforderung, den eigenen Spielzeug-Traum auf einer Wandtafel zu verewigen. Obhof hat ihren dort bereits hinterlassen: Demnach wollte sie immer das Bravo-Traube-Spiel ihres Cousins haben. Jetzt, fast 30 Jahre später, ist der Kasten endlich bei ihr gelandet.

Bevor es am 6. Januar für jedermann losgeht, zeigt Obhof Medienvertretern die neue Ausstellung. Auch Oberbürgermeister Martin Wolff (Freie Wähler) schaut sich währenddessen im Museum um. „Das ist ein tolles Sammelsurium und weckt Kindheitserinnerungen. Da ist für alle etwas dabei“, sagt er.

Service

Die Ausstellung ist von Freitag, 6. Januar, bis Sonntag, 26. März, zu sehen. Öffnungszeiten: Samstags, sonntags und feiertags von 11 bis 17 Uhr und mittwochs von 15 bis 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen zum Begleitprogramm bei der Tourist-Info in Bretten.

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